Bernd Feith und Detlef Port erhielten den Orden „Pour le Carneval“
Zwei verdiente Karnevalisten geehrt
Närrisches Corps Blau-Weiß Niederberg hatte zur Verleihung etwa 100 Gäste eingeladen
Koblenz. Der Koblenzer Karneval hat zwei neue Träger bedeutender Orden: Bernd Feith und Detlef Port wurden bei einem karnevalistischen Abend im Autohaus BMW Hanko mit dem Orden „Pour le Carneval“ ausgezeichnet. Den erhalten alljährlich vom Närrischen Corps Blau-Weiß Niederberg Persönlichkeiten, die sich um Freundschaft und Verständigung und für die Erhaltung des rheinischen Brauchtums einsetzen.
Christoph Kohl blickte vor der Verleihung auf die Geschichte des Ordens, der 1962 in Aachen im Bundeswehr-Bataillon TBTL SW 360 ins Leben gerufen wurde, zurück: „Als das Bataillon 1966 nach Niederberg umzog, veränderte sich der Verein und hieß dann Närrisches Corps Blau-Weiß 360.“ Auch der Orden „Pour le Carneval“ sei in der Zeit weiterentwickelt worden.
Nach dem opulenten Menü für die etwa 100 geladenen Gäste, Freunde, Sponsoren und Gönner des Vereins gab es erst mal was fürs Auge: den Auftritt der NC-Garde, bei der fesche Jungs und hübsche Mädchen zeigten, was sie tänzerisch so drauf haben. Dann erklärte NC-Vorsitzender Otto Fischer, dass von den 125 Ordensträgern 41 in geheimer Wahl die Neuen auserkoren hatten.
Die Laudatio auf Bernd Feith hielt die Ordensträgerin von 2018, Marion Schröder. Für Detlef Port war es General Bruno Most, der ebenfalls im vergangenen Jahr ausgezeichnet wurde. Feith kam 1968 als echtes Schängelche zur Welt. Später ließ er sich zum Fachangestellten für Arbeitsförderung ausbilden. Als Diplom-Verwaltungswirt war er bei der Agentur für Arbeit fürs Kindergeld zuständig. Seine Frau Astrid heiratete er im Jahr 2005. Seine karnevalistische Laufbahn begann 1986 bei der Kaju, seit 1989 ist er in Diensten der KG Rheinfreunde Neuendorf und dort seit 2011 Vorsitzender. Ferner ist er Mitglied im Narrenclub Waschem und beim NC Blau-Weiß.
Die Laudatio von Most glich einer Büttenrede. Port ist 52 Jahre alt und ebenfalls ein echter Schängel, obwohl er mit Ehefrau Carmen jetzt in Lahnstein wohnt. „Er sorgt dafür, dass keine Kehle trocken bleibt“, konstatierte Most und berichtete, dass Port nach seiner Ausbildung als Kaufmann im Sportfachhandel und bei einer Spirituosenfirma arbeitete. Port war Bezirksleiter der Hasseröder-Gruppe und dann bei Bitburger, was Most so kommentierte: „Bist du beim Bier, so bleib dabei, deine Frau schimpft um 10 genau wie um 2.“ Port ist ein ständiger Streiter für den Koblenzer Karneval und Mitglied beim Narrenclub Waschem, wo die ganze Familie aktiv ist, verkündete der Laudator. So habe Port durch zahlreiche Ehrungen viel Gold angehäuft.
Schließlich überreichte Otto Fischer, assistiert von Präsident Bernd Müller, die Orden „Pour le Carneval“ zu denen auch Urkunde und Münze gehören. In seinen Dankesworten erklärte Feith, er sei weder Sitzungspräsident noch Büttenredner, sondern nur Verwaltungskarnevalist: „Doch ohne Organisation im Hintergrund kann kein Verein existieren. Meiner Frau war es zu verdanken, dass ich immer weitergemacht habe. Wenn es mal nicht rund lief, hat sich mich aufgebaut.“ Mit den Rheinfreunden habe er eine tolle Mannschaft hinter sich. Den Orden werde er mit Stolz tragen. Port berichtete, wie er als Bundeswehrsoldat das Treppenhaus putzen musste, weil ein General kam. Und das, so erklärte er, musste er auch jetzt zu Hause, weil wieder der General kam. Nach seinen Dankesworten verlas Müller eine Nachricht von Ports Ehefrau: „Das Treppenhaus ist immer rein und das Haus stets aufgeräumt, gezeichnet Carmen.“
Dann rief Otto Fischer noch die Jubiläumsordensträger nach vorn, das waren Karl-Heinz Konieczna und Franz-Josef Möhlich (vor elf Jahren), Manfred Gniffke (22 Jahre), Roswitha Verhülsdonk (33 Jahre), Hans Nobel (44 Jahre) und Balthasar Ulmen (55 Jahre).
Roswitha Verhülsdonk (92) unterstrich, dass sie überrascht war, dass sie als Frau 1986 den Orden „Pour le Carneval“ erhalten hatte. Für die Stadt gratulierte den neuen Ordensträgern die Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Marion Lipinski-Naumann. Sie bezeichnete Karneval als wichtiges Kulturgut. Koblenz müsse sich nicht hinter Köln und Mainz verstecken. Zu den Gratulanten gehörten AKK-Geschäftsführer Hermann-Josef Bretz und das Koblenzer Tollitätenpaar in spe, Prinz Marco und Confluentia Kim. HEP