Andreas Herrmann sprach im Zehnthaus
Die Tomburg – eine Spurensuche
Swisttal-Odendorf. Zwei miteinander zusammenhängende Veranstaltungen hat der Verein Zehnthaus Swisttal-Odendorf/Essig seinen Mitgliedern, Freunden und Förderern im ausgehenden Frühjahr angeboten. Erst hielt der Vorsitzende des Vereins „Freunde des Archivs der Stadt Rheinbach“, Andreas Herrmann M. A., einen Vortrag mit dem Thema „Die Tomburg – eine Spurensuche“. Diesem Informationsabend im Odendorfer Zehnthaus folgt eine halbtägige Exkursion zur Burgruine, um das theoretisch Gehörte am Ort des Geschehens nachzuvollziehen.
In seinem Vortrag ging Herrmann der Frage nach, welche Einflussfaktoren das Schicksal von Burg und Tomberg bestimmt haben und wer von den Bauherren über die Römer und die Zerstörung der Burg 1473 bis hin zur Neuzeit die Akteure waren. Erste Aktivitäten sind wohl den Kelten zuzuschreiben, die um 60 bis 460 n. Chr. von den Römern abgelöst wurden. Münzfunde aus dem vierten Jahrhundert und Keramikfunde aus dem dritten und vierten Jahrhundert weisen darauf hin. 985 bis 1050 wohnten Pfalzgrafen auf der Burg, die 1012 erstmals urkundlich erwähnt wird. Nach 1401 wuchs die Herrschaft durch Erbhöfe der Herrschaft Landeskrone, war aber um 1420 wieder völlig verschuldet. 1449 bis 1453 wird über umfangreiche Bauarbeiten berichtet, 1462 erhielt die Kapelle der Tomburg einen fünfseitigen Chor, 1464 folgten weitere Bauarbeiten (Brunnen, Zugbrücke, großer Turm). 1463 bis 1473 gab es Machtkämpfe zwischen zwei Familien, in deren Folge es zur Belagerung und schließlich zur Zerstörung der Tomburg im September 1473 kam. Jahrhunderte später wurde aus den Trümmern der Tomburgruine eine kleine Figur geborgen, die Tomburg-Madonna, von der Herrmann einen Abguss präsentierte.
Über die Exkursion wird in Kürze berichtet.