Koblenzer Schulen nehmen Jugendliche aus dem Ahrtal auf
Ein Akt der Solidarität
Koblenz. Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat mit Beginn des neuen Schuljahrs auch Auswirkungen auf den laufenden Schulbetrieb in Koblenz. Aktuell werden u.a. 465 Schülerinnen und Schüler der BBS Ahrweiler in Koblenz unterrichtet, 369 an der BBS Wirtschaft (Berufsschulklassen Wirtschaft und Verwaltung), 96 an der Julius-Wegeler-Schule (Berufsschulklassen des Hotel-/Gaststätten- und Nahrungsgewerbes und des Frisörhandwerks). Die BBS Ahrweiler wurde am 14. Juli stark durch das Hochwasser getroffen, zwei Pavillons mussten in dessen Folge abgerissen werden und auch die Erdgeschosse aller übrigen Gebäudeteile wurden so in Mitleidenschaft gezogen, dass ein Schulbetrieb unmöglich ist. Die Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrerinnen und Lehrer wurden nun auf insgesamt sechs Schulstandorte verteilt. Bei einem Vororttermin an der BBS Wirtschaft Koblenz brachten Vertreterinnen und Verteter der Schulen, des Schulträgers und der Schulaufsicht ihre gegenseitige Dankbarkeit für die gefundene Übergangslösung zum Ausdruck.
Die Stadtverwaltung Koblenz hatte sich in ihrer Funktion als Schulträgerin unter dem Eindruck der furchtbaren Bilder und im Wissen um die Situation der BBS Ahrweiler direkt an die Schulbehörde gewandt und ihre Bereitschaft zur Unterstützung deutlich gemacht. „Es war das Gebot der Stunde, sich solidarisch zu zeigen“, machte PD Dr. Margit Theis-Scholz, Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz, bei einem Vororttermin in der BBS Wirtschaft in Koblenz deutlich. „Wir müssen alles dafür tun, damit diese jungen Menschen ihren Abschluss erfolgreich ableisten können“, ergänzte sie. Dabei sei sie uneingeschränkt auf offene Türen bei den Schulleitungen gestoßen. Eine Einschätzung, die auch Hubertus Bialas seitens der Schulaufsicht ADD teilte: „Alle Türen wurden geöffnet, und uns wurde mit großer Professionalität begegnet.“ Sein Dank gilt auch der Stadt Koblenz als Schulträgerin. Die Frage „wie können wir unterstützen“ als unmittelbare Reaktion auf die Katastrophe zeige die herausragende Mentalität. Bei der Aufnahme der Klassen der BBS Ahrweiler handelt es sich nicht um die einzigen Unterstützungsleistungen der Stadt Koblenz in Sachen Schulen. So werden zurzeit u.a. fünf Geschwisterkinder an der Clemens-Brentano/Overberg-Realschule plus aufgenommen, die vorübergehend im Stadtteil Rübenach wohnen. Als Zeichen der Solidarität wurden Beförderungskosten übernommen und Lernmittel zur Verfügung gestellt.
Pressemitteilung Stadt Koblenz