Fußball-Rheinlandliga, 34. Spieltag
Ein schwarzer Tag in der Vereinsgeschichte
Der TuS Mayen muss nach 50 Jahren in der Oberliga und in der Rheinlandliga in die Bezirksliga Mitte absteigen

Wie sich die Zeiten ändern: Im Hinspiel trotzte der TuS Mayen (am Boden Niklas Weis) dem Favoriten FC Cosmos Koblenz ein 0:0 ab. Nach dem 1:9 (0:7)-Debakel am 34. Spieltag ist der Abstieg der Mayener perfekt. Foto: SK
Mayen. Fassungslosigkeit und blankes Entsetzen im Nettetal: Fußball-Rheinlandligist TuS Mayen muss nach 50 Jahren Zugehörigkeit zur Oberliga und zur Rheinlandliga in die Bezirksliga Mitte absteigen. Es ist ein schwarzer Tag in der langen Geschichte des Traditionsvereins aus der Eifel. Statt gegen die SG 99 Andernach anzutreten, führt die Reise nun beispielsweise zur SG Maifeld-Elztal.
Passenderweise kam der Absteiger beim Tabellenzweiten FC Cosmos Koblenz, der momentan die Aufstiegsrunde zur Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar bestreitet, mit sage und schreibe 1:9 (0:7) unter die Räder. Da die beiden Konkurrenten SG Hoher Westerwald Niederroßbach und SG Malberg/Elkenroth/Rosenheim/Kausen deutlich führten, war das Schicksal der Mayener mit dem Abpfiff auf dem Kunstrasenplatz in Weißenthurm, wo der FC Cosmos Koblenz seine Heimspiele austrägt, besiegelt.
Niederroßbach führte auf dem heimischen Kunstrasenplatz durch Luca Reichmann (1.), David Quandel (7.) und Keigo Matsuda (19.) nach knapp 20 Minuten bereits mit 3:0, was gleichzeitig der Pausen- und auch der Endstand sein sollte. Malberg lag auf dem Rasenplatz in Ormont nach Toren von Gabriel Müller (4.), Lukas Müller (60.) und nochmals Gabriel Müller (71.) bereits mit 3:0 vorn, ehe Simon Reetz (87.) nur noch der Ehrentreffer zum 1:3 (0:1)-Endstand gelingen sollte. Niederroßbach (mit 42 Punkten) und Malberg (mit 43 Punkten) hatten den TuS Mayen (41 Zähler) überholt, die Mannschaft der beiden Spielertrainer Tobias Uhrmacher und Matthias Tutas landete auf Abstiegsplatz 14.
„Ein solches Ende hat niemand gewollt. Auch ich werde sicherlich einige Zeit brauchen, um die ganze Situation zu verarbeiten. Unsere heutige Leistung war absolut indiskutabel. Fakt ist aber, dass wir nicht heute abgestiegen sind, sondern dass sich die ganze Sache seit der Winterpause angebahnt hat“, wollte der untröstliche Uhrmacher, der in der neuen Saison nach 16 Jahren beim TuS Mayen das Trikot der SG 2000 Mülheim-Kärlich tragen wird, nichts beschönigen. „Es gab einzelne Störfälle, mit denen wir uns herumschlagen mussten. Ein geregelter Trainingsbetrieb war seit Wochen nicht mehr möglich. Nichtsdestotrotz durften wir einen Elf-Punkte-Vorsprung auf einen Abstiegsplatz niemals aus der Hand geben. Das Trainerteam hat definitiv eine Mitschuld, ganz allein haben wir es aber nicht vergeigt.“
Neben Uhrmacher wird auch der talentierte Tobias Loosen seine Zelte beim Oberliga-Absteiger Mülheim-Kärlich aufschlagen. Auch Tutas, Kapitän Michael Daub (der sich in Weißenthurm schwer verletzte), Steffen Schmitt, Uwe Unterbörsch, Torhüter Michael Berg sowie Torjäger Niklas Weis werden dem TuS Mayen den Rücken kehren. Keine rosigen Zeiten für einen Neuaufbau, den Übungsleiter Marc Steil in der Spielzeit 2023/2024 bewerkstelligen muss.
FC Cosmos Koblenz: Josip Jokanocic, Niklas Hunold (75. Jan Henrich), Niall Patrick Raben, Derrick Miles (67. Frank Kwame Adu), Giuliano Masala, Sekala Siolkion Guehi (75. Aristeidis Kokotsakis), Emre Altin (46. Enis Bajrami), Kaan Öztürk, Zamoranho Carliho Leandro Ho-A-Tham, Berkan Yavuz, Vilim Posinkovic.
TuS Mayen: Tim Scherrer, Steffen Schmitt, Tim Oliver Gilles, Michael Daub (56. Grace Lwakasi Balegamire), Bastian Decker, Tim Schneider, Tim Krechel, Uwe Unterbörsch, Niklas Weis, Kevin Dreidoppel, Matthias Tutas (87. André Groß).
Schiedsrichter: Gregor Demmer (Wittlich).
Zuschauer: 50.
Torfolge: 1:0 Emre Altin (2.), 2:0 Vilim Posinkovic (4.), 3:0 Altin (9.), 4:0 Kaan Öztürk (21.), 5:0 Posinkovic (23.), 6:0 Altin (28.), 7:0 Derrick Miles (45. + 2), 8:0 Posinkovic (58.), 8:1 Kevin Dreidoppel (62.), 9:1 Öztürk (90.).