Verleihung des Kulturpreises „Burgener Rebstock“ an den Musikverein Löf

Würdigung des vielschichtigen Engagements der Musiker und Musikerinnen

Emotionale und liebevolle Laudatio von Hans-Peter Schössler

13.11.2019 - 08:55

Burgen. „Jeder bekommt das, was er verdient“ – so geschehen am 8. November im Bürgersaal zu Burgen, als der Musikverein Löf den Kulturpreis „Burgener Rebstock“ in Empfang nehmen durfte. Seit 1998 vergibt die Ortsgemeinde beziehungsweise der Kulturausschuss diesen Preis an Bürger und Institutionen, die sich besondere Verdienste um die Förderung und Pflege kultureller Werte in der Region erworben haben.


Der Burgener Rebstock


„Der Burgener Rebstock ist ein gewachsenes Symbol unserer Region, ein Unikat, das jedes Jahr neu gestaltet wird“, so Ortsbürgermeister Fritz Bär. Das Symbol besteht aus einem Schieferstein und einem Rebstock. Was in Sachen Kultur passiert, wird vom Kulturausschuss genauestens beäugt und bewertet. Dabei ist es nicht leicht, aus dem reichen Kulturangebot in der Region Mosel-Eifel-Hunsrück Preisträger zu nennen.

Mit der Preisvergabe an den Musikverein Löf würdigte der Kulturausschuss Burgen die Bedeutung des Vereins für die Kultur in der Region. In ihren Konzerten begeistern 60 Musiker/innen jedes Mal aufs Neue. Gänsehautfeeling ist bei ihrem jährlichen Konzert Musik-Wein-Kultur-pur angesagt, wenn das Orchester harmonisch und klangvoll miteinander spielt, bewundernswert dann, was aus ihren Instrumenten erklingt, angeführt von ihrem humorvollen und menschlichen Dirigenten Reinhard Lisecki. Er ist der große Ideengeber und schafft es, alle Instrumente in Einklang zu bringen. Für die zahlreichen Besucher sind die Stunden im Mai in der Löfer Sonnenringhalle ein wahrhaftiger Genuss, denn dieses Konzert besteht nicht nur aus Musik von Blasinstrumenten. Das passt nicht zum Musikverein Löf, da ist jedes Jahr bestes Entertainment angesagt, um die Gäste zu begeistern.


Musikverein Löf hilft e.V.


Ein besonderes Kapitel des sozialen Engagements hat der Verein mit der jungen Initiative „Musikverein Löf hilft e.V.“ aufgeschlagen. Einfach nur Musik ist ihnen zu wenig! Sie sind mehr als nur ein Verein, spielen mit Leidenschaft und Herz. Bei zwei Benefizkonzerten stellten sie das schon unter Beweis. Im vergangenen Jahr traten sie im Herz-Jesu-Haus Kühr „Zentrum für Menschen mit geistiger Behinderung“ auf und sammelten Spenden für die Bewohner/innen. In diesem Jahr unterstützten sie mit ihrem Auftritt die kleine Heidi Rosenbach aus Nörtershausen. Sie hat das Rubinstein-Taybi-Syndrom, eine genetisch bedingte Erkrankung, die zu einer körperlichen Beeinträchtigung und Entwicklungsstörung führt. Durch Delfintherapien verbessert sich ihr Zustand, mit dem Erlös des Benefizkonzertes kann die Familie eine weitere in Angriff nehmen.

Überzeugt den richtigen Preisträger gefunden zu haben, hatte den Kulturausschuss besonders die nachhaltige Jugendarbeit des Musikvereins. Junge Musiker/innen werden schrittweise bis zum Stammorchester weitergebildet. Beginnend mit der musikalischen Früherziehung, gefolgt vom Einzelunterricht am gewählten Instrument, dann das Spiel im Jugendorchester, kann im weiteren Verlauf der Platz im Stammorchester eingenommen werden. Vorstand, Dirigent und Ausbilder schaffen etwas, das in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich ist. Sie motivieren die Jugend, einen großen Teil ihrer Freizeit für die Musik zu „opfern“.


Preisträger aus den vergangenen Jahren


An diesem Abend befanden sich unter den Gästen einige Preisträger aus den vergangenen Jahren: Hans Josef Koggel (2005), Angelika Dormeyer (2006), Stefan Gemmel (2007), Ernst Heimes (2015) und Franz Birnbach (2016). Mit stimmgewaltigen Tönen eröffnete der Musikverein die Preisverleihung, Fritz Bär kommentierte das mit: „Ein bombastischer Auftakt!“ Helmut Stumm moderierte die „Veranstaltung der wohlgeformten Töne“ mit humorvollen und informativen Zwischenreden. Die Laudatio hielt Hans Peter Schössler, der humorvoll begann und „sich über die gesellschaftliche Entwicklung freute, weil es heute kein Problem mehr ist, dass ein Hatzenporter über Löfer spricht“. Mit sehr emotionalen Worten erklärte er seine Nähe zum Musikverein, der für ihn mehr als nur eine Blaskapelle ist, sondern ein Verein mit Seele.

