Festakt der Stadt Mayen im Ratssaal des Rathauses zum Jubiläum: 55 Jahre Städtepartnerschaft mit dem französischen Joigny

Städtische Ehrungen für Peter Wilbert und Bernard Moraine

14.10.2019 - 11:07

Mayen. Im Mayener Rathaus wurde ein Festakt begangen, also eine feierliche Veranstaltung zur Würdigung eines für die Stadt herausragenden Ereignisses. Das war das 55-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft mit dem französischen Joigny. Im weiteren Verlauf der Feierlichkeit erfolgte die Ehrung zweier für die Stadt bedeutender Personen. An Peter Wilbert und Bernard Moraine wurden hohe städtische Auszeichnungen verliehen. Ein Festakt umfasst ein aufwändiges Zeremoniell, einen repräsentativer Rahmen und die Anwesenheit hoher Funktionsträger. Die musikalische Begleitung der Feierlichkeit erfolgte durch das Städtische Orchester der Stadt Mayen unter der Leitung von Michael Fuxius und startete sinngenau getroffen mit der Europahymne. Ebenso zum Gelingen des Festaktes trugen Marika Kohlhaas bei und Benoit Herr als jeweilige Dolmetscher.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden verstärkt Städtepartnerschaften gegründet, um Völkerverständigung sozusagen von unten einzuführen. Auch in Mayen stand man frühzeitig dem völkerverständigenden Gedanken solcher Partnerschaften positiv gegenüber. Vor fast genau 55 Jahren, nämlich am 12. Oktober 1964, besiegelten der Bürgermeister von Mayen, Dr. Heinrich Dahmen und Herr Roger Mouza für die Stadt Joigny in Mayen die offizielle Partnerschaft der beiden Städte. Hatte man das 50-jährige Bestehen der Partnerschaft noch mit einem dreitägigen Fest in Joigny begangen, so konnte nun zur 55-Jahr-Feier in Mayen eine Delegation aus Joigny empfangen werden unter Leitung von Bürgermeister Bernard Moraine. Auch, wenn dem einen oder anderen, 55 Jahre nicht als „richtige“ Zahl eines Jubiläums erscheinen mag, so sind fünf Jahre lebendig gebliebener oder gar ausgebauter Städtepartnerschaft doch einer Feier würdig.

Oberbürgermeister Treis erinnerte sich in seiner Ansprache stellvertretend für die vergangenen Jahre an einen ganz besonderen Besuch in Joigny. Am 11. November jährte sich das Ende des 1. Weltkrieges zum 100. Mal. „Mit offenen Armen wurden wir – die Freunde aus Mayen aufgenommen. Die offizielle Besiegelung der Partnerschaft, das Unterzeichnen von Urkunden“ so Herr Treis weiter „das sind nur äußere Zeichen.“ Bürgermeister Moraine dankte in seiner Rede der Generation dafür, die den Krieg noch erlebte, ja vielleicht sogar daran teilnahm, dass sie die richtige Lehre aus der Vergangenheit und aus der gemeinsamen Geschichte unserer beiden Völker zu ziehen gewusst hat und entschlossen den Weg des Friedens und der Freundschaft einschlug. In fünf Monaten wird Herr Moraine aus dem Amt des Bürgermeisters von Joigny ausscheiden. „Bewegt sage ich Ihnen „Auf Wiedersehen“ und vor allem Danke“ so der scheidende Bürgermeister, der jeden Aufenthalt in Mayen sehr geschätzt hat.

Es folgten die Grußworte des Vorsitzenden Christoph Rosenbaum und der Vorsitzenden Frau Dominique Cognet der jeweiligen Freundschaftskreise. Beide Kreise bringen unzählige Stunden ehrenamtlicher Arbeit auf, um Begegnungen, Reisen, Abende oder Schüler-, Sport- und Kulturaustausche zu organisieren.

Den Reden und Grußworten folgte der Austausch von Gastgeschenken. Oberbürgermeister Treis überreichte dabei an seinen Amtskollegen eine Stele, die aus Mayener Basaltlava und Schiefer aus Joigny gefertigt war und erhielt im Gegenzug eine von einer Künstlerin aus Joigny gestaltete Leuchte sowie ein Bild. Der Eintrag von Bürgermeister Moraine in das Goldene Buch der Stadt Mayen beendete diesen Teil des Festaktes, was durch ein weiteres Musikstück des Orchesters noch unterstrichen wurde.


