Allgemeine Berichte | 17.02.2017

Die Ahrtal-Werke arbeiten an einer nachhaltigen Energieversorgung für Bad Neuenahr-Ahrweiler

30 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien als konkretes Ziel

In den nächsten Jahren werden weitere 10 Millionen Euro in die Fernwärme investieren

Durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung werden etwa 35 Prozent Ressourcenschonung und ca. 50 Prozent CO2-Minderung erreicht. Ahrtal-Werke

Bad Nenahr-Ahrweiler. Die Ahrtal-Werke konnten aus dem Status-Quo Bericht des Bundesforschungsprojektes EnAHRgie und aus anderen verfügbaren Informationen den Schluss ziehen, dass der gesamte Strombedarf im Kreis Ahrweiler 576.000 MWh und der Wärmebedarf im Kreis Ahrweiler 1.462.700 MWh pro Jahr beträgt. In diesem Bericht wird deutlich, dass zurzeit 8 Prozent der Strommenge pro Jahr als EEG-Strom erzeugt wird und nur zwei Prozent der Wärmeenergie aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Der Kreis Ahrweiler hat rund 127.770 Einwohner. In der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler leben 27.468 Bürgerinnen und Bürger. Daraus folgt, dass 21,5 Prozent der Bevölkerung des Landkreises in Bad Neuenahr-Ahrweiler. leben. Wenn man die Energiemengen und Bevölkerungszahlen des Kreises mit der Einwohnerzahl und den benötigten Energiemengen für Bad Neuenahr-Ahrweiler in Beziehung setzt, ergibt sich ein Strombedarf von 132.000 MWh und ein Wärmeenergiebedarf von 314.480 MWh pro Jahr in der Kreisstadt.

Ressourcenschonung und CO2 Minderung

Die Ahrtal-Werke haben in den letzten drei Jahren in der Kreisstadt etwa 15 Millionen Euro in den Ausbau der Fernwärme und die Eigenstromerzeugung investiert und dabei mehrere Kraftwerke errichtet. Das örtliche Energieunternehmen produziert am Standort Dahlienweg bereits mehr als 34.000 MWh durch Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbaren Energien. Durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung werden etwa 35 Prozent Ressourcenschonung und ca. 50 Prozent CO2-Minderung erreicht. Am Kraftwerk Dahlienweg produzieren die Ahrtal-Werke in einem der drei Module Strom und Wärme über Biomethan. Das Biomethan wird aus dem Erdgasnetz bezogen und trägt so in ganz erheblichem Umfang zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bei. So lag der Anteil der erneuerbaren Wärme aus unserem Kraftwerk bei 37 Prozent. Bedingt durch diese erneuerbare Wärmeenergie ergibt sich in Verbindung mit Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen ein sogenannter Primärenergiefaktor von NULL , dies bedeutet, dass die gesamte Wärme so produziert wird, als wenn sie vollständig aus erneuerbaren Energien zur Verfügung gestellt würde.

Neues Kraftwerk wird notwendig

Bereits in diesem Jahr beginnen die Ahrtal-Werke im Rahmen des vom Land Rheinland-Pfalz geförderten Projektes „Aktive Innenstadt“ mit dem Ausbau der Fernwärme in der gesamten Innenstadt von Bad Neuenahr. Dort werden in den nächsten Jahren weitere 10 Millionen Euro in die Fernwärme investieren und dazu wird ein neues Kraftwerk im Bereich der Kreuzstraße notwendig. Der gesamte Fernwärmeabsatz wird sich deshalb in den nächsten fünf Jahren noch einmal verdoppeln und damit geht natürlich auch die Verdopplung der Eigenstromerzeugung einher.

Ein Solarthermie-Feld ist in Planung

Als eine weitere Maßnahme befindet sich ein „Solarthermie-Feld“, mit einer Fläche von etwa 2.000 Quadratmeter in der Planung . In diesem Solarfeld wird mit Temperaturen zwischen 60 – 80°C Wärme produziert, was in den Rücklauf der Fernwärme eingespeist wird. Ein weiteres Projekt betrifft die energetische Nutzung von warmen Quellen im Kurpark von Bad Neuenahr. Hier ist geplant, eine industrielle Wärmepumpe einzusetzen, die quasi als Wärmetransformator arbeitet und die 30°C-warmen Quellen auf Temperaturen in der Größenordnung von 60 – 70 °C anhebt und so für die Fernwärme nutzbar macht.

Fazit

Die Ahrtal-Werke GmbH hat bereits in den letzten drei Jahren in erheblichem Umfang in Effizienztechnologien und erneuerbare Energien investiert. Es zeichnet sich ab, dass das kommunale Energieunternehmen in den nächsten Jahren etwa 30 Prozent des Strombedarfs in Bad Neuenahr-Ahrweiler durch erneuerbare Energien und durch Kraft-Wärme-Kopplung Strom produzieren kann. Bei der Wärmeenergieproduktion gelang es, sich durch die hocheffiziente Kraft-Wärme-Kopplung und durch den Einsatz erneuerbarer Wärmeenergien oberhalb der Werte für den Anteil der regenerativen Energien zu positionieren, die zur Zeit für den Kreis Ahrweiler im Durchschnitt gemessen werden. Johannes van Bergen

30 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien als konkretes Ziel

Durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung werden etwa 35 Prozent Ressourcenschonung und ca. 50 Prozent CO2-Minderung erreicht.Foto: Ahrtal-Werke

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