Lambertus-Kirmes feiert Comeback nach einjähriger Zwangspause

„Lantershofen setzt ein Zeichen“

Freude über ein Stück Normalität im Alltag

21.09.2021 - 13:33

Lantershofen. Festwochen in Lantershofen: Nach dem Schützenfest feierte jetzt auch die Kirmes in (fast) gewohnter Weise nach einjähriger Corona-Pause ihr Comeback. Dass die Lantershofener ihre Kirmes schmerzlich vermisst hatten, wurde durch die rege Beteiligung der Bevölkerung deutlich. Der Kirmesplatz am Winzerverein, wo dank Karussell, Losbude, Crepe-Verkauf, Imbiss und diversen Getränken alle Altersklassen auf ihre Kosten kamen war ebenso gut frequentiert, wie die sonntags und montags im Innenhof der „Burg“ des Studienhaus St. Lambert ausgetragenen Paraden und Platzkonzerte.


Parade fand diesmal im Hof der „Burg“ statt


Eben jene Parade findet sonst mitten im Ort statt. Da sich jedoch rund um das Studienhaus die während der gesamten Kirmes penibel angewendete „2G+“-Regel ideal umsetzen ließ, verließ man ausnahmsweise den traditionellen Parade-Standort. Das tat der Qualität keinen Abbruch - im Stechschritt paradierten die Junggesellen-Schützen samt Tambourcorps vor der frisch gekürten Majestät Felix Wistuba, Matthias Schopp - kurzerhand als Schwenkfähnrich „reaktiviert“ - zeigte gleich mehrfach am Kirmeswochenende, dass er, wie schon in früheren Jahren, im artistischen Umgang mit der schweren Schwenkfahne ein Ausnahekönner ist. Heimlicher Höhepunkt der Lantershofener Kirmes ist der morgendliche Festkommers im Winzerverein - nach altem Brauch eine reine Männerrunde, bei dem ausschließlich die Brötchesmädchen als weibliche Gäste „erlaubt“ sind. Der Einladung aus Lantershofen waren etliche Gäste und Ehrengäste gefolgt.


Solidarität mit Ahrweiler


Bei den Festansprachen ging es unter anderem auch um aktuelle Themen wie Corona, Traditionsbewahrung und natürlich die Flutkatastrophe. Von dieser Naturgewalt waren und sind auch die eng mit Lantershofen befreundeten Ahrweiler Schützen betroffen, die viel Solidarität erfuhren. Marco Böhm, Vorsitzender und Hauptmann der Gastgeber, sieht das Dorf in Corona-Zeiten enger zusammenrücken. Jetzt gelte es, die veränderten Kirmesfeiern im Ort zu bewerten, aber auch, die Jugend im Ort für die Schützengesellschaft zu gewinnen. Viel wichtiger aber in diesen Tagen: Lantershofen hat Ahrweiler nach der Flut die Hand gereicht. Das wussten die Gäste aus der Kreisstadt zu würdigen. Man freute sich über ein Stück Normalität im Alltag, den man an diesem Kirmesfest in Lantershofen erleben durfte, so der Erste Kreisbeigeordnete Horst Gies. „Lantershofen setzt ein Zeichen“, so Gies. Dechant Jörg Meyrer dankte für die Freude, zur Kirmes noch einmal in einem Gotteshaus lauthals singen und danach im Festzug mitmarschieren zu können. Lantershofen war auch für ihn zum Zufluchtsort geworden, aber nicht nur das: „Die Grafschaft hat fürs Ahrtal alle Türen aufgemacht und zeigte sich so überaus hilfreich“, so Meyrer.


Flut-Spende für die Aloisius-Schützen-Jugend


Der Hauptmann der Ahrweiler Junggesellen-Schützen, Raphael Mausberg, zeigte sich ebenfalls erfreut, dass man sich abseits des Chaos im Alltag wie zuhause fühlen durfte und Bürgerschützen-Hauptmann Jürgen Knieps nahm überwältigt eine Spende des Infanterie-Zuges der Gastgeber über 2.000 Euro als Flut-Unterstützung für die Ahrweiler Aloisisius-Schützenjugend entgegen. „Die jüngs2ten Schützen haben alles verloren und einen Schaden von 40.000 Euro erlitten“, berichtete Knieps. Auch Bürgermeister Achim Juchem befürwortete die Lantershofener Kirmesfeierlichkeiten. „Es wäre falsch gewesen, die Kirmes nicht stattfinden zu lassen“, bekräftigte Juchem.


Jubilare geehrt


Wie beim Festkommers üblich, galt es nicht nur den amtierenden Schützenkönig Felix Wistuba, sondern auch die Königsjubilare zu würdigen. In diesem Jahr waren dies Goldjubilar Heinz Schütz (50 Jahre), Silberjubilar Markus Gansewig (25 Jahre), Helmut Kappen (König vor 40 Jahren), Jörg Bender (20 Jahre) und Marko Schmidt (10 Jahre).

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