60 Jahre Blocker Kirche
Ein Rückblick und eine Zukunftschance
Neuwied. Vor 60 Jahren, am 16. Oktober, wurde im Stadtteil Block am Mittelweg die Kirche der Heiligen Familie geweiht.
Ein kurzer Blick zurück: Bereits in den 20er Jahren gab es Bestrebungen, auf dem Block eine Kirche zu errichten. Eine Sammelaktion und die Bereitstellung eines kostenlosen Bauplatzes an der Engerser Landstraße durch eine Blocker Familie sollte dies ermöglichen. Eine Notiz in der Presse vom 15. Juli 1929 berichtet, dass im kommenden Jahrzehnt aller Voraussicht nach in Block-Heimbach – auf damals Engerser Gebiet – eine große Kapelle gebaut wird, die später Filiale von Neuwied-Ost werden soll. Das Vorhaben wurde nach dem 2. Weltkrieg – nachdem das einst gesammelte Geld zusammengeschrumpft und der Inflation zum Opfer gefallen war – erneut angegangen.
Flüchtlingsfamilien aus der neu errichteten Siedlung hatten die katholische Gemeinde in den Fünfzigerjahren vergrößert und Pfarrer Scholtes aus Heimbach-Weis griff den Wunsch vieler Blocker nach einer eigenen Kirche auf. Bald schon rückte der Bau in greifbare Nähe. Er wurde sowohl von den alteingesessenen Blockern wie den Neuzugezogenen als gemeinsame Herausforderung und Aufgabe verstanden und schaffte so auch eine neue Gemeinschaft zwischen den Ortsteilen.
Am 7. Juli 1958 erfolgte der erste Spatenstich, am 21. September die Grundsteinlegung und am 16. Oktober 1960 die feierliche Einweihung und der Einzug in die fertiggestellte Kirche.
Von 1963 bis 1970 wurde die Gemeinde sogar von einem eigenen Pfarrer geleitet. Danach wurde sie von Hl. Kreuz, Neuwied, und St. Martin, Engers, mitverwaltet. Inzwischen gehören die Gemeinde und die Kirche Hl. Familie, als Filialkirche von St. Martin, zur Pfarreiengemeinschaft Heimbach-Engers.
Rückläufige Gottesdienstbesucherzahlen und ein Rückgang der Mitgliederzahlen veranlassen dazu, neue Wege zu gehen. Welche Perspektiven eröffnen sich dadurch? Die Kirche ist seit 2017 Domizil der MusikkircheLive, die alle zwei Monate einen Gottesdienst anbietet. Außerdem sind für die Zukunft Planungen im Gange, die Kirche derart umzugestalten, dass sie ein Ort wird, der „Dem Glauben eine Bühne gibt“, bzw. „Eine Bühne für deinen Glauben“ sein will.
In diesem Sinne feiert die Gemeinde hoffnungsfroh am Sonntag, 18. Oktober, um 9 Uhr, das Festhochamt zum Weihetag der Kirche. Inwieweit im Anschluss an die hl. Messe auf das Jubiläum angestoßen werden kann, hängt von den dann geltenden Corona-Regeln ab.