Der Spatenstich zum Neubau der Dernauer Weinbaubrücke ist ein wichtiges Infrastrukturprojekt im Ahrtal
„Ein Zeichen des Aufbruchs, ein Zeichen für Optimismus“
RLP-Innenminister Michael Ebling überreichte zudem einen Förderbescheid für die Neugestaltung der Ortsmitte Marienthal
Dernau. Im Neu- und Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe wurde in Dernau jetzt ein weiterer Meilenstein erreicht: mit dem offiziellen Spatenstich zum Baubeginn der neuen Weibaubrücke entsteht nicht nur ein weiteres Puzzleteil in Sachen wiederaufgebauter Infrastruktur, sondern auch ein Bauwerk, das in Dernau schon immer Ortsbildprägend und von besonderer Bedeutung war. Ein hochwasserresilientes Bauprojekt, das aus Mitteln des Bundes sowie des Landes gefördert wird – allein vom Land mit über 4,4 Millionen Euro aus dem Sondervermögen „Aufbauhilfe 2021“, wie RLP-Innenminister Michael Ebling betonte. „Es ist ein Schlüsselprojekt für den Ort, eine zentrale Lebensader, die Menschen miteinander verbindet. Dabei sind Brücken nach den Erfahrungen der Katastrophe die herausforderndsten Bauwerke“, so Ebling, der zudem einen Förderbescheid in Höhe von 393.000 Euro für die Ortsgemeinde Dernau mitgebracht hatte, die für den zweiten Bauabschnitt der Neugestaltung der Ortsmitte von Marienthal verwendet werden sollen.
„Es ist eine Botschaft, dass es vorangeht“
„Es ist für uns ein ganz wichtiger Tag, diesen ersten großen Meilenstein zu gehen und die beiden Ahrufer zu verbinden“, freute sich auch Martin Schell, Vorstandsvorsitzender der „Zukunft Mittelahr“ über den Auftakt des Brückenbaus. Dem schloss sich Dernaus Ortsbürgermeister Alfred Sebastian an: „Heute wird ein Herzstück unserer Gemeinde wiedererrichtet. Daher ist dieser Spatenstich ein Zeichen des Aufbruchs, ein Zeichen für Optimismus.“ Für Landrätin Cornelia Weigand ist das Projekt „neue Weinbaubrücke“ in mehrerlei Hinsicht ein „außergewöhnliches Ereignis“: „Wir sind jetzt dabei, die Bilder der Zerstörung nach der Flut mit Bildern des Aufbaus zu ersetzen und können so hoffentlich auch ein Stück weit loslassen von den Bildern, die sich uns im Sommer 2021 eingebrannt haben. Es ist eine Botschaft, dass es voran geht. Der Aufbau hier im Tal macht große Fortschritte. Zugleich wird es aber auch noch viele Jahre dauern – auch das gehört zur Botschaft. Der Spatenstich für ein so wichtiges Infrastrukturprojekt sendet ein klares Zeichen an uns Menschen hier. Ich bin für diesen Brückenschlag für die Zukunft sehr dankbar. Es ist ein Schritt in Richtung einer neuen Normalität.“
„Ein Meilenstein auf dem Weg, unsere Region wieder schön zu haben“
Dominik Gieler, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, dankte allen Beteiligten und blickte optimistisch auf das besondere Bauvorhaben: „Ich bin als Bürgermeister angetreten, um genau solche Termine hier zu haben. Es ist ein Meilenstein auf dem Weg, unsere Region wieder schön zu haben. Dafür arbeiten und kämpfen wir.“ Die neue Weinbaubrücke wird die erste kommunale Verkehrsbrücke mit einer kommunalen Straße sein, die nach der Flut wieder zur Verfügung steht. Ebenfalls wird der Ahrradweg über diese Brücke führen. Mit einer Spannweite von knapp 40 Metern wird die Weinbaubrücke an gleicher Stelle wie zuvor neu gebaut. Ein alternativer Standort war durch die Enge des Flusstals und die Zugangspunkte der Bundesstraße und der Bahntrasse sowie der Randbebauung innerorts nicht möglich. Die Brücke wird wieder einen Pfeiler erhalten. Dies beruht auf der Tatsache, dass die hydraulische Untersuchung eine deutliche Verbesserung des Querschnitts durch einen Pfeiler ergeben hat.
Brücke wird vor der Ahrtalbahn-Trasse freigegeben
Durch die Anforderungen an Räumzeiten des Bahnübergangs und die gesetzlichen Anforderungen an Straßen- und Gehwegbreiten, wird die Fahrbahnbreite von auf sechs Meter verbreitert, erhält einen Gehweg von zwei Meter und einen Schrammbord von 0,5 Meter. Ein Rückbau der temporären Brücke ist erst möglich, wenn die Weinbaubrücke fertiggestellt ist. Verantwortlich für die Bauarbeiten ist der Generalunternehmer der Deutschen Bahn für den Wiederaufbau der Ahrtalbahn, das Bauunternehmen Leonhard Weiss. So wird gewährleistet, dass es nicht zu Behinderungen mit dem gleichzeitigen Aufbau der Bahntrasse kommt. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass die Brücke vor der Fertigstellung der Ahrtalbahn-Bahntrasse freigegeben wird.