Voller Sitzungssaal beim traditionellen Rathausempfang
Gerda Buchholz ist neue Trägerin des „Neiderordens“
Unkel. Einen vollen Sitzungssaal bescherte der traditionelle Unkeler Ratshausempfang Stadtbürgermeister Gerhard Hausen. Neben VG-Chef Karsten Fehr und Altbürgermeister Werner Zimmermann sowie dem stellvertretenden Bürgermeister der Partnerstadt Kamen, Manfred Wiedemann, der mit Alt-Bürgermeister Manfred Erdtmann und der neuen Partnerschaftsbeauftragten Susanne Middendorf in „dire Kuölturstadt“ am Rhein gereist war, konnte er dort alles begrüßen, was unter den Unkeler Jecken Rang und Namen hat. Allen voran natürlich die KG um die Präsidenten Markus Winkelbach und Manfred Himmelbach mit der Kinderprinzessin Vivien I. aus dem Hause Patterer samt den Paginnen Leonie Papenburg und Vanessa Jagau.
Willkommen heißen konnte er auch im Namen der Beigeordneten Weolfgang Plöger und Siegfried Brenkes die Jubiläums-„Herzblättchen“ um die Vorsitzende und Präsidentin Karin Wolf, die Heisterer Möhnen um Gerda Buchholz, die „Unkelsteinchen“ um Käthe-Marie Hommerich, den grausamen Hunnenherrscher Attila Harry Vollmer, die „Flying Dancer“ und die „New Diamonds“, das TC „Rheinklänge“, die „Barhocker“ und die „Ratsherren“, den Gesangverein „Concordia“ um Manfred Mönch“ sowie den Chef des Bläserkorps und der Majoretten, Alexander Mäuerer, die alle mit einem dreifachen „Alaaf“ auf Unkel den Fastelovend und das Brauchtum einstimmten.
„Echte Fründe stonn eben zesamme und dat nit nur im Karneval. Dat kann sojar in der Politik passiere, wo sich schon mal Ruude un Schwatte im Ärm lieje“, so der Stadt-Chef, um nach einer kurzen Stärkungspause zum Höhepunkt des Empfangs überzugehen, der Verleihung des städtischen karnevalistischen Ordens, mit dem Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die sich im Besonderen um das rheinische Brauchtum, den „Fastelaer“, verdient gemacht haben. Wer der jeweils neue Träger der auch als „Neiderorden“ bekannten Auszeichnung ist, wird als Staatsgeheimnis natürlich streng geheim gehalten.
„Ich bitte nun um Ruhe hier im Saale, es geht jetzt los, nun kommt das Finale“, begann Gerhard Hausen seine Laudatio auf den Nachfolger von Hermann Huoe, den Bürgermeister von Kamen. Wie dieser stammt der neue Würdenträger „nit us Unkele, beherscht trotzdem perfekt et Schunkele“ und sei eine Frau, verriet der Stadt-Chef. Die Liebe habe sie in die Kulturstadt am Rhein getrieben, wo sie mit ihrem Göttergatten und zwei Kindern lebt. „Der Beruf als Haar-Stylistin war ihr Traum. Sie macht es heute noch, man glaubt es kaum“, dichtete Gerhard Hausen im Büttenreden-Stil munter drauf los. Trotz Beruf, Mann und zwei Kindern ließe sie die Finger nicht vom Karneval, wobei ihr Sohn als Ex-Kinderprinz von Unkel bereits erfolgreich in die Fußstapfen der Mutter getreten sei.
Diese Hinweise hatten Insidern natürlich längst gereicht. Für alle anderen ergänzte der Stadt-Chef, dass die neue Ordensträgerin seit 2004 die Heisterer Möhnen verstärke. Als er dann auch noch verriet: „Zur Nachfolge von Obermöhn Marianne Nussbaum wurdest Du ernannt“, konnte er guten Gewissens die Laudatio mit den Worten beenden: „Bist uns allen wohlbekannt“ - konnte es sich doch nur um Gerda Buchholz handeln, der Gerhard Hausen „voller Freud“ den karnevalistischen Stadtorden umhängte, um diesem seinen ganz persönlichen Hausorden folgen zu lassen. Als rheinischer Bürgermeister muss man eben nit nur jönne, sondern och bütze könne.