Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die im März 2017 ins Leben gerufene „Elisabeth-Lindner-Stiftung“ („ELLI-Stiftung“) unterstützt in vielfältiger Weise die musikalische Förderung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen. Jetzt initiierte die gemeinnützige Stiftung ein fünftägiges Projekt, das Schülern der 3. und 4. Grundschulklassen das gemeinsame Singen und die klassische Musik nähergebracht hat. Insgesamt 250 Kinder der Grundschulen Bad Neuenahr und Heimersheim übten im Rahmen des „SingBach“-Projektes Stücke des legendären Komponisten ein, angeleitet von der bundesweit bekannten Chorgesang-Spezialistin Friedhilde Trüün. Wer glaubt, dass den Schülerinnen und Schülern in Zeiten von Youtube und Streamingdiensten klassische Melodien eher langweilig anmuten, sah sich jetzt beim Konzert in der voll besetzten St. Pius Kirche eindrucksvoll eines besseren belehrt.

Getragen vom satten Soundteppich des „Frank-Schlichter-Ensemble“ präsentierte ein vielstimmiger Chor die Bach-Kompositionen in einmaligen Versionen, frei nach dem Motto „schon 300 Jahre alt, lässt er dennoch keinen kalt“. So gab es Klassiker wie die Arie aus dem „Weihnachtsoratorium“, den Chor aus der „Johannespassion“, die „Goldberg Variationen“ oder das „Toccata d-Moll“ nicht nur in neuem Klanggewand, sondern auch mit kreativen Texten und Ansagen. Da wurde Bach zum Pop-Star oder gleich die hygienischen Bedingungen zu Bachs Lebzeiten aufs Korn genommen. Die Schüler transportierten die „Bach-Message“ nicht nur gesanglich, sondern auch pantomimisch – einen kompositorischen Wutausbruch inklusive. Zwischendrin tauchten vom Kapellmeister bis hin zu Bach selbst immer wieder von den Kindern gespielte, zeitgenössische Personen auf. Stehende Ovationen des begeisterten Publikums waren die logische Folge eines ungewöhnlichen und mitreißenden Musik-Events.