Kirmes in Bell punktete mit vielen neuen Highlights

Hahnenkönig Christian Endres zum vierten Mal gekürt

17.07.2017 - 10:53

Bell. Das 1949 ins Leben gerufene traditionelle Hahnenköpfen, bei dem bis einschließlich 2008 einige mehr oder weniger treffsichere Männer am Kirmes-Sonntag in Bell einem zuvor fachgerecht geschlachteten Hahn mit einem Säbel den Kopf abschlugen, wurde nach lautstarken Protesten einiger Tierschützer sowie des Kreisveterinäramtes eingestellt. Folglich gab es seit 2009 auch keinen Hahnenkönig mehr, der am Sonntagabend gemeinsam mit seiner „Königin“ und einigen Gästen im Rahmen des Hahnenkönigsballs den knusprig gebratenen Hahn verspeiste.

Der Versuch, die Kirmesattraktion durch das Köpfen einer sogenannten Piñata zu ersetzen, die zur großen Freude der Kinder mit Süßigkeiten gefüllt war, konnte das „Hahneköppe“ jedoch nicht ersetzen. Für ihre Kirmes 2017 hatten die Mitglieder der Möhnengesellschaft „Beller Jäße“ und der Karnevalsgesellschaft „Blaue Funken“ sich deshalb etwas Neues ausgedacht.


Weitere Tradition wiederbelebt


So verkündeten die Gastgeber auf ihrem Plakat für das Event des Backofenbauerdorfes, dass zum Auftakt des vier Tage währenden Festes außer der Vorstellung eines Kirmesmannes auch ein „Hahneköppe“ stattfinden werde. Gesagt - getan! Da man jedoch die Tierschützer nicht schocken wollte, entschied man sich für einen von Franz Daub geschaffenen Hahn aus Holz, der über einer Dartscheibe thronte und am Freitagabend für insgesamt sieben Hahnenkönig-Anwärter eine echte Herausforderung darstellte. Für alle Zuschauer gut sichtbar wurde der Hahn samt Dartscheibe auf dem Kirmesplatz an der Schießbude platziert. Dann wurde den Teilnehmern eine geschwärzte Taucherbrille aufgesetzt, sodass sie ihr Ziel blind anvisieren mussten. Entsprechend verblüfft reagierte der Spielleiter und zukünftige Sitzungspräsident Tim Mintgen, als Christian Endres gleich beim ersten von insgesamt drei Durchgängen 20 Punkte einheimste und somit souverän den Titel „Hahnenkönig“ errang. Nur einen Punkt weniger schaffte Matthias Breitbach, der sich ebenfalls als treffsicherer Dart-Spezialist erwies. Der 25-jährige Geschäftsführer der KG Blaue Funken, Christian Endres war bereits vor 2008 drei Mal Hahnenkönig. Diesmal wurde er jedoch zum ersten Mal mit einem Preisgeld belohnt.

Vor dem „Hahneköppe“ wurde neben dem Fassanstich durch Ortsbürgermeister Bernd Merkler und Tim Mintgen mit der Aufstellung eines Kirmesmannes in Form einer Strohpuppe eine weitere Tradition wiederbelebt. Nachdem Tim Mintgen und Obermöhn Jana Strunk den Kirmesmann aus der Versenkung unter der Gemeindehalle befreit hatten, erhielt die Figur auf dem Dach der Halle einen Ehrenplatz und durfte dort bis zu seiner „Beerdigung“ am Kirmesmontagabend verweilen.

Am Samstagnachmittag fand um 17.30 Uhr ein von Pastor i.R. Stephan Augst zelebriertes Festhochamt statt. Der Beller Kirchenchor gestaltet das Festhochamt in der Pfarrkirche St. Florinus Bell mit der Aufführung der „ Beller Heimatmesse“ von Hans Richard Stracke. Der im Mai 2010 verstorbene unvergessene Musiker, Komponist und ehemalige Intendant der Rheinischen Philharmonie in Koblenz lebte viele Jahre in Bell. Nach seinem Umzug nach München komponierte er 2008 die „Beller Heimatmesse“, die er dem Kirchenchor Cäcilia Bell widmete. Die Uraufführung der Messe im November 2010 erlebte der Komponist leider nicht mehr. Das Hochamt zur Kirmes war für den Chor nun schon zum fünften Mal ein würdiger Anlass, die festliche Messe aufzuführen. Die Begleitung an der Orgel lag in den bewährten Händen von Werner Lohner, die Leitung hatte Dirigent Claus Heuft.


Kirmesbaum folgt Hahnenkönigsparty


Im Anschluss an die Messe wurde von der Interessengemeinschaft „Beller Junge“ unter der Leitung des Vorsitzenden Tim Mintgen auf dem Beller Dorfplatz nach alter Väter Sitte der Kirmesbaum aufgestellt. Mit von der Partie war auch der Hahnenkönig Christian Endres. Während die „Föttchesföhler“ für einen fetzigen musikalischen Rahmen sorgten, intonierten die „Beller Junge“ nach Vollendung ihrer Arbeit das Beller Heimatlied.

Sodann begaben sich alle aktiven Beteiligten gemeinsam mit den Besuchern, angeführt von Hahnenkönig Christian Endres zum Kirmesplatz, wo in geselliger Atmosphäre die Hahnenkönigsparty stattfand. Tim Mintgen nahm den erfolgreichen Ablauf des Tages noch einmal zum Anlass, alle jungen Männer, die das 16. Lebensjahr erreicht haben, zum Mitmachen bei den „Beller Junge“ auf. „Wir freuen uns über jeden, der Lust hat, uns zu unterstützen“, so das engagierte Beller Allround-Talent Tim Mintgen.

Nach der Eröffnung des Bierbrunnens durch Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Bell herrschte am Kirmessonntag auf dem Festplatz ein buntes Treiben. Während zahlreiche Kinder an dem nunmehr ausschließlich für sie initiierten Piñata-Wettbewerb teilnahmen, ließen viele Besucher sich die inzwischen weit über Bell hinaus bekannte und beliebte Feuerwehrpizza, sowie den Feuerwehrflammkuchen und weitere Köstlichkeiten vom Grill schmecken. Besonders beliebt war ein süßer Flammkuchen (mit Äpfeln), der am Nachmittag angeboten wurde.

Am Kirmesmontag eröffneten Mitglieder des Spielmannszugs „In Treue fest“ den Bierbrunnen mit einem Kirmesfrühschoppen und um 15 Uhr fand - wie in jedem Jahr - der Seniorennachmittag statt. Mit der Beerdigung des Kirmesmannes am Montagabend endete die diesjährige Beller Kirmes. Der „Trauerzug“ wurde von Obermöhn Jana Strunk und dem „Sheriff“ von Bell, Tim Mintgen angeführt, der den Kirmesmann mit einer alles andere als traurigen Ansprache verabschiedete.

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MARGIT S.:
Wie krank mal einfach ohne eine 2 Meinung sowas zu beschließen???!!! Sorry aber das hier ist jein Rechtsstaat mehr !!! 15 Jahre hat diese Frau alles gegeben für diese armen Seelen..Und da behauptet eine Person etwas und wer leidet darunter???? DIESE ARMEN SEELEN!!!! Statt Auflagen und diese unangemeldet...
Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
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