Festtag zu 800 Jahre Horressen
Spaß und Unterhaltung standen im Vordergrund
Horressen. Als wären das 800-jährige Bestehen des Dorfes nicht Grund genug zum Feiern, Horressen schöpfte bei der Geburtstagsfeier aus den Vollen und erweiterte das runde Jubiläum gleich noch um drei weitere Jahresfeiern. Der Musikverein feierte ebenso wie der Kirchenchor St. Cäcilia sein 55-jähriges Bestehen und der Singkreis 83 blickt auf 33 Jahre Geschichte zurück. Die gemeinsamen Geburtstage wurden zu einem Dorffest, in dem Spaß und Unterhaltung im Vordergrund standen.
Das Gelände rund um die Turnhalle an der Waldschule glich von Beginn an einem bunten Bienenstock: Das ganze Dorf war auf den Beinen. Im Mittelpunkt standen vor allem die historischen Traktoren, eine Apfelpresse und eine Schmiedewerkstatt (Schmiedeclub Weltersburg), in der wie anno dazumal gehämmert und geschmiedet wurde.
In der festlichen geschmückten Halle war es vor allem eine umfassende Bilderausstellung von Max Schneckenbühl, die über das Leben der letzten Jahrzehnte Zeugnis ablegte. Akribisch hatte er mit vielen Helfern historische Fotos zusammengetragen, sie chronologisch sortiert. Die Fotoausstellung erzählte von der Veränderung der alten Kapelle, der Schule mit Backes und den vielen Fachwerkhäusern. Schneckenbühl gab auch dem dörflichen Leben und den Lebensgewohnheiten der letzten sechs Jahrzehnte ein Gesicht und beim Betrachten der Fotos wurde deutlich: Die sogenannte „gute alte Zeit“ war eine Zeit der Armut und Entbehrung. Gerade die älteren Dorfbewohner verbrachten lange Zeit in der Ausstellung und mehr als einmal fiel der Satz „Weißt du noch, damals…..“
Einige der historischen Fotos schafften es gar in einen Dorfkalender, der eigens zum Bestehen kreiert worden war. Die aufgelegten 150 Exemplare gingen weg wie warme Semmeln, bereits um die Mittagszeit hieß es „leider ausverkauft“. Doch Ortsvorsteher Guido Fuchs beruhigte: „Bei Interesse können die Kalender nachgeordert werden.“
Für den Abend war dann ein musikalischer Abend geplant, zu dem Fuchs zunächst mit einer unterhaltsamen Rede die Gäste in der vollbesetzten Halle begrüßte. Der Ortsvorsteher begab sich auf eine Zeitreise durch die vergangenen Jahrhunderte, in der die Entwicklung von „Orusin“, der ersten urkundlichen Erwähnung, bis zum heutigen Horressen das Reiseziel waren. Seitenhiebe auf Montabaur, die sich 1971 Horressen einverleibt hat, und auf das Lieblingsnachbardorf „Elschedorf“, selbstverständlich inbegriffen.
Fuchs besonderer Dank galt seiner Stellvertreterin Melanie Leicher, die federführend die Organisation dieses, für Horressen unvergesslichen, Tages übernommen hatte. Er lobte aber auch den Zusammenhalt aller Dorfvereine, die ihr übrigens dazu beigetragen hatten.
Danach übernahmen die Jubiläumsvereine das Zepter. Der Kirchenchor, der Singkreis und der Musikverein beendeten einen stimmungsvollen Abend natürlich mit „Dat Horressener Lied“. Doch damit war noch lange nicht Schluss: Eigens für das Jubiläum hatte sich die „Ommeze Band“ gegründet, die mit Rock und Pop bis in die frühen Morgenstunden bestens unterhielt.