Fußball-Rheinlandliga, 18. Spieltag

Tobias Uhrmacher und Matthias Tutas hören auf

TuS Mayen holt mit dem 1:1 (0:0) gegen die SG Schneifel Stadtkyll zumindest einen Punkt

Tobias Uhrmacher und Matthias Tutas hören auf

Für Matthias Tutas (links) und Tobias Uhrmacher ist nach dem Ende der Saison 2022/2023 als Trainer beim TuS Mayen Schluss. Foto: SK

05.12.2022 - 09:46

Mayen. Zum Auftakt der Rückrunde musste der TuS Mayen am 18. Spieltag der Fußball-Rheinlandliga gegen die SG Schneifel Stadtkyll mit einem 1:1 (0:0)-Unentschieden zufrieden sein, das Tobias Loosen mit einem verwandelten Foulelfmeter erst in der 89. Minute sicherstellte. Beherrschendes Thema bei Temperaturen um den Gefrierpunkt war bei den frierenden 175 Zuschauern allerdings ein anderes: Die beiden Spielertrainer Tobias Uhrmacher und Matthias Tutas beenden ihre Tätigkeit beim TuS Mayen nach dann drei Jahren mit dem Ende der Saison 2022/2003.

„Es sind überwiegend persönliche Gründe, die zu meiner Entscheidung geführt haben. Nach 16 Jahren in unterschiedlichsten Positionen in diesem Verein fiel mir dieser Entschluss natürlich sehr schwer. Ich habe wertvolle Erfahrungen machen können in dieser langen und lehrreichen Zeit, vor allem menschlich hat es beim TuS Mayen immer gepasst“, erklärte Uhrmacher, der am 23. Juni des nächsten Jahres seinen 30. Geburtstag feiern und somit mehr als die Hälfte seines Lebens beim Klub seines Herzens verbracht haben wird. „Mit dem Sportlichen Leiter Walter Retterath und dem Vorstand hat es jederzeit eine vertrauensvolle, freundschaftliche und tragfähige Zusammenarbeit gegeben. Nun gilt es, den eingeschlagenen Weg des Vereins zu festigen und bis zum Sommer weiterhin eine leidenschaftliche Zeit mit dem größtmöglichen Erfolg zu prägen.“

Ähnlich äußerte sich Tutas, der wie Uhrmacher häufig vom Trainer zum Spieler mutierte. „Ich habe die Zeit hier sehr genossen und werde sie immer positiv in Erinnerung behalten. Der Verein ist auf einem vielversprechenden Weg, ich wünsche ihm weiterhin nur das Beste“, erklärte der 30-Jährige. „Auch ich tat mich schwer bei der Entscheidungsfindung. Umso mehr freue ich mich jetzt auf die kommenden Monate, um mit der Mannschaft erfolgreich zu sein und den Zuschauern bis zum Ende der Saison einen ansprechenden Fußball zu bieten.“

Bis zuletzt war der Rückzug der beiden Trainer ein gut behütetes Geheimnis. Bereits am Dienstag, 8. November, informierten Uhrmacher und Tutas den Vorstand in einer anberaumten Sitzung darüber, dass sie aus persönlichen Gründen für die kommende Saison nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Die Mannschaft selbst wurde zwei Wochen später im Beisein des TuS-Vorsitzenden Wolfgang Treis und des Geschäftsführers Peter Hürter sowie Retterath als Sportlicher Leiter entsprechend in Kenntnis gesetzt. Selbst vor und nach der Partie am Samstag, 26. November, war der Rücktritt kein Thema.

Bis zum Saisonende wollen Vorstand, Mannschaft und Trainerteam weiterhin mit vollem Engagement zusammenarbeiten. „Auch wenn wir uns eine andere Entscheidung der beiden gewünscht hätten, sind wir zuversichtlich, die Nachfolge im Sinne aller Beteiligten vernünftig regeln zu können“, ließ sich Geschäftsführer Hürter in einer Vereinsmitteilung zitieren. Zwei Vorstandsmitglieder, zwei Akteure der ersten Mannschaft (absprachegemäß ein älterer und ein jüngerer) sowie der Sportliche Leiter begeben sich nun auf die Suche.

„Die ersten Kontakte sind geknüpft worden, da verrate ich nicht zu viel. Natürlich fliegen nicht alle auf uns zu, aber es gibt durchaus ein gesteigertes Interesse daran, Trainer des TuS Mayen zu werden“, erklärte Retterath. „Zeitlichen Druck verspüren wir nicht, da sie die Entscheidung, die uns alle, auch mich, überrascht hat, früh getroffen haben. Wenn es ein Jahr früher gewesen wäre, dann hätte es womöglich anders ausgesehen. Tobias und Matthias mussten in der vergangenen Saison, die sehr nervenaufreibend war, viel über sich ergehen lassen. Heute sind wir wesentlich besser aufgestellt. In den ersten Tagen der Suche sah es so aus, dass wir den neuen Mann schon Mitte Dezember präsentieren können. Momentan geht die Tendenz aber Richtung Jahresende oder Beginn 2023. Wir müssen nichts überstürzen.“

Auf dem Rasenplatz im Stadion bestimmten die Gastgeber in der ersten Halbzeit klar das Geschehen. Torjäger Kevin Dreidoppel, mit 13 Treffern der bislang erfolgreichste Mayener Schütze, hatte gleich dreimal die Führung auf dem Fuß. Zunächst fand er in SG-Torhüter Stephan Simon seinen Meister (7.), vier Minuten später flog ein Freistoß um Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Ein weiterer Versuch wurde im letzten Moment abgeblockt (22.). Wie aus heiterem Himmel ging die SG Schneifel Stadtkyll neun Minuten nach Wiederanpfiff in Führung. Nach einer Ecke kam Klaus Hamper im Fünf-Meter-Raum völlig frei zum Kopfball, das Spielgerät rutschte dem am hinteren Pfosten postierten Tim Schneider durch die Beine hindurch zum 0:1 ins Netz.

Danach agierten die Hausherren zu hektisch und fanden im Gegensatz zur ersten Hälfte keine spielerischen Lösungen mehr. Zum „sehr verdienten Ausgleich“, so Uhrmacher, musste 60 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit ein Foulelfmeter herhalten, den Loosen eiskalt verwertete. Zuvor war der bulgarische Innenverteidiger Milen Manchev, der mit nach vorn geeilt war, von Alexander Zapp zu Fall gebracht worden. „Dieser Pfiff war ein falscher“, ärgerte sich SG-Schlussmann Simon. „In der ersten Halbzeit hätte es schon eher einen Handelfmeter für Mayen geben können, das hier roch nach einer Konzessionsentscheidung. Das Ergebnis ist aber ein insgesamt gerechtes.“ Kurioserweise steht der 30-jährige Simon bei der SG Schneifel nicht nur zwischen den Pfosten, sondern ist auch zugleich seit 13 Monaten ihr Trainer, der von seinem 22-jährigen Co-Trainer Moritz Starke an der Seitenlinie assistiert wird. Ein Modell, das dem TuS Mayen in der Form sicherlich nicht vorschwebt.

TuS Mayen: Tim Scherrer, Steffen Schmitt, Marcel Löhr, Milen Manchev, Tim Schneider, Tim Krechel (82. Grace Lwakasi Balegamire), Uwe Unterbörsch, Yoan-Pavel Pavlov (61. Matthias Tutas), Kevin Dreidoppel (78. Tobias Uhrmacher), Tobias Loosen, Niklas Weis (78. Leon Kohlhaas).

SG Schneifel Stadtkyll: Stephan Simon, Christian Ludwig Babendererde, Markus Diehl, Klaus Hamper, Yannik Moitzheim, Jan Pidde (83. Nicolas Görres), Michael Schüler (18. Maximilian Lenerz, 82. Artur Heck), Tobias Johanns, Alexander Zapp, Philipp Bück, Jonas Weberskirch.

Schiedsrichter: Robert Milz (Klosterkumbd).

Zuschauer: 175.

Torfolge: 0:1 Klaus Hamper (54.), 1:1 Tobias Loosen (89., Foulelfmeter).

Nächste Aufgabe für den TuS Mayen: am Samstag, 10. Dezember, um 15 Uhr bei der SG Malberg.

Nächste Aufgabe für die SG Schneifel Stadtkyll: am Samstag, 10. Dezember, um 16 Uhr gegen den FSV Salmrohr.

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