Birresdorfer feierten ihre Kirmes
Im Dorfgemeinschaftshof wurde drei Tage lang ordentlich gefeiert
Birresdorf. Um einen Tag verkürzt feierten die Birresdorfer ihre Kirmes im Dorfgemeinschaftshof, denn wie schon im vergangenen Jahr ließen die Organisatoren erneut den Freitag ausfallen. Der hatte in den Jahren zuvor nur wenig Resonanz erzeugen können, doch dafür trugen die Freiwillige Feuerwehr und der Junggesellenverein ebenso wie der Möhnenverein, der Sportclub und der Gemischte Chor zum Gelingen des Festes bei.
So gab es am Samstagabend erstmals einen Kirmesumzug, bei dem der Kirmesmann von allen Ortsvereinen gemeinsam abgeholt und zur Musik des Tambourcorps Bengen durch das ganze Dorf zum Dorfgemeinschaftshof gebracht wurde. Dort stach Ortsvorsteher Klaus Huse unter großem Hallo das Kirmesfass an, das schon bald darauf wieder leer war. Die Band „Just Dance“ spielte anschließend im proppenvollen Saal aktuelle Tanzmusik bis in die frühen Morgenstunden. Als besonderen Service für seine Nachbarn hatte Löschgruppenführer und Cheforganisator Rainer Skwirblies eine 80 Zentimeter große Uhr an seiner Hauswand angebracht, damit die Nachbarn ihm am nächsten Tag genau sagen können, wann sie von der Kirmes nach Hause gekommen sind. Sieben Jahre lang hat er nach einer solchen Uhr gesucht, weil ihm niemand genaue Auskunft geben konnte, wie spät es geworden war. Schließlich ersteigerte er die weithin sichtbare Uhr für einen Spottpreis bei eBay und holte sie persönlich in Dresden neben der Frauenkirche ab. Und seine Nachbarn müssen seither am Kirmessonntag zum Uhrzeit-Rapport erscheinen, bei dem es immer lustig zugeht. Der Kirmesmann wusste natürlich schon vorher Bescheid, denn er thronte über allem im Saal, um einen ungestörten Blick auf das Kirmesgeschehen zu haben.
Schießbude stand erstmals im Innenhof
Mit einer heiligen Messe im Saal des Dorfgemeinschaftshauses, zelebriert von Pastor Norbert Klaes aus Remagen, startete der Kirmessonntag. Weil der Gottesdienst allerdings recht spät begann, musste der traditionelle Frühschoppen dafür ausfallen. Stattdessen kam das ganze Dorf, um sich den frisch zubereiteten Sauerbraten mit Klößen und Apfelmus als Kirmesessen abzuholen, die 100 Portionen waren in weniger als einer halben Stunde ausverkauft.
Natürlich durfte am Nachmittag auch der selbst gebackene Kuchen der Birresdorfer Damen nicht fehlen. Erstmals war die Schießbude im Innenhof des Dorfgemeinschaftshofes untergebracht, in den Jahren zuvor hatte sie immer außerhalb gestanden. Bejubelt wurde auch die Blaskapelle Nierendorf für ihr Platzkonzert am Nachmittag.
Auch den Kirmesmontag nutzten die Birresdorfer noch ausgiebig zum Feiern. Der Tag begann mit einer Dankandacht in der Kapelle und einem anschließenden gemeinsamen Frühstück mit Rührei und Speck. Als am Nachmittag die Waffeleisen vorgeheizt wurden, war das für die Einheimischen das geheime Startzeichen, sich erneut zum althergebrachten Waffelessen zusammenzufinden. Zum Abschluss wurde dem Kirmesmann feierlich der Prozess gemacht. Er wurde angesichts seiner unverzeihlichen Schandtaten zum Tode verurteilt und anschließend unter großem Getöse verbrannt. JOST