Hans Peter Schössler nannte die Personen beim Namen, die dem Verein Seele gaben und geben. Da wären Jürgen Sommer und Herbert Schunk zu nennen, die sich sehr um den jungen Nachwuchs bemühten. Und Susi Schunk „das hübscheste Gesicht des Vereins“, die nicht nur als Moderatorin seit fast 20 Jahren aktive Vereinsarbeit leistet. Dem Dirigenten Reinhard Lisecki bescheinigte Hans Peter Schössler eine „unfassbare Leidenschaft“, die aus dem Löfer Musikverein mehr als nur einen Verein machte: „Was er geformt hat, ist von überragender Bedeutung!“ Über den ersten Vorsitzenden Wolfgang Weber sagte er: „Er hat begriffen, über den Tellerrand hinaus zu gucken.“ Anerkennende Worte fand er auch für das soziale Engagement, an dem er nicht ganz unschuldig ist, denn es war seine Idee, somit ist er der „Zündler der es ins Rollen brachte“. Das sagte Wolfgang Weber bei seiner Dankesrede nach der Preisverleihung, die Ortsbürgermeister Fritz Bär übernommen hatte. Er dankte allen, die in 55 Jahren das aus dem Verein gemacht hatten, was er heute ist.

Für Verbandsbürgermeister Bruno Seibeld ist: „Diese Auszeichnung ein Kulturpreis über die Region hinaus!“ Er fand viele lobenswerte Worte für den Musikverein Löf, gab am Schluss die Empfehlung dessen Konzerte zu besuchen und die Momente dieses Kulturerlebnisses zu genießen.

Für den Kreismusikverband richtete Herbert Schunk seine Worte an die Preisträger und bezeichnete den Burgener Rebstock als Zeichen der Würdigung von Kultur und Musik. Stolz auf das Niveau und das soziale Engagement des Vereins ist auch der Löfer Bürgermeister Johannes Liesenfeld, der im Namen der Löfer und Katteneser Bürger/innen gratulierte. Gleichzeitig kündigte er eine Würdigung der Arbeit des Musikvereins Löf durch die Gemeinde im kommenden Jahr an.

Die letzten Worte sprach Fritz Bär und dankte besonders Helmut Stumm: „Ohne ihn gäbe es keinen Rebstock, er ist der Mr. Rebstock!“ Fast nahtlos ging die Verleihung in ein gemütliches Beisammensein mit Wein und Snacks über. Den Musikverein Löf in kurze Worte zu fassen ist nicht einfach, zu vielschichtig ist ihre Arbeit. Die an diesem Abend ausgesprochenen folgenden Worte spiegeln dies wieder: „Dieser Musikverein ist nicht von der Stange, er ist Konfektionsware und würdig für den Preis.“ EP

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Lya:
Unfassbar aufgrund hater in sozialen Medien. Besucht doch den Hof und macht euch ein Bild. Nicht umsonst waren Ralf Seeger von den harten Hunden schon dort. Willkür wegen Menschen denen es nicht um Tiere geht sondern wie in der DDR oder unter Adolf um denunzieren....
Sabine Daniels:
Hallo, ja Kontrollen zum Schutz der Tiere sind wichtig. Aber der Gnadenhof Eifel hat jahrelang ohne Beanstandungen jede Kontrolle bestanden. Falls die. Behauptungen stimmen sollten, warum wird nicht nach einer für jede. Seite verantwortungsvoll, zum Wohl der Tiere eine gemeinsame Lösung gefunden? Ist...
Amir Samed :
HR Kühnert, auch Talkshow-Kevin genannt, ist allgemein bekannt für seine Forderungen nach Verstaatlichung. In seinem Weltbild ist es Diebstahl, wenn ein Mensch sein Leben lang hart arbeitet und sich zur Altersvorsorge ein Haus baut. Stattdessen sollte dieser sein hart verdientes Geld dem Staat überlassen,...
Ralph-Lothar Keller:
Wegen mir muss man in der Öffentlichkeit nicht kiffen dürfen. Wenn man das draußen tut, dann am Besten wo niemand ist. Wenn am Pavillon gerade niemand ist (sagen wir um Mitternacht), dann kann man da ja kiffen. Sonst würde ich es wo anders machen. Viel wichtiger ist, dass der Grenzwert angepasst wird....
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