Bassenheim . Die Karnevalssitzung der Bassenheimer Bur Jecke  wird von Jahr zu Jahr besser. War es anfangs lediglich ein Dorfabend mit närrischen Einlagen, ist es inzwischen in der Karmelenberghalle eine richtige Karnevalssitzung, bei der ein närrisches Feuerwerk abgebrannt wurde. Zwar fehlt noch der Elferrat, aber der ist wohl unwichtig für das tolle Programm, das die Bur Jecke in der vollen Narrhalla geboten haben.

Schon nach dem Einmarsch kündigte Präsidentin Gabi Ringel das erste Highlight an: Alle Tanzgruppen sorgten gemeinsam für eine tolle Show. Der Tanz der Mini-Bur Jecke ließ die Herzen der Mütter und Großmütter höher schlagen. Die goldigen Kinder tanzten zum Thema „Die Sendung mit der Maus“, wobei vor der Bühne Trainerin Daniela Kunz-Scheuring und Manuela Bersch als Souffleusen fungierten. Weiter ging es mit den Mädchen der kleinen Garde, die von Annika Schneider und  Vanessa Ulmen trainiert werden. Natürlich bekamen die Kinder frenetischen Beifall von den Narren im Saal. Von dem Tanzpaar aus Urmitz/Rhein, das Gabi Ringel eigentlich ankündigen wollte, kam nur Eileen Becker, die einen Solotanz, einstudiert von Kathrin Oster, auf die Bühnenbretter legte. Tanzpartnerin Vanessa Rünz musste pausieren, da sie sich bei einem Auftritt den Zeh gebrochen hatte. So ganz ungefährlich sind die Darbietungen der karnevalistisch Aktiven also nicht. So mussten die Zuschauer auch hoffen, dass bei den Layer Weinberg-Schnecken nichts passiert. Denn das Männerballett zeigte gewagte Kunststücke.

Damit brillierte auch das Bassemer Nachwuchs-Solomariechen Antonia Fetz, die von Annika Schneider trainiert wird. „Die hat Beine wie Gummi“, so Gabi Ringel. Mit urkomischen Witzen brachte in der Bütt „de einsame Doof“ (Guido Häring, Kaltenengers) die Narren im Saal so richtig zum Lachen. Ferner erzählte er von seiner Kreuzfahrt: „Venedig, nasse Gegend, da haben die Taxen Wasseruhren: Dann fahr mich doch mal für 15 Kubikmeter durch die Gegend.“ Die Garde von Blau-Gold Weißenthurm tanzte erst einen Cancan  in langen Gewändern, legte diese ab und wirbelte dann in kurzen Röckchen über die Bühne und erhielt Beifall für ihre  Pyramiden.

Damit brachte auch die Showtanzgruppe des Narrenclubs Waschem die Zuschauer zum Staunen. Beim Tanz der Narren, der NCW stellt in diesem Jahr das Koblenzer Prinzenpaar unter dem Motto Circus, reichten die Pyramiden bis fast an die Decke der Karmelenberghalle. „Wat ich han, es echter deutscher Speck“, meinte die wohlbeleibte „Tussnelda“ (Sepra Boos, Urmitz) und erntete für ihre Büttenrede einen Lacher nach dem anderen. Die Maxi-Bur-Jecken kamen als Schulkinder und zeigten schon beim Einmarsch, wie die sich zanken. Den anschließenden flotten Tanz hatten Daniela Kunz-Scheuring und Manuela Bersch einstudiert. Und als Zugabe hieß es dann „Hurra, hurra die Schule brennt.“

Beeindruckend auch der Tanz des Bassemer Solomariechens  Christina Gerz, die von Louisa Schmitz trainiert wird. Auf einer Friedhofsbank unterhielten sich „Franz & Franziska“ (Frank Bersch und Astrid Schönau): „Hier ist es wie auf der Bassemer Kermes. Was war denn da? Nix loss.“ Dann hieß es für die Narren im Saal aufstehen, denn Prinz Werner und Prinzessin Sarah aus Kaltenengers mit Gefolge zogen ein in die Narrhalla. Nach den üblichen Willkommensreden sowie dem Orden- und Geschenkeaustausch und dem Ausmarsch zeigte die große Garde der Bassemer Bur Jecke, was sie so drauf hat. Diesen außergewöhnlichen Auftritt hatte  Petra Dhein einstudiert.

Angesichts der Olympiade in Sotschi hatte die Showtanztruppe des NCV Naunheim das Thema Russland gewählt. Auch hier wieder flotte Tänze und beeindruckende Pyramiden. Die „Kafumme“ (Inge Moskopp und Martina Niepagen aus Mülheim) berichteten wie es bei den „Weight Watchers“ zugeht. „Auf der Fahrt dahin hielt uns die Polizei an. Waren wir zu schnell? Nein, aber dieser Schwertransport hier ist nicht angemeldet.“ Was im Meer so alles los ist, zeigte dann das Ö-Team und auch die X-Dreams (beide aus Urmitz) begeisterten die Narren in der Halle. Was passiert, wenn dass ZDF-Äffle das Pferdle trifft, demonstrierte schließlich das Bassemer Männerballett Buraner, die von Daniela Kunz-Scheuring trainiert werden.

Schließlich rief mit einem dreifachen „Bassem Helau“ Sitzungspräsidentin Gabi Ringel nach einem mehr als fünfstündigen Superprogramm auf zum großen Finale und die Zuschauer klatschten begeistert Beifall für diese karnevalistische Show. Tags darauf traten einige dieser Aktiven auch bei der Kindersitzung auf, wo unter anderem noch die Tanzmäuse der Möhnen und aus Mülheim-Kärlich zu sehen waren.