Andernachs Prinzenpaar kommt diesmal von den Blauen Funken

Auf geht’s, blau-weißer Narrenadel!

Karnevalserfahrene Regenten werden durch die kommenden stimmungsgeladenen Tage führen

20.01.2020 - 19:00

Andernach. Auf Andernachs Marktplatz wurde am Samstag die über 600 Jahre alte Karnevals-Tradition der Stadt fortgeschrieben. Mit der Proklamation von Prinz Albert I., „Der Küchenbulle mit Tatütata“ (Albert Schmidt) und Prinzessin Katja I. „Der Blue Star mit klingender Lyra“ (Katja Sauer) stehen der Bäckerjungenstadt wieder einmal karnevalserfahrene und hoch motivierte närrische Regenten vor, die die Närrinnen und Narren durch die kommenden stimmungsgeladenen närrischen Tage führen.


Des Soldaten Pünktlichkeit ist nicht immer fünf Minuten vor der Zeit


12.15 Uhr am Rhein: Stadtkommandant Hans-Peter Klein meldete dem Präsidenten des Festausschusses im Andernacher Karneval, Jürgen Senft: „277 Uniformierte zur Parade angetreten!“ Als die ungewöhnlich magere Zahl von ihm dann wenige Minuten nach oben korrigiert werden konnte (das letzte der vier Traditionskorps erschien etwas verspätet in den Rheinanlagen), machte sich die Gewissheit breit „Gemeinsam sind wir stark!“

Das designierte Prinzenpaar samt Hofstaat konnte sich schließlich vom stattlichen Erscheinungsbild seiner Truppen, dem Charme seiner Möhnen und der Unterstützung der Uniformierten überzeugen. Die Fidelitas 1893 Blaue Funken, die Prinzengarde, die Rot-Weißen Husaren, die Stadtsoldaten und die Möhnen „Ewig Jung“ marschierten dann zu den Klängen ihrer Musik- und Spielmannszüge mit einer Abordnung der GERAK in die Innenstadt. Der närrische Adel folgte ihnen in seiner blau-weißen Staatskarosse.


Auch das Personal ist mit dem Karnevals-Bazillus infiziert


Für Festausschuss-Präsident Jürgen Senft ist, nach eigenem Bekunden, das ganze Jahr Karneval. Der Dauer-Karnevalist konnte zur Proklamations-Zeremonie nicht nur die bunte Schar der aktiven Karnevalisten begrüßen, sondern auch zahlreiche weitere Freundinnen und Freunde des rheinischen Brauchtums, führende Vertreter der Stadt sowie Abordnungen aus Ekeren und den Stadtteilen. Dem Prinzenpaar der vergangenen Session, Prinz Tubak II. und Prinzessin Jessica I., dankte Senft im Namen aller Närrinnen und Narren für seine begeisternde Regentschaft.

Kraft seines Amtes proklamierte er dann den Funken Albert Schmidt zu Seiner Tollität Prinz Albert I., „Der Küchenbulle mit Tatütata“, und legte ihm als äußeres Zeichen der Regentschaft die Prinzenkette um. „Jetzt bist Du Prinz Karneval!“. Vorgestellt und proklamiert wurde auch Katja Sauer als Ihre Lieblichkeit Prinzessin Katja I. „Der Blue Star mit klingender Lyra“.


Seit 1956 immer ein Prinzenpaar


Stolz verkündete der Präsident: „Seit 1956 konnten wir in ununterbrochener Reihenfolge in Andernach ein Prinzenpaar stellen!“ Zum närrischen Kabinett der Tollitäten zählen: Kanzler Michael „Der elektrisierende Clown am Saxofon“ (Michael Detje), Finanzminister Michael „Das Mathe-As mit der Prinzenkass“ (Michael Breil), Verkehrsminister Carsten „Von Feuer zu Flamme“ (Carsten Umbscheiden), Musikminister Axel „Der Spielmann von der Wibbelgrupp“ (Axel Sauer), Hofnärrin Ela „Die höppende Spielmaus“ (Daniela Umbscheiden), Hofdame Julia „Dat jeckische Leevje vom Spielmannszuch“ (Julia Schmidt), Hofdame Angela „Vom kleinen Trommler zur funkensprühenden Nauz“ (Angela Schmidt) sowie die Pagen Tim Schmitt und Linda Platten.


Goldener Schlüssel des Rathauses übergeben


„Annenach onn de Faasenacht, die hätt der Herrjott zesammejebracht“, stellte Oberbürgermeister Achim Hütten angesichts des in den Farben des Prinzenkorps gemalten blau-weißen Himmels fest. Nach seinem, an das Prinzenpaar und die Karnevalisten gerichteten, temperamentvollen und motivierenden Grußwort hatte es wohl eher mit Tradition als mit Amtsmüdigkeit zu tun, dass der Stadtchef zusammen mit Bürgermeister Claus Peitz die goldenen Schlüssel des Rathauses an das Prinzenpaar übergab.

Kanzler Michael, der in den 1980er-Jahren seine erste Berührung mit dem Andernacher Karneval hatte, zeigte sich hocherfreut, jetzt als „Herjelaafene“ im Dienst eines Prinzenpaares stehen zu dürfen. „Der elektrisierende Clown am Saxofon“ ernannte auf Befehl des Prinzen den Oberleutnant der Stadtsoldaten, Andreas Karbach, zum Adjutanten Seiner Tollität, den Hauptmann der Blauen Funken, Katja Platten, zum Adjutanten Ihrer Lieblichkeit sowie den Leutnant der Prinzengarde, Oliver Ruppert, und den Fähnrich der Rot-Weißen Husaren, Christian Schwarz, zu Adjutanten des Hofstaates.


Salutschüsse aus der Funkenkanone


Prinz Albert I., „Der Küchenbulle mit Tatütata“, sprudelte vor Freude, als er erstmals offiziell zum „Andernach Alaaf“ aufforderte. Die Korpsfarben seien ihm egal, er wolle ein Prinz für alle sein, versprach der Regent: „Wir alle sind eins!“ An die Prinzenproklamation, die mit ohrenbetäubenden Salutschüssen aus der Funkenkanone und dem Gesang der Partyzwillinge „De Spruddler“ (Gerd und Fred Thelen) endete, schloss sich der obligatorische Empfang des Festausschusses im Personalwohnheim des Stiftshospitals an, bei dem noch traditionell die begehrte Prinzenurkunde überreicht wurde.

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

- Anzeige -

Der BLICK aktuell Online-Adventskalender

Vom 1. bis 24. Dezember gibt es in unserem Online-Adventskalender jeden Tag eine besondere Überraschung, die euch auf die festliche Jahreszeit einstimmt. Freut euch auf attraktive Angebote, Aktionen und tolle Gewinnspiele. mehr...

Bilanz der Fahrradkontrollen an Bonner Schulen

Bonn: Lichtaktion „Sehen und gesehen werden“

Bonn. Mit Beginn der dunklen Jahreszeit steigt auch wieder die Gefahr von folgenschweren Radfahrunfällen, bei denen fehlende oder mangelhafte Beleuchtung eine der Unfallursachen sein kann. „Sehen und gesehen werden“ - unter diesem Motto kontrollierten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte der Bonner Polizei, unter der Leitung der Dienststelle für Verkehrsunfallprävention von Mitte bis Ende November Fahrräder an zehn weiterführenden Schulen im Zuständigkeitsbereich. mehr...

Event +
 

Verkehrsunfall auf der L 307, Gemarkung Vielbach

Polizei sucht flüchtiges Fahrzeug

Vielbach. Am Freitag, den 08.12.2023, kam es gegen 17:25 Uhr auf der L 307 zwischen Selters und Mogendorf, in Höhe der Gemarkung Vielbach, zu einem Verkehrsunfall zwischen zwei beteiligten Pkw. mehr...

 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
 
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Ahr: DB-Reisecentren sollen bleiben

K. Schmidt:
Hätten wir einen vernünftigen, zeitgemäßen Bahn- und öffentlichen Nahverkehr in Deutschland, bräuchte man solche "Reisezentren" vermutlich nicht. Die meisten Auskünfte, die dort erteilt werden, resultieren daraus, dass der Tarifdschungel zu undurchsichtig, die Verbindungen zu unsicher und das System...
Hannelore Nüßner :
Das Reisezentrum Remagen muss unbedingt bleiben. Wir kommen aus NRW und machen rmehrmals im Jahr in Remagen Urlaub. Dabei benutzen wir sehr oft den ÖPNV. Wir genießen es jedesmal im Bahnhof Remagen eine freundliche, nette und qualifizierte Person gegenüber zu haben. Behalten Sie sich so eine tolle...
K. Schmidt:
Da kann man jetzt munter über die AfD diskutieren, und auch ich glaube nicht bzw. sehe nicht, wo diese Partei jetzt konkrete Vorschläge macht, um die Situation der Krankenhäuser und allg. das Gesundheitssystem zu verbessern oder wenigstens aufrecht zu erhalten. Aber Fakt ist nunmal auch, wieviele Kliniken...
juergen mueller:
Nachtrag: Sollte es einmal zu einer geführten bzw. mitgeführten AfD-Bundesregierung kommen, dann können sich die, die das zu verantworten haben, das bereits jetzt einrahmen: "Wenn ihr euch irgendwann wieder mal fragt, wie es so weit kommen konnte, dann ist die Antwort die: Weil sie damals so waren,...
juergen mueller:
Ja, Herr SAMED. Realität ist, dass wir eine seid Jahren von der SPD/FDP u. GRÜNE angeführte Bundesregierung haben. Realität ist aber auch, dass wir eine völlig verblendete Bevölkerungsanzahl haben, die ohne zu Hinterfragen u. Reflektieren sich zum Opfer einseitiger Wahrnehmungen macht. Wer sich vor...
Helmut Gelhardt:
Wenn Mensch, Tier, Umwelt /Natur (einschließlich Böden, Wasser, Luft, Artenvielfalt) vergiftet/massivst geschädigt sind, wird es bei weitem keine ausreichende, gesunde Lebensmittelproduktion mehr geben können. Nirgendwo! Und das führte dann im günstigsten Falle zu exorbitanten Lebensmittelpreissteigerungen....
K. Schmidt:
Wie so oft wäre es schön, die Dinge in ihren Zusammenhängen zu betrachten: Verbietet man das Mittel komplett, wie wirkt sich das auf die in D produzierte Lebensmittelmenge aus? Was macht man mit den Arbeitsplätzen, die in den landwirtschaftlicehn Betrieben verloren gehen? Wie entwickeln sich die Preise...
Helmut Gelhardt:
Frau Heil, MdB, CDU, spricht davon, dass es vernünftig ist, dass das EU-Parlament verhindert hat, dass der Einsatz von Pestiziden bis 2030 halbiert wird. Sie spricht davon, dass andernfalls viele Winzerinnen und Winzer defacto einem Berufsverbot zum Opfer gefallen wären. Auch viele Landwirte wären von...
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service