Krimitag lockte mehr als 150 Besucher nach Andernach
Mittelrheinhalle als Schauplatz des Verbrechens
Andernach. Sieben Autoren von Rhein, Mosel und Umgebung sorgten am Samstag für mörderische Stimmung in der Mittelrheinhalle. Hierzu eingeladen hatte das „Syndikat“, ein Zusammenschluss deutschsprachiger Kriminalautoren, im Rahmen des 2011 ins Leben gerufenen Krimitages. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz übernommen. Die Autoren, die an diesem Abend in der Mittelrheinhalle lasen, gehörten allesamt dem Syndikat an, wie das Duo Jörg Schmitt-Kilian und Jutta Siorpaes, die aus ihrem bisher noch nicht veröffentlichten und ersten gemeinsamen Werk „Der Rückkehrer“ lasen. Dabei führten sie das Publikum in einen ungemütlichen Hinterhof in Koblenz- Lützel, wo sich die Türkin Ayse vor dem Mörder Ali versteckt hatte. Knappe zwei Minuten Lesezeit mussten ausreichen, um das Publikum in Spannung zu versetzen. Denn Jack-Sparrow Double Michael Heuel, der an diesem Abend in die Rolle des Moderators geschlüpft war, hatte die Zeit gut im Blick und sorgte in seiner eigenwilligen „charmanten“ Art, dafür, dass das Podium für den nächsten „Vorleser“ rechtzeitig frei wird, den er dann samt einer kleinen Einführung des jeweiligen Werkes galant auf die Bühne führte. Während die Jugendband Bad Smurfs die Veranstaltung musikalisch untermalte, stellte Andrea Weisbrod die „Kernfrage“, indem sie Hobbydetektivin Theresa Kern, die zufällig zu Besuch in Koblenz war, und ihre Großtante in einen geheimnisumwobenen Keller führte. Die Autorin Manuela Lewentz, die in ihrem Roman „Kuckuksmord“ auf multiperspektivische Erzählweise setzt , lässt die Zuhörer mitten in der Nacht von einem Hochsitz im Wald stürzen, während Anja Balschum Kommissar Achim Tippel, Protagonist aus ihrem Werk „Ökoschwein“ in gemütlicher Atmosphäre eines Koblenzer Cafés einen Verdächtigen verhören lässt. Weitaus ungemütlicher gestalteten sich die Ermittlungen von Kommissarin Franca Mazzari, die sich in Gabriele Kaisers „Goldschiefer“ auf dem Leutesdorfer Friedhof mit einem ungewöhnlichem Knochenfund auseinandersetzen musste. Nicht weniger skurril waren auch die Schauplätze in Andreas Schultes historischem Roman „Die Ehre der Zwölf“, die Konrad von Hohenstade beispielsweise in einen Schweinestall führten. Alle Autoren verstanden es, vorzüglich in jeweils zwei Minuten Lesezeit den Zuhörern einen spannenden Einblick in die vielfältige Welt des Kriminalromans zu verschaffen. Was die Zuschauer allerdings an diesem Abend nicht erfuhren, war, wer nun wen ermordet hat. So umlagerten sie sowohl in der Pause als auch nach der Veranstaltung, den Stand einer ortsansässigen Buchhandlung, wo die jeweiligen Bücher käuflich erworben werden konnten. Der Gesamterlös der Veranstaltung geht an die Spendenaktion der Lotto-Stiftung. Die diesjährige Spendenaktion von Lotto Rheinland-Pfalz und der Lotto-Stiftung unter dem Dach der Initiative „Kinderglück“ ist Flüchtlingskindern in Rheinland-Pfalz gewidmet.