16 Jahre Brexbachtalbahn e.V.

Bürger gestalten Zukunft

Bürger gestalten Zukunft

Tag 1 der Arbeiten zur Reaktivierung der Brexbachtalbahn am Samstag, dem 7. April 2007: Beginn mit erstem Freischnitt im Bahnhof von Bendorf Sayn. Foto: Brexbachtalbahn e.V.

30.03.2023 - 15:40

Bendorf/Kreis Westerwald. Machtvoller als jede Forderung ist ein Mensch, der sich für eine Sache in Bewegung setzt. Noch besser ist es, wenn es viele Menschen mit dem gleichen Ziel sind. Dann wird regenerative Energie frei, ohne Emissionen! Am 26. März 2007 haben sich Bürger aus Bendorf und der Region in Bewegung gesetzt und den Verein Brexbachtalbahn e. V. mit dem Ziel gegründet, die Bahnstrecke und damit eine nachhaltige, resiliente und nicht versiegelte Infrastruktur als Daseinsvorsorge zu sichern und für den Bahnbetrieb zu reaktivieren. Sie waren damit ihrer Zeit voraus! Denn nach dem letzten Sonderzug im Rahmen des „Drei Städte Wandertages“ 1997 ruhte der Verkehr, es drohte die Entwidmung und der Abriss der einzigen Bahnverbindung vom Rheintal in den ländlichen Raum des Westerwaldes. Mit der Gründung des Vereins ist es den Initiatoren gelungen, die Eifelbahn Verkehrsgesellschaft mbH (EVG) aus Linz am Rhein als zukünftigem Betreiber für Strecke und Betrieb zu gewinnen. Die Wiederinbetriebnahme der „Brex“ war zunächst für den Freizeit- und Tourismusverkehr als Belebung des Kulturpark Sayn, die Sayner Hütte und als Chance für den Tourismus im Unterwesterwald gedacht. Nach Freischnitt der Strecke und Herrichtung der Gleise konnte im Jahr 2009 das 125jährige Streckenjubiläum der „Brex“ mit einem großen Festakt und Sonderfahrten zwischen Grenzau und Siershahn gefeiert werden. 25.000 Besucher nahmen daran teil. In den Folgejahren lockten Sonderfahrten zahlreiche Gäste in die Züge und die Region, besonders beliebt war der Nussknackerexpress zu Weihnachten. Auch als 2013 die Betriebsgenehmigung durch das Land nicht mehr verlängert wurde, ließen sich die Aktiven nicht beirren. In den Folgejahren arbeiteten sie weiter am Erhalt der Gleise, sanierten Brücken, Geländer, Durchlässe, Mauern und Schwellen, bauten in Bendorf zwei neue Haltepunkte, schafften sich einen eigenen Bauzug mit Kran an und warben bei Politik und Veranstaltungen bis in die Niederlande weiter für das Projekt. Dafür wurden sie mit dem Förderpreis des „Bundesverband ProBahn“ ebenso ausgezeichnet wie mit dem Bürgerprojektpreis. 13 Ausgaben des Vereinsmagazins wurden veröffentlicht und auch der FAZ blieb dieses Engagement nicht verborgen. Sie widmete der „Brex“ eine ganze Seite und bezeichnet die Aktiven als „Avantgarde für den Klimaschutz!“ Doch die Politik vor Ort, in den Kommunen und im Land blockierte das Projekt weiter. Statt gemeinsam im Sinne von Klimawandel, Verkehrswende und Touristikförderung zu handeln und neue Fördermöglichkeiten des Bundes zu nutzen, wurde eine Resolution gegen die Reaktivierung verfasst und die Bahnstrecke weder als Chance für nachhaltige Mobilität im Konzept zur Bewerbung einer Landesgargenschau in Bendorf berücksichtigt, noch spielt sie im Klimaschutzkonzept der Stadt Ransbach eine Rolle. Nach zuletzt großen persönlichen und finanziellen Anstrengungen konnte im Sommer 2021 endlich wieder eine Betriebsgenehmigung zwischen Siershahn und Grenzau beantragt und mit der Verlagerung von Verkehr von der Straße auf die Schiene mittels Holzverladung begonnen werden. Ein Gutachten der TU Dresden durch den Zweckverband Nord empfiehlt die Aufnahme eines Probebetriebs im ÖPNV, Ministerin Eder zeigte sich vom Zustand und dem Potenzial bei einer Bereisung beeindruckt und der Deutschen Städte- und Gemeindebundes fordert Anfang dieses Jahres eine für die Mobilitätswende und Klimaziele im Verkehrssektor umfassende Verbesserungen des Nahverkehrs mit der Reaktivierung von Bahnstrecken im ländlichen Raum. Wie wichtig und wertvoll das Engagement der Mitglieder ist, zeugt sich heute und künftig exemplarisch und deutlicher denn je. Mit den letzten Arbeiten an einer Weiche soll in diesem Jahr nun auch der Personenverkehr in Form von touristischen Sonderfahrten wieder aufgenommen werden. Es wäre ein weiteres wichtiges Signal in die Zukunft, die Bürger nicht passiv verfolgen, sondern seit 16 Jahren aktiv gestalten.

Pressemitteilung

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