Bündnis für Demokratie und Toleranz übergibt Preise im Mayener Rathaus
Josef „Jogi“ Marx für Engagement und Zivilcourage geehrt
Bundesweiter Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz 2014“
Mayen. Das „Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt“ wurde am 23. Mai 2000 vom Bundesministerium des Innern und dem Bundesjustizministerium gegründet.
„Aufstand der Anständigen“
Zur Kernaufgabe wurde definiert, das zivilgesellschaftliche Engagement für Demokratie und Toleranz - gegen Extremismus und Gewalt zu sammeln, zu bündeln, zu vernetzen und ihm eine größere Resonanz in der Öffentlichkeit zu verschaffen. Als Zielgruppe waren besonders junge Menschen vorgesehen und der Jahrestag der Verkündigung des Grundgesetzes sollte unterstreichen, dass die deutsche Verfassung „Grundlage allen staatlichen und gesellschaftlichen Handelns“ ist. Besondere Relevanz erhielt das Bündnis gleich am 4. November als der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder nach einem Brandanschlag auf eine Düsseldorfer Synagoge einen „Aufstand der Anständigen“ forderte zum Protest gegen rechte Gewalt. Mit seinem jährlichen Best-Practice-Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz“ sammelt und würdigt das Bündnis vorbildliche Projekte in den verschiedenen Feldern der praktischen Demokratie- und Toleranzförderung. Den Gewinnern winken attraktive Geldpreise und durch zentrale Preisverleihungen mit Kommunen und Landesregierungen wird eine verstärkte Präsenz in der Öffentlichkeit erreicht.
Preisträger Josef „Jogi“ Marx
Das Bündnis will Einzelpersonen und Gruppen, die in der Familie, in der Schule, in der Freizeit und anderswo das Grundgesetz auf kreative Weise mit Leben füllen für ihr Engagement würdigen und vor allem auch zahlreiche Nachahmerbegeistern und motivieren. Die Preisverleihung an die Gewinner des Jahres 2014 aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland fand nun im Mayener Rathaus statt, als zusätzliches besonderes Lob für die vielfältigen Aktivitäten, die der Mayener Preisträger Josef „Jogi“ Marx jetzt seit mehr als 25 Jahren unternommen hat. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz ist inzwischen in die Bundeszentrale für politische Bildung integriert und zeichnete in Mayen fünf Projekte aus, mit denen sich Vereine, Bündnisse und Einzelpersonen in besonderem Maße hervortaten. Die Auszeichnungen erfolgten, bis auf eine, durch das Beiratsmitglied des Bündnisses Prof. Dr. Roland Eckert.
Der Beirat besteht aus 19 Vertretern der Zivilgesellschaft, Wissenschaft, aller Bundestagsfraktionen sowie der Bundesregierung und legt die inhaltlichen Aufgabenschwerpunkte des Bündnisses fest. Mit einem Grußwort des gastgebenden Mayener Oberbürgermeisters startete die feierliche Verleihung, die musikalisch von der Kreismusikschule eingerahmt wurde. „Es ist uns eine besondere Ehre, dass diese bedeutende Veranstaltung bei uns ausgerichtet wird“, so Oberbürgermeister Treis einleitend, der natürlich besonders stolz war, dass auch ein Mayener Bürger ausgezeichnet wird und zitierte dazu den österreichischen Sozialpädagogen Hermann Greiner: "Alles Große in dieser Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut als er muss."
Herz und Verstand
„Nicht die Ellenbogen sind unser wichtigster Körperteil“ befand der Oberbürgermeister „sondern Herz und Verstand!“ Dr. Gregor Rosenthal stellte als Leiter der Geschäftsstelle des Bündnisses dessen Arbeit kurz vor. Für den gleich nach der Gründung initiierten Wettbewerb wurden bisher 4.625 Projekte eingesandt, von denen 1.027 „die Leuchttürme“ ausgezeichnet werden konnten.
Die Ausgezeichneten
Für 2014 waren es bundesweit 285 Projekte mit 66 Auszeichnungen, davon fünf in Mayen. Ausgezeichnet wurden aus Sohrschied der Verein Berufliches und Soziales Lernen im Hunsrück für sein Projekt „Ausbildung zum Tischler/zur Tischlerin“, die Jugendfeuerwehr Rheinland-Pfalz mit ihrem Projekt „Vielfalt gestaltet Zukunft“, aus Saarbrücken das Netzwerk für Demokratie und Courage Saar mit seinem Projekt „ToR-Team ohne Rassismus“ sowie aus Homburg das Bündnis Homburg mit dem Projekt „Homburg - Vielfältig statt Einfältig“. Und natürlich als Einzelperson Jogi Marx für sein Projekt „Gegen Gewalt, Drogen und Rechtsradikalismus“. Vor Aushändigung der Urkunden stellte Beiratsmitglied Prof. Dr. Eckert die Inhalte der Projekte jeweils kurz vor und stand auch für ein gemeinsames Erinnerungsfoto zur Verfügung.
Erfahrungsaustausch
Nach der feierlichen Verleihungszeremonie waren die Preisträger mit ihren Begleitungen zu einem Erfahrungsaustausch und einem Imbiss geladen, der schon in den angrenzenden Räumen des Ratssaales bereitgestellt war. BLICK aktuell hat den Preisträger Jogi Marx zusammen mit dem Leiter der Geschäftsstelle des Bündnisses abseits der Preisverleihung getroffen und berichtet an anderer Stelle besonders.