Mitgliede rvon Anliegerinitiative ärgern sich über Raser
Anlieger fordern Tempo 30
Kruft. „Was hier manchmal durch gebrettert wird“, erzählt ein Anwohner, als man sich für das gemeinsame Foto im Rahmen der Initiative der Anlieger der Großen Gasse, der Burgasse und der Ochtendunger Straße in Kruft an der Ecke Ochtendunger Straße/Burgasse getroffen hat. Und tatsächlich, als man sich für das Foto vor dem Hinweisbanner aufstellt, passiert genau das. Ein PKW biegt mit relativ hoher Geschwindigkeit um die Ecke in die Burgasse ein. Gleichzeitig kommt ihm ein LKW aus der Burgasse von unten entgegen. „Das sind genau die brenzligen Situationen, die aber nicht nur an dieser Stelle andauernd entstehen, erzählt Bernd Schumacher. „Auch in der Ochtendunger Straße. Dort würde zum Teil sogar noch mehr gerast.“ Wie die Bezeichnung K52 schon verrät, geht es hier um eine Kreisstraße, die von der B256 kommend nach Ochtendung führt. In Kruft über ein Teilstück der ‚Alte Chaussee‘, der ‚Große Gasse‘, der ‚Burgasse‘ und der ‚ Ochtendunger Straße‘ .
Auch viele LKW nutzen diese Straße in der Ortsdurchfahrt. Die Anlieger fordern hier nun endlich eine 30 km/h-Regelung. Auch große Städte fordern mittlerweile für Ihre innerörtlich verlaufenden übergeordneten Straßen eine Regelung zu schaffen, die es den Kommunen ermöglicht, im gesamten innerörtlichen Straßennetz flexibel und sachorientiert über ein für die jeweilige Situation angemessenes und verträgliches Geschwindigkeitsniveau zu entscheiden. So haben etwa im Juli 2021 Aachen, Augsburg, Freiburg, Hannover, Leipzig, Münster und Ulm eine kommunale Initiative für Tempo 30 innerorts gestartet, die vom Deutschen Städtetag unterstützt wird. Durch die Beschränkung auf Tempo 30 innerorts soll die Leistungsfähigkeit für den Verkehr „nicht eingeschränkt, die Aufenthaltsqualität dagegen spürbar erhöht“ werden. Vorteile des Projekts seien auch eine sicherere Umgebung für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen, eine Reduktion des Verkehrslärms sowie eine geringere Luftbelastung.
Auch der CDU-Ortsverband schließt sich nun dieser Auffassung an und hat in diesem Zusammenhang auch die Kosten für die Produktion der 5 Straßenbanner entlang der K52 übernommen. Vor zwei Jahren habe man im Gemeinderat einen ähnlichen Antrag mangels positiver Erfolgsaussichten seitens des LBM noch negativ beschieden.
Letztlich können aber Kommunen selbst am besten entscheiden, welche Geschwindigkeiten in welchen Straßen angemessen sind. Allerdings ohne eine Gesetzesänderung, die eigenständige, flexible und ortsbezogene Änderung der Geschwindigkeitsvorgaben ermöglichen würde, wird es nicht gehen.
Also muss eine Änderung der Straßenverkehrsordnung her, die es den Kommunen erlauben würde, selbstbestimmt Tempo 30 auf übergeordneten Straßen festlegen zu können, ohne dafür vom Bund, dem Land oder dem Kreis auch die Straßenlast übertragen zu bekommen. Das befürchtet nämlich der Ortsverbandsvorsitzende Jürgen Zinken, „wenn den Kommunen, wie wir fordern, in der Folge die Hoheit über Durchgangsstraßen gegeben wird, müssen wir gleichsam darauf achten, dass die Straßenbaulastträger nicht auch versuchen die Kosten auf die Kommunen abzuwälzen.“
Jedenfalls haben die Anlieger bereits den ersten Schritt getan und mit ihrer Plakat-Aktion entlang der Ortsdurchfahrt K52 auf die unbefriedigende Verkehrssituation aufmerksam gemacht.
Nach dem Fototermin zeigt Bernd Schumacher allen noch die Ecke, die während dem Foto verdeckt war. „Es kommt fast zweimal in der Woche vor, dass hier LKWs die Ecke der Wand touchieren und beschädigen. Das kann es doch nicht sein, oder? Sind wir an dem Punkt, wo wir wieder einmal sagen müssen, dass erst etwas passieren muss? Muss erst jemand zu Schaden kommen?“ stellt er zum Abschluss berechtigt die Fragen, die alle dort an diesem sonnigen Vormittag im Oktober bewegten.Pressemitteilung
Anliegerinitiative der Großen
Gasse, Burgasse,
Ochtendunger Straße