Tag der offenen Tür: Feuerwehr Engers hatte eingeladen

Brand am Sonntag nur eine Jugendübung

23.05.2016 - 10:21

Engers. Dreimal heulte die Sirene. Das untrügliche Signal für Feuer. Kurze Zeit später jagte die Feuerwehr mit Martinshorn durch Engers. Doch aus dem Einsatzfahrzeug sprangen nur Halbwüchsige und das Feuer bestand lediglich aus einem lichterloh brennenden Stapel Holz. Bei dem Ganzen handelte es sich um eine Übung der Jugendfeuerwehr Neuwied im Rahmen des Tags der offenen Tür des Löschzugs Engers. Beeindruckt sahen die zahlreichen Besucher, wie schon beim Nachwuchs jeder Handgriff sitzt. Gekonnt aus dem Auto gesprungen, folgte der Lagebericht des Einsatzführers. Dann Schlauch ausrollen und am Hydranten anschließen. Das alles in Sekundenschnelle.

Der Löschzug Engers hatte am Wochenende einiges aufgeboten, um mit der Bevölkerung in den Dialog zu kommen. „Die zahlreichen Besucher zeugen von der engen Verbindung zu den Menschen“, sagte Jan Einig. Neuwieds Bürgermeister war anwesend, um der freiwilligen Feuerwehr Danke zu sagen. Zwar sei es selbstverständlich, dass die Feuerwehr bei Alarmierung kommt. Gar nicht selbstverständlich sei es hingegen, dass Menschen ihre Freizeit opfern und alles stehen und liegen lassen, um sich in den Dienst der Mitmenschen zu stellen. „Das ist aller Anerkennung Wert“, sagte Jan Einig. Wie viel Zeit die Kameraden bei der Feuerwehr verbringen, lässt sich kaum beziffern. „Da ist es ganz wichtig, dass unsere Frauen hinter uns stehen. Sonst geht das gar nicht“, sagte Andre Jentzsch.

Der Geschäftsführer berichtete von 32 Einsätzen in 2015. Doch die Einsätze sind noch lange nicht alles. Regelmäßig muss das Material gewartet werden, damit es funktionstüchtig bleibt. Zu den Einsätzen addierten sich in 2015 zehn theoretische Übungen und achtundzwanzig praktische Übungen. Schriftverkehr muss bewältigt werden, die Homepage aktualisiert und die sozialen Medien bedient werden. Manche Kameraden mussten darüber hinaus noch zu Weiterbildungen. Noch einmal Andre Jentzsch: „Der Löschzug Engers ist als einer der wenigen in Neuwied mit einem Boot ausgestattet. An zwölf Wochenenden haben zwei Kameraden den Bootsführerschein gemacht“.

Das Rettungsboot stand am Wochenende ebenso zur Besichtigung frei das Gefahrgutfahrzeug des Landkreises und das Hauptfahrzeugs des Löschzugs.

Dieser Allrounder ist für die Brandbekämpfung und die technische Hilfe ausgestattet. Diese technischen Hilfen sind häufig schwere Verkehrsunfälle, bei denen es der hydraulischen Rettungsschere bedarf. Manchmal sind es auch Kleinigkeiten. „Kürzlich verlor ein Engerser die Kontrolle beim Absägen eines großen Baums. Der drohte auf die Nachbarhäuser zu fallen“, erzählte Andre Jentzsch. Klar, dass die Kameraden auch über den Motorsägen Führerschein verfügen und den Baum fachmännisch zur Strecke brachten.

In 2015 gab es zu keine spektakulären Einsätzen. „Insgesamt ein sehr ruhiges Jahr“, bilanzierte Löschzugführer Michael Groß. Das laufende Jahr ist nicht ganz so entspannt angelaufen. Immerhin stehen bislang schon 21 Einsätze zu Buche. Der letzte war übrigens erst wenige Stunden her. Ausgerechnet während der Samstagsabend-Party gab es Alarm. „Natürlich war eine Einheit von uns einsatzbereit“, berichtete Michael Groß. In Neuwied wurde zu nächtlicher Stunde eine Person im Rhein gemeldet. Wenn ein Mensch zu ertrinken droht, geht es um Sekunden. Neuwieder, Irlicher und Engerser wurden gleichzeitig alarmiert. Der Mann konnte gerettet werden.

Die Party an Samstagabend gehört zum festen Bestandteil des Tages der offenen Türe. Unter dem Motto „Rot-Weis“ vs. „Grün-Weis“ Party Nacht waren insbesondere die Kirmesjahrgänge eingeladen. Zwei Wochen vor der Kirmes kommt diese Veranstaltung gut an. Vor der Party wurde aber erstmal Fußball geguckt. Live übertrugen die Wehrleute das DFB Pokal Endspiel Bayern gegen Dortmund. Danach wurde noch lange gefeiert.

Nur wenige Stunden später trafen sich die Kameraden wieder zum Aufbau. Den Gästen wurde allerhand geboten. Vor allem die Kinder hatten jede Menge Spaß. Fische angeln, Dosen werfen und auf die Löschwand zielen gehörte zum großen Wettbewerb. Wer dann noch das Feuerwehrquiz ausfüllen konnte, hatte die freie Wahl aus verschiedenen Preisen. Zu großen Ehrungen kam es an diesem Sonntag nicht.

Dennoch stand ein Mann im Mittelpunkt der offiziellen Eröffnung. Bernd Wolff, Vorsitzender des Engerser Bürgervereins, war gekommen, um Rene Bender mit einem Präsent Danke zu sagen. Rene Bender aus dem Feuerwehrvorstand war jahrelang das Bindeglied zwischen dem Löschzug und dem Bürgerverein. Bernd Wolff brachte in Erinnerung, dass die freiwillige Feuerwehr auch beim Karneval und der Kirmes, beim Aufstellen des Baums, unverzichtbar ist.

FF

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MARGIT S.:
Wie krank mal einfach ohne eine 2 Meinung sowas zu beschließen???!!! Sorry aber das hier ist jein Rechtsstaat mehr !!! 15 Jahre hat diese Frau alles gegeben für diese armen Seelen..Und da behauptet eine Person etwas und wer leidet darunter???? DIESE ARMEN SEELEN!!!! Statt Auflagen und diese unangemeldet...
Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
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