Auszeichnung von Peter Wilbert


In einem zweiten bedeutenden Teil des Festaktes erfolgte die Ehrung eines engagierten Mayener, dessen Einsatz für die Stadt sich auf einen 50-jährigen Zeitraum erstreckt. Peter Wilbert war von 1969-1974 und von 1984-2019 Mitglied des Stadtrates, von 1974-1979 Beigeordneter mit dem Geschäftsbereich „Fremdenverkehr“ und von 1979-1988 mit dem Geschäftsbereich „Sport“. Zuletzt führte er in den Jahren 2014 bis 2019 den Vorsitz des Seniorenbeirates. Auch im Kreistag waren er tätig.

Oberbürgermeister Treis bat um Verständnis dafür, dass bei Weitem nicht alles aufgezählt werden könne. Besonders gekämpft habe Herr Wilbert aber nach der Auflösung des Landkreises Mayen und damit maßgeblich dazu beigetragen, dass die Zentrale Verwaltungsschule, die heutige Hochschule für öffentliche Verwaltung in Mayen angesiedelt wurde. Diese Einrichtung hat Herr Wilbert 30 Jahre lang geleitet. „Nachdem Sie ja bereits seit 1996 Träger der städtischen Verdienstplakette sind, ist es mir eine große Freude, Ihnen in diesem festlichen Rahmen heute den Ehrenring der Stadt Mayen überreichen zu dürfen“ so Oberbürgermeister Treis. Christoph Rosenbaum ergänzte in seinem Grußwort als CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat das vom Oberbürgermeister aufgezählte Engagement um weitere interessante Punkte. In seinen Worten dankte der Geehrte seiner Frau Gisela sowie den Kindern Annja und Jan für das stets vorhandene Verständnis der mit den Ämtern verbundenen Widrigkeiten.


Ehrung von Bernard Moraine


Eine große Überraschung gelang Oberbürgermeister Treis, indem er abweichend vom geplanten Ablauf nochmals das Wort ergriff, um eine Person zu ehren, die sich um die Städtepartnerschaft überaus verdient gemacht hat. Herr Treis erinnerte sich noch gerne an das dreitägige Fest, das die Stadt Joigny anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Partnerschaft ausrichtete und auf dem ihm die Ehre zuteil wurde, zum „Citoyen d`honneur de la ville de Joigny“, zum Ehrenbürger der Stadt Joigny ernannt zu werden. Insofern war der Oberbürgermeister über die Gelegenheit hoch erfreut, heute dieses besondere Gefühl einer städtischen Ehrung an seinen Amtskollegen Bernard Moraine zurück zu geben. Sichtlich bewegt folgten Herr Moraine und seine Gattin Catherine den Ausführungen des Mayener Oberbürgermeisters.

Das Städtische Orchester der Stadt Mayen beendete den Festakt musikalisch mit der französischen und der deutschen Nationalhymne. Das passte nicht nur gut zur deutsch-französischen Städtepartnerschaft, sondern gleichermaßen zu den verliehenen Ehrungen. WE

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Angeklagte sollen Frau schwer misshandelt, zur Prostitution gezwungen und getötet haben

Nach Mord im Koblenzer Rotlichtmilieu: Anklage gegen zwei Personen erhoben

Koblenz. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz mitteilt, wurde nach dem Tötungsdelikt im Koblenzer Rotlichtmilieu vergangenen November nun Anklage gegen eine 40-jährige Frau und einen 48 Jahre alten Mann (beide bulgarischer Nationalität) erhoben. Den beiden Beschuldigten wird zur Last gelegt, eine mit ihnen zusammenlebende 31-jährige Bulgarin grausam und aus niedrigen Beweggründen getötet zu haben.... mehr...

Regional+
 

Wer kann Angaben zum Unfallgeschehen machen?

Zeugen nach Verkehrsunfallflucht gesucht

Ehlscheid. Am 26. April, zwischen 06:55 Uhr und 15:50 Uhr, befand sich der PKW der Geschädigten auf dem Parkplatz der Tierarztpraxis in der Gommerscheider Straße. Bei der Rückkehr zum Fahrzeug bemerkte die Geschädigte eine großflächige Beschädigung im Bereich der linken Fahrzeugseite ihres PKW. Zeugen werden gebeten, mögliche Hinweise der Polizeiinspektion Straßenhaus unter Tel. 02634/9520 oder per E-Mail: pistrassenhaus@polizei.rlp.de. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
19-Jährige im Zug durch unbekannten Täter belästigt

Ermittlungen nach sexueller Belästigung in Regionalbahn auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Koblenz

19-Jährige im Zug durch unbekannten Täter belästigt

Koblenz. Am Donnerstagmittag, 25. April zwischen 11.30 und 12.30 Uhr soll es in der Regionalbahn 4256, auf der Fahrt von Frankfurt/Main nach Koblenz, zu einer sexuellen Belästigung einer 19-Jährigen gekommen sein. mehr...

Pkw prallte mit großer Wucht gegen einen Baum

Hubschraubereinsatz bei schwerem Verkehrsunfall auf der B 478 zwischen den Ortschaften Ruppichteroth Ahe und Harth

Pkw prallte mit großer Wucht gegen einen Baum

Ruppichteroth. Am Donnerstagnachmittag, 25. April 2024 um 16.20 Uhr wurde der Leitstelle der Polizei durch die Rettungsleitstelle des Rhein-Sieg-Kreises ein Verkehrsunfall mit verletzten Personen auf der B 478 zwischen den Ortschaften Ruppichteroth Ahe und Harth gemeldet. mehr...

FWG Andernach e.V. lädt ein

Infostände am 4. und 11. Mai

Andernach. Die Freie Wählergruppe Andernach e.V. (FWG) lädt die Bürgerinnen und Bürger von Andernach zu ihren Infoständen ein. Diese finden am 4. und 11. Mai am Historischen Rathaus in Andernach statt. mehr...

Erfolgreiche Saisoneröffnung

TC Rengsdorf

Erfolgreiche Saisoneröffnung

Rengsdorf. Jüngst startete der TC Rengsdorf in die Saison. Viele Interessierte jeden Alters fanden den Weg zu dem Verein, um den Tennissport einmal auszuprobieren oder um wieder einzusteigen. Alle SpielerInnen... mehr...

Jetzt für Läufe der LG Rhein-Wied anmelden

Andernach/Neuwied. Die Saison der Laufveranstaltungen beginnt, und damit auch die Anmeldephase für die Großveranstaltungen der LG Rhein-Wied. Der „Deichlauf präsentiert von Rhodius“ (Freitag, 14. Juni)... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Claudia Krahe-Abel:
Es darf keine Impfpflicht geben! Das Grundrecht auf die Unversehrtheit des Körpers muss dringend gewahrt werden! Jeder Mensch muss selbst entscheiden dürfen was er in seinen Körper spritzen lässt oder nicht. Und es darf keine Diskriminierungen geben. Jeder muss Verantwortung für sich selbst und seine...
Andrea könig:
Ich verfolge die Geschichte um Liane schon lange und verstehe nicht, wie man auf solche, zum Teil hirnrissigen und unverschämten, Verleumdungen hereinfallen kann. Es kann nicht sein, dass die Gerichte sich nicht selbst vor Ort informiert haben. Liane führt seit mindestens 15 Jahren den Hof mit viel...
Cornelia Lachmuth:
Für mich klingt das nach Befangenheit. Nie gab es Probleme dort. Alle Kontrollen waren, selbst 4 Monate zuvor, noch in Ordnung. Ich kenne den Hof und habe selber keine tierschutzrelevanten Mängel erkennen können. Viele andere Leute vom Fach, ebenfalls nicht. ...
Erika Hoffmann :
Ja, Kontrolle ist gut...aber Hilfeleistung wäre besser!! Wenn Menschen einen Gnadenhof leiten, dann sind das Tierfreunde! Ihnen Geldgier zu unterstellen, ist gemein!! Ich zahle gerne meine Hundesteuer, hoffe das dieses Geld gerade Gnadenhoefen zugute kommt!!! ...

Bad Neuenahr-Ahrweiler: Hunde bitte anleinen

Veronika Brieda :
Es wäre wünschenswert wenn die Stadt Bad-Neuenahr-Ahrweiler ein Hundeplatz zur Verfügung stellen würde. Hunde wollen gerne mal frei ohne Leine laufen. Haben Sie Verständnis? Mit freundlichen Grüßen Veronika Brieda ...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service