Barmherzige Brüder präsentieren zum 150-jährigen Bestehen eine einzigartige Ausstellung

„Rückblick – Ausblick – Fernblick“

27.10.2018 - 19:00

Saffig. Vor wenigen Tagen wurde die Ausstellung „Rückblick – Ausblick – Fernblick“ im Schlösschen der Barmherzigen Brüder Saffig, die im kommenden Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiern, eröffnet. „Das Jubiläum im Jahr 2019 bietet eine gute Gelegenheit, hinter die Geschichte der Barmherzigen Brüder und die auf dem Gelände befindliche Historie des Ortes Saffig zu blicken“, begrüßte Frank Mertens, Hausoberer der Einrichtung, zahlreiche Gäste aus Kommunalpolitik, Kirche, Kunst und Kultur. Er bedankte sich bei den Institutionen, Vereinen und Privatpersonen, die mit ihren Exponaten zu der beeindruckenden Ausstellung beigetragen haben, die einen spannenden Einblick in Vor- und Frühgeschichte, über die römische und mittelalterliche Zeit, bis hin zur Gegenwart bietet.

Nicht zuletzt galt sein Dank Pascal Nachtsheim, Leiter der Unternehmens-Kommunikation der Einrichtung, der für die Initiative und die Organisation der Ausstellung verantwortlich ist. „Seine guten Kontakte zu den Kulturfreunden aus der Region haben es ermöglicht, diese einzigartige Ausstellung zusammenzustellen.“

Sein Weg zur Arbeit führe ihn jeden Tag an dem leer stehenden Schlösschen vorbei, erzählt Nachtsheim. „Ich dachte mir, mit den ehemaligen Geschäftsräumen des psychiatrischen Dienstes müsse irgendetwas geschehen.“ Das Jubiläum nahm Nachtsheim schließlich zum Anlass, seine Idee, im Schlösschen eine Ausstellung zu initiieren, den Verantwortlichen vorzutragen. Dort stieß er sofort auf offene Ohren, zumal er die nötigen Kontakte zur Kulturszene vorweisen konnte, die gern bereit war, ihre Exponate unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.

Die einzigartigen Exponate können ein Jahr lang im Schlösschen bewundert werden. Besonders stolz ist Nachtsheim auf die Schädelplatte eines Vorfahren des Neandertalers. „Das Exponat wird auf etwa 200.000 Jahre geschätzt. Es ist eines der ältesten Funde dieser Art in Europa“, erklärt er. Gleich neben dem Schädel befinden sich in der Vitrine Fragmente von Tieren, die einst in der Region heimisch waren, wie beispielsweise die Knochen eines Auerochsen.

Auch das römische Kultbrot, das vor nicht allzu langer Zeit bei Grabungen in Saffig gefunden wurde, hat seinen Platz im Schlösschen gefunden. „Diesen spektakulären Fund haben uns die Förderer vom Pellenzmuseum neben weiteren Exponaten zur Verfügung gestellt“, freut sich Nachtsheim. Ein weiteres Zimmer ist mit medizinischen Geräten ausgestattet, die an die Zeit erinnern, als das Schlösschen als Lazarett und Krankenhaus diente. Die Ausstellungsstücke stammen vom Johann-Winter-Museum für Heilkunde. Zahlreiche weitere Räume bieten den Besuchern Einblicke in verschiedene Zeitabschnitte der Barmherzigen Brüder und darüber hinaus.

Ein großes Zimmer ist einer Wechselausstellung vorbehalten, die alle sechs Wochen ein neues Thema präsentiert. Den Auftakt bildet die Teleskopausstellung des Künstlers Fred Schäfer-Schällhammer. Der begeisterte Liebhaber der Astronomie und Sammler alter astronomischer Instrumente präsentiert historische Teleskope von Galileo bis Carl Zeiss. Um die beachtliche Sammlung wird Schäfer-Schällhammer nach eigener Aussage von Museen aus aller Welt beneidet. Interessierte aus der Region können sie nun in Saffig bewundern.

Landrat Dr. Alexander Saftig, Schirmherr der Veranstaltung, zeigt sich nicht nur von der Ausstellung beeindruckt. Besonders lobt er das Wirken der Barmherzigen Brüder und die Entwicklung der Einrichtung. „Was seinerzeit als Verwahranstalt für geistig behinderte Menschen begann, hat sich zu einer zeitgemäßen Einrichtung für vorwiegend psychisch kranke Menschen entwickelt, die dort betreut und gefördert werden. Menschen, die zu uns gehören“, so Dr. Saftig.

Auch die Jubiläumsausstellung wird vom Gedanken der Inklusion geprägt. So stellen Menschen, die in der Einrichtung leben, ebenfalls ihre Kunstwerke im Schlösschen aus. Ein Mitarbeiter der Werkstätten der Barmherzigen Brüder bietet Führungen an, während eine gehörlose Mitarbeiterin die Aufsicht über die Ausstellung übernimmt.

Die Ausstellung „Rückblick – Ausblick – Fernblick“ ist ein Jahr lang im Saffiger Schlösschen zu besichtigen. Öffnungszeiten sind donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr. Führungen werden jeden zweiten Sonntag im Monat um 15 Uhr angeboten.

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