Jahrestag der Gründung der Bundeswehr in Andernach begangen

Garant für Sicherheit und Frieden

23.01.2017 - 13:57

Andernach. Am 20. Januar jährte sich die Gründung der Bundeswehr in Andernach. An diesem Tag vor genau 61 Jahren wurden in der Kaserne in Andernach die ersten Soldaten stationiert. Zu einem Empfang wurde aus diesem Anlass in das Historische Rathaus eingeladen. Viele Gäste, Ehemalige und Soldaten hatten in den Ratssaal gefunden, teilweise auch in Uniform. Man kannte sich, tauschte sich aus und lachte zusammen über alte Zeiten. Neben Oberbürgermeister Achim Hütten, Bürgermeister Claus Peitz und der heimischen Bundestagsabgeordneten Mechthild Heil hatte auch Anita Schäfer, Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestags, trotz gerade überstandener Erkrankung und einem langen Arbeitstag den Weg dorthin gefunden.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Oberbürgermeister Achim Hütten hielt sie am Abend einen Vortrag über die Rolle der Bundeswehr in Europa – früher und heute. Schäfer sprach in ihrer Rede viel über die Geschichte und den Aufbau der Bundeswehr, die Einsätze und Erfolge sowie den Beitrag der Armee zur Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands. Die Niederlage im Zweiten Weltkrieg hatte bei vielen Deutschen zu einer negativen Einstellung gegenüber der Wiederbewaffnung geführt. Im August 1950 forderte Winston Churchill als erster eine gemeinsame europäische Armee, die eng mit den USA zusammenarbeiten sollte.

Der damalige französische Ministerpräsident René Pleven stellte wenig später einen Plan gemeinsamer Streitkräfte Frankreichs, Italiens sowie der Benelux-Staaten vor, der auch deutsche Truppen umfassen sollte, allerdings ohne nationales Hauptquartier. Bundeskanzler Konrad Adenauer fand dies nicht ideal, trotzdem wurde es zur Grundlage für die Verhandlung über die Europäische Verteidigungsgemeinschaft. Im Mai 1952 wurde schließlich ein EVG-Vertrag unterzeichnet, der allerdings 1954 von einer französischen Regierung abgelehnt wurde. Diese Entwicklung führte zu größerer deutscher Souveränität. Durch die Unterzeichnung eines Deutschland-Vertrags und den Beitritt zur NATO konnten die deutschen Streitkräfte dem gemeinsamen Hauptquartier unterstellt werden, und 1955 wurde eine eigenständige Bundeswehr gestellt. Somit konnte Adenauer im darauffolgenden Jahr die ersten Soldaten in Andernach besuchen.


Deutschland ist in der NATO besonders gefordert


Die Bundeswehr sicherte in den nächsten 35 Jahren den Frieden in Europa mit. Die beiden einschneidendsten Ereignisse seit der Wiedervereinigung für die Bundeswehr waren die Aussetzung der Wehrpflicht sowie die Strukturreform 2010, denn die Bundeswehr war immer eine Wehrpflichtigen-Armee gewesen. Schäfer kam in ihrer Rede auch auf die heutige Situation zu sprechen. Sie halte es für falsch, von einem neuen Kalten Krieg zu sprechen, auch wenn einiges wieder an diese Zeit erinnere. Außerdem sprach sie an, dass Deutschland als bevölkerungsreichstes Land und stärkste Volkswirtschaft im Bündnis nach den USA besonders gefordert sei, seinen Teil zu einem stärkeren europäischen Beitrag zu leisten. Auch das Problem des Personals müsse behoben werden: „Auch dass die derzeit kleinste Bundeswehr aller Zeiten personell zumindest wieder leicht wachsen muss, ist erkannt.“ Hier werde man sich auch viel mehr mit der Attraktivität des Dienstes, Nachwuchswerbung und dem Image der Streitkräfte in Deutschland befassen müssen. Doch wo steht die Bundeswehr in fünf Jahren?

Anita Schäfer zeigte sich optimistisch und machte zwei Aussagen: „Die erste ist, dass die Bundeswehr stärker, besser finanziert und ausgestattet sein und in der Öffentlichkeit als attraktiver und wichtiger betrachtet wird als heute. Die zweite ist, dass sie eine europäische Armee sein wird.“ Die Zusammenarbeit durch eine gemeinsame Sicherheitspolitik und gemeinsame Verbände werde noch enger sein als heute, so Schäfer. „Aber es wird immer dieselbe Bundeswehr sein wie 1956, mit ihrem Leitgedanken. Und damals wie heute und morgen werden ihre Soldaten Deutschlands Beitrag zur europäischen Sicherheit leisten.“

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Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
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