Grafschafter Rat geht nächsten Schritt
Hochwasserschutzkonzept für die Gemeinde Grafschaft wird erstellt
Grundlagenermittlung ist bereits abgeschlossen - Arbeitsgemeinschaft aus drei Ingenieurbüros soll für 88.000 Euro beauftragt werden -
Grafschaft. Das Hochwasserschutzkonzept der Gemeinde Grafschaft startet nun auf Stufe zwei. Nachdem die Voruntersuchungen mittlerweile abgeschlossen und in allen Ortschaften die Ergebnisse vorgestellt sind, beschloss der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den nächsten Schritt.
Eine Arbeitsgemeinschaft aus drei Ingenieurbüros soll für knapp 88.000 Euro gemeinsam das endgültige Hochwasserschutzkonzept erstellen.
Bei der Konzepterstellung sollen zunächst die Ergebnisse der Grundlagenermittlung gesichtet und bewertet werden. Darin werden mehr als 100 Einzelmaßnahmen aufgelistet, mit denen künftig Hochwasserschäden in den Ortschaften der Grafschaft, beispielsweise nach Starkregenereignisse wie am 4. Juni 2016, verhindert werden sollen. Anschließend sollen zwei Bürgerworkshops und ein „Runder Tisch“ mit Vertretern der Landwirtschaft organisiert werden. Hiervon erhofft man sich weitere Ideen und Vorschläge aus der Bürgerschaft, will andererseits die Grafschafter aber auch für einen möglichen Eigenschutz und die versicherungstechnische Absicherung von Elementarschäden sensibilisieren. Weiter sollen Abflusssimulationen mit digitalen Geländemodellen für alle Ortsbezirke und alle Einzugsbereiche der Grafschafter Bäche erstellt werden.
Dabei sollen menschengemachten Versiegelungen wie etwa Folientunneln einbezogen und auch Engstellen wie Brückenbauwerk ermittelt werden.
Vorschläge für Eigenschutzmaßnahmen
Eventuelle hydraulische Engpässe der vorhandenen Kanalsysteme und deren Belastbarkeit bei Starkregenereignissen sollen ebenfalls untersucht werden. Anschließend wünscht man sich einen Abschlussbericht unter Einbeziehung der Bürgeranregungen für die spätere ingenieurbautechnische Umsetzung von Maßnahmen. Der Abschlussbericht soll aber auch Vorschläge für Eigenschutzmaßnahmen sowie versicherungstechnische Tipps für Betroffene enthalten.
Dieser Abschlussbericht samt seiner Maßnahmenliste soll in allen verantwortlