Bürgerinitiative gegen Gülle-Importe, industrielle Gülle-Lager und Massentierhaltung

Anti-Gülle-Demonstranten zogen vor das Haus des Landwirts

Nein gegen das geplante offene Becken und gegen die exzessive Ausbringung von belasteter Gülle aus Massentierhaltung

19.06.2018 - 10:47

Gelsdorf. Gut 60 Menschen demonstrierten am Samstagvormittag gegen das geplante Güllebecken in der Gelsdorfer Gemarkung. Die „Bürgerinitiative gegen Gülle-Importe, industrielle Gülle-Lager und Massentierhaltung“ (BI) hatte zu der Kundgebung eingeladen, die auf dem Parkplatz des Nahversorgungszentrums startete und bis vor das Wohnhaus des Landwirts in der Ortsmitte zog, der das Güllebecken bauen möchte. „Anlass für die Demo ist die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Koblenz, dem Antrag der Kreisverwaltung auf Berufung gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Koblenz zuzustimmen“, so der BI-Vorsitzende Ulrich Hermanns. Diese Entscheidung werde von der BI mit großer Genugtuung begrüßt, zumal man schon seit Juli 2013 gegen den Bau des Gülle-Beckens Stellung bezogen habe. Mit der Demo möchte man das entschiedene Nein gegen den geplanten Bau des offenen Beckens zum Ausdruck bringen und sich gegen die exzessive Ausbringung von belasteter Gülle aus Massentierhaltung zur Wehr setzen. Außerdem möchte man die Grafschafter Bevölkerung zu diesem Thema sensibilisieren, denn man wisse durch viele Gespräche um die Ablehnung einer „schweigenden Mehrheit“ gegen die Gefahren aus der Gülle-Landwirtschaft. Die Bauern argumentierten zwar immer gerne mit der Arbeit nach der „guten fachlichen Praxis“, doch die BI habe in der Vergangenheit bereits des Öfteren Verstöße dagegen aufgedeckt.


Wohnqualität wird sehr stark eingeschränkt


In seiner Abschlussrede vor dem Haus des Landwirts sagte Hermanns: „Unsere Wohnqualität wird durch Ihr wirtschaftliches Interesse und ein riesiges Güllebecken in der Grafschaft sehr stark eingeschränkt, die Bedenken der Mitbürger finden dabei leider keine Berücksichtigung.“ Deshalb forderte er den Landwirt auf, das Projekt aufzugeben und den sozialen Frieden in der Gemeinde nicht durch sein Handeln in Gefahr zu bringen. Denn das geplante Güllebecken berge Gefahren für Mensch und Umwelt, etwa durch multiresistente Keime, andere Krankheitserreger, Feinstaubbildung und zusätzliches Lkw-Verkehrsaufkommen. „Ein Gülleunfall mit verheerenden Folgen kann nicht ausgeschlossen werden“, so Hermanns. „Graben Sie unseren Kindern und Enkelkindern keine Grube, aus der es kein Entrinnen gibt.“ An der Demo beteiligte sich anfangs auch fast die komplette Gemeinderatsfraktion der SPD, die nach Angaben des Grafschafter SPD-Vorsitzenden Udo Klein von Beginn an die BI unterstützt und sich auch im Gemeinderat gegen den Bau des Güllebeckens ausgesprochen habe. Sie werde dies auch weiterhin im Rahmen ihrer politischen Verantwortung tun. Zum Haus des Landwirts zogen die Sozialdemokraten aber nicht mit. „Wir haben in der Sache eine klare Haltung, möchten aber die Persönlichkeitsrechte und insbesondere den Schutz der Privatsphäre des Landwirts und besonders seiner Familie gewahrt wissen.“ Eine Demo unmittelbar vor der Haustür des Privathauses des Landwirtes erscheine der SPD daher nicht angemessen, so Klein. JOST

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Regional+
 

Wer kann Angaben zum Unfallgeschehen machen?

Zeugen nach Verkehrsunfallflucht gesucht

Ehlscheid. Am 26. April, zwischen 06:55 Uhr und 15:50 Uhr, befand sich der PKW der Geschädigten auf dem Parkplatz der Tierarztpraxis in der Gommerscheider Straße. Bei der Rückkehr zum Fahrzeug bemerkte die Geschädigte eine großflächige Beschädigung im Bereich der linken Fahrzeugseite ihres PKW. Zeugen werden gebeten, mögliche Hinweise der Polizeiinspektion Straßenhaus unter Tel. 02634/9520 oder per E-Mail: pistrassenhaus@polizei.rlp.de. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
19-Jährige im Zug durch unbekannten Täter belästigt

Ermittlungen nach sexueller Belästigung in Regionalbahn auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Koblenz

19-Jährige im Zug durch unbekannten Täter belästigt

Koblenz. Am Donnerstagmittag, 25. April zwischen 11.30 und 12.30 Uhr soll es in der Regionalbahn 4256, auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Koblenz, zu einer sexuellen Belästigung einer 19-Jährigen gekommen sein. mehr...

Pkw prallte mit großer Wucht gegen einen Baum

Hubschraubereinsatz bei schwerem Verkehrsunfall auf der B 478 zwischen den Ortschaften Ruppichteroth Ahe und Harth

Pkw prallte mit großer Wucht gegen einen Baum

Ruppichteroth. Am Donnerstagnachmittag, 25. April 2024 um 16.20 Uhr wurde der Leitstelle der Polizei durch die Rettungsleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises ein Verkehrsunfall mit verletzten Personen auf der B 478 zwischen den Ortschaften Ruppichteroth Ahe und Harth gemeldet. mehr...

FWG Andernach e.V. lädt ein

Infostände am 4. und 11. Mai

Andernach. Die Freie Wählergruppe Andernach e.V. (FWG) lädt die Bürgerinnen und Bürger von Andernach zu ihren Infoständen ein. Diese finden am 4. und 11. Mai am Historischen Rathaus in Andernach statt. mehr...

Erfolgreiche Saisoneröffnung

TC Rengsdorf

Erfolgreiche Saisoneröffnung

Rengsdorf. Jüngst startete der TC Rengsdorf in die Saison. Viele Interessierte jeden Alters fanden den Weg zu dem Verein, um den Tennissport einmal auszuprobieren oder um wieder einzusteigen. Alle SpielerInnen... mehr...

Jetzt für Läufe der LG Rhein-Wied anmelden

Andernach/Neuwied. Die Saison der Laufveranstaltungen beginnt, und damit auch die Anmeldephase für die Großveranstaltungen der LG Rhein-Wied. Der „Deichlauf präsentiert von Rhodius“ (Freitag, 14. Juni)... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Claudia Krahe-Abel:
Es darf keine Impfpflicht geben! Das Grundrecht auf die Unversehrtheit des Körpers muss dringend gewahrt werden! Jeder Mensch muss selbst entscheiden dürfen was er in seinen Körper spritzen lässt oder nicht. Und es darf keine Diskriminierungen geben. Jeder muss Verantwortung für sich selbst und seine...
Andrea könig:
Ich verfolge die Geschichte um Liane schon lange und verstehe nicht, wie man auf solche, zum Teil hirnrissigen und unverschämten, Verleumdungen hereinfallen kann. Es kann nicht sein, dass die Gerichte sich nicht selbst vor Ort informiert haben. Liane führt seit mindestens 15 Jahren den Hof mit viel...
Cornelia Lachmuth:
Für mich klingt das nach Befangenheit. Nie gab es Probleme dort. Alle Kontrollen waren, selbst 4 Monate zuvor, noch in Ordnung. Ich kenne den Hof und habe selber keine tierschutzrelevanten Mängel erkennen können. Viele andere Leute vom Fach, ebenfalls nicht. ...
Erika Hoffmann :
Ja, Kontrolle ist gut...aber Hilfeleistung wäre besser!! Wenn Menschen einen Gnadenhof leiten, dann sind das Tierfreunde! Ihnen Geldgier zu unterstellen, ist gemein!! Ich zahle gerne meine Hundesteuer, hoffe das dieses Geld gerade Gnadenhoefen zugute kommt!!! ...

Bad Neuenahr-Ahrweiler: Hunde bitte anleinen

Veronika Brieda :
Es wäre wünschenswert wenn die Stadt Bad-Neuenahr-Ahrweiler ein Hundeplatz zur Verfügung stellen würde. Hunde wollen gerne mal frei ohne Leine laufen. Haben Sie Verständnis? Mit freundlichen Grüßen Veronika Brieda ...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service