Abschlussübung der Mayener Feuerwehr im Holzbetrieb Rosenbaum

Alles brannte wie Zunder – glücklicherweise nur zur Übung

Die Mayener Wehr probte mit Hilfskräften des Deutschen Roten Kreuzes den Ernstfall

25.09.2017 - 09:42

Mayen. Wenn die Feuerwehr ihre Abschlussübung gemacht hat, kommt noch der Lukasmarkt, dann ist auch schon gleich Weihnachten und das Jahr somit zu Ende. So oder so ähnlich ist der Mayener Kalender. Am vergangenen Wochenende fand die groß angelegte Übung der Mayener Wehr gemeinsam mit den Löschzügen aus Hausen, Kürrenberg und Nitztal an der Kelberger Straße auf dem Gelände der Fa. Anton Rosenbaum statt.

Dabei waren 69 Feuerwehrkräfte mit allen ihrer 18 Fahrzeuge im Einsatz und auch das Deutsche Rote Kreuz mit 15 Kräften. Traditionell nutzten neben zahlreichen Angehörigen und Zuschauern auch die Stadtspitze, die Stadtratsfraktionen sowie die Ortsvorsteher und Beiräte der Stadtteile diese Übung, um durch ihre Anwesenheit die Verbundenheit zur Feuerwehr und deren hohen Stellenwert deutlich zu machen.


Das fiktive Szenario


Während der Produktion im Sägewerk kommt es zur Überhitzung eines Motors; Holzstaub und Sägemehl entzünden sich. Der Brand breitet sich extrem schnell aus und Löschversuche eines Mitarbeiters zeigen keine Wirkung; er wird durch die starke Rauchentwicklung bewusstlos. Drei zu Hilfe eilende Kollegen werden durch eine Staubexplosion verletzt. Der Brand greift schnell auf das in unmittelbarer Nähe gelagerte Holz über und kann sich mangels einer Brandmeldeanlage ungehindert ausbreiten. Um 15:30 Uhr wird die Feuerwehr alarmiert.

Die bei der Übung angestrebten Ziele waren vielfältig. Erneut sollte die Zusammenarbeit mit dem DRK geprobt werden, die Kameraden sollten Ortskenntnisse der Firma vor Ort erwerben und die angrenzende Tankstelle gesichert werden. Der Aufbau einer Einsatzleitung mit dem Einsatzleiterwagen sollte erneut geprobt werden und der Wenderohrangriff über die große Drehleiter. Die Wasserversorgung für den gesamten Großbrand stellte eine besondere Herausforderung dar. C-Rohre verbrauchen dabei minütlich bis zu 400 Liter Wasser und B-Rohre sogar bis zu 800. Aus vier solcher Spritzen wurde in diesem Probefall gleichzeitig Löschwasser verteilt.


Eine erste Bilanz


Einsatzleiter Albert Ospel, der auch am Szenario der Übung beteiligt war, hatte die Situation jederzeit im Griff und war mit der Wasserversorgung besonders aus der Alkenstraße zufrieden.

Im Ernstfall hätte der Einsatzleiter zusätzlich die Freunde von der Feuerwehr Kottenheim alarmiert, die einen weiteren Zugriff auf eine 300er Wasserleitung mit richtiger „Power“ aus der Westbahnhofstraße realisiert hätten. Auch die Bereitschaft des städtischen Wasserwerks wäre in solch einem Fall für das Sicherstellen des hohen Löschwasserbedarfs tätig geworden. Das Werk hätte die Steuerung mit Schiebereglern in ihren Leitungen bewerkstelligt und dabei auf die Zuleitung von Wasser aus zwei verschiedenen Hochbehältern gesorgt. Weiter wären Einsätze der Polizei nötig geworden, um Straßensperrungen zu tätigen. Auch befreundete Wehren zum Grundschutz der Autobahn A48 und der Stadt Mayen wären im Ernstfall von Nöten gewesen. Keine dieser Optionen wurde bei der Übung tatsächlich umgesetzt.

Knapp eine Stunde wuselten die Feuerwehrkameraden und DRK-Rettungskräfte, nur für Fachunkundige scheinbar unkoordiniert, auf dem Gelände und in den Hallen der Firma. Für die nicht so eingeweihten Zuschauer kommentierte der stellvertretende Wehrleiter Uli Walsdorf laufend das Geschehen über Megafon, bevor Wehrleiter Andreas Faber das Ende erklärte.


Die Arbeits- bedingungen vor Ort


„Hier auf dem 2,5 Hektar großen Gelände der Firma ist zwar großzügig Platz für die zur Übung verwendeten Fahrzeuge“, erinnert sich Feuerwehrchef Faber noch genau „bei einem ähnlichen gelagerten, aber realen Großbrand schmolzen uns seinerzeit aufgrund der Hitzeentwicklung die Kappen unserer Blaulichter.“

Nach dem großen Aufräumen versammelten sich die Feuerwehrkameraden, die Kräfte des DRK, die Räte sowie die Kameraden der Altersabteilung in der Mayener Feuerwehrzentrale in der schon Getränke und ein Imbiss warteten. Natürlich wird ein solches Treffen im Anschluss auch immer genutzt für eine kurze Manöverkritik. Oberbürgermeister Wolfgang Treis, der Kraft Amtes Chef der Feuerwehr ist, richtete an „seine“ verlässlichen Helfer einige Worte des Dankes und auch an die Fa. Rosenbaum für die Bereitstellung des anspruchsvollen Übungsobjektes.

Früher wurde an diesem Abend auch immer der Terminplan für das Winterhalbjahr ausgehändigt. Damit sich die ehrenamtlich engagierten Frauen und Männer der Feuerwehr im privaten Bereich besser auf anstehende Termine vorbereiten können, wird inzwischen jedoch nur noch ein Ganzjahreskalender erstellt, den es wieder bei der Eröffnung des Sommerhalbjahres 2018 gibt. WE

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