Geburtstagsfeier zum Zehnjährigen bot Unterhaltung, Kunst, und Möglichkeiten zum Kreativsein

Happy Birthday Arp Museum

22.09.2017 - 08:00

Remagen. An magisch schönem Ort, am Rhein, gegenüber dem Siebengebirge, steht es, das Arp Museum Bahnhof Rolandseck, duale Architektur aus klassizistischem Bahnhof und modernem Bau von Richard Meier. Am 28. September 2007 wurde es von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem damaligen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, feierlich eröffnet. Am Wochenende darauf öffnete es sich zum Fest für die Bevölkerung.

Zehn lebendige Museumsjahre sind seither ins Land gegangen, Grund genug, an diesem besonderen Ort für Bildende Kunst, zu dem Johannes Wasmuth den ehemals verlotterten Bahnhof seit den 1960er Jahren machte, wieder zu fröhlicher Geselligkeit im Zeichen der Kunst einzuladen.


Umsetzung dauerte fast 30 Jahre


Bereits 1978 unterhielt sich der Kunstfreund Wasmuth bei einem Deutschlandaufenthalt von Richard Meier mit dem amerikanischen Architekten erstmals über ein Arp Museum in Rolandseck. Fast 30 Jahre hat es gedauert, bis seine Vision Wirklichkeit wurde. Der Bonn-Berlin-Ausgleich finanzierte das Bauten und Zeiten verbindende Projekt. Zunächst erfuhr der historische Bahnhof eine grundlegende Renovierung, dann kam das weiße Juwel am Hang dazu, samt den unterirdischen Tunnel-Verbindungen. Um zehn Jahre Arp Museum hochleben zu lassen, kamen Jung und Alt, Einzelbesucher, Freunde und Familien am vergangenen Samstag nach Rolandseck, wo ihnen bei freiem Eintritt auf dem Vorplatz und im gesamten Museumsensemble eine große Party mit Kunst, Spaß und Genuss geboten wurde.


Drei Geburtstage


Man feiere eigentlich drei Geburtstage, die erste Museumsdekade, den 131. Geburtstag des Museumspatrons Hans Arp und zehn Jahre Gesellschaft der Freunde und Förderer des Museums. Das verkündete Museumsdirektor Oliver Kornhoff gut gelaunt auf der vollen Bahnhofsterrasse.

Dazu hieß er die vielen Besucher, Weggefährten und politisch Verantwortliche von Land, Kreis und Kommune willkommen, so Horst Gies und Guido Ernst als Landtagsabgeordnete sowie Remagens Bürgermeister Herbert Georgi, außerdem den Gründungsdirektor Klaus Gallwitz und Sebastiano Barassi, Ausstellungsleiter der englischen Henry-Moore-Stiftung, mit dem die eindrucksvolle aktuelle Henry-Moore-Schau organisiert wurde.


„Museum auf Weltniveau“ gewürdigt


Im Turbogang durchmaß Kornhoffs Jubelblick, was das „Museum auf Weltniveau“ bereits geleistet hat: facettenreiche Würdigungen von Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp, auch im Kontext mit Zeitgenossen oder alten Meistern; als Ausstellungs-Highlights die glänzende Tara Donovan, die „Hochwasserpoeten“ Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger, Ernesto Neto; ebenso große deutsche Künstler, wie Meese und K. O. Goetz.


700.000 Besucher und fast 70 Ausstellungen


Potenzial wuchs dem „musealen Exzellenzort“ durch die Sammlung Rau für Unicef zu, und sein Erfolgsrezept sei es, „sinnlich und emotional einzusteigen“, zum Beispiel mit einer Dampflok zur Eröffnung der Ausstellung „Lichtgestöber“. 700.000 Besucher hat das Haus gesehen, fast 70 Ausstellungen ausgerichtet und zehntausende Schüler an die Kunst herangeführt. Für das Erreichte, mit dem sich das Arp Museum „auch international einen Namen gemacht hat“, sagte Kulturstaatssekretär Professor Salvatore Barbaro Dank. Darauf schnitt er die XXL-Geburtstagstorte an.


Eis, Tattoo und Pantomime


Nicht nur den mit Marzipan überzogenen Nusskuchen ließen sich die Gäste auf der Terrasse munden, sondern Getränke aller Art, Eis, Curry- und Bratwurst, Döppekooche und Pommes. Wer mochte, konnte Lose von charmanten Verkäuferinnen erwerben. Drinnen lockten alle halbe Stunde Führungen. Die Besucher beäugten die Kunst, fotografierten sich auch mit Moores Skulpturen. Sie umringten Hanka Färber, um sich ein Tattoo, zum Beispiel mit einem Arp-Motiv, sprühen zu lassen.

An einem Stand bewarb man den Tag der Deutschen Einheit, den am 2. und 3. Oktober das Land Rheinland-Pfalz in Mainz ausrichtet. Sieben Gramm Gummibärchen versüßten diese Information. Aus demselben Anlass stand auch eine Fotokabine zur Verfügung, in der sich auch Kinder gerne ablichten ließen.


Pantomime und Weinkabarettist duellierten sich


Im kleinen voll besetzten Bahnhofsfestsaal erlebten dagegen fast ausschließlich Erwachsene Markus Kupferblum vom Wiener Rheinhardt-Seminar, der weiß geschminkt als Marcel Marceau in die Anfänge des Künstlerbahnhofs Rolandseck entführte. Den nichts ahnenden Weinkabarettisten Ingo Konrads jedoch verführte er zum reizenden Pantomime-Intro. Köstlich, wie sich nach einer fingierten Mikroprobe zwischen beiden ein lautloses Palaver entspann, einschließlich Beleidigungen, ärgerlichem Rückzug, Kurzduell mit Kerzenständern und versöhnlichem Händeschütteln.

Im Anschluss moderierte Konrads einen kurzweiligen Gästetalk mit dem Museumsdirektor und sieben wichtigen Mitarbeiterinnen – Geschäftsleitung, Kuratorinnen sowie Expertinnen für Öffentlichkeitsarbeit, Kunstvermittlung und Marketing.


Kunst zum Anfassen


Gilt üblicherweise im Museum, dass „das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten“, so durfte man im Neubau „Skulpturen begreifen“, also anfassen, und Bildhauer Hans-Bernhard Olleck beantwortete Fragen. Junge Gäste fanden es spannender, eine Foto-Rallye zu unternehmen und mit den Ausdrucken eine Skulptur zu bekleben, während die Kleinen, vielleicht die Bildhauer von morgen, sich hingebungsvoll mit bunter Knete beschäftigten.

Derweil ging auf dem Vorplatz der Soundcheck der Band „Heavytones“ über die Bühne, bevor die Band mit Grooves loslegte, es am späten Abend Feuerwerk gab und unermüdliche Gäste zur Disco mit Live-DJ bis in die Nacht hinein tanzten. HG

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MARGIT S.:
Wie krank mal einfach ohne eine 2 Meinung sowas zu beschließen???!!! Sorry aber das hier ist jein Rechtsstaat mehr !!! 15 Jahre hat diese Frau alles gegeben für diese armen Seelen..Und da behauptet eine Person etwas und wer leidet darunter???? DIESE ARMEN SEELEN!!!! Statt Auflagen und diese unangemeldet...
Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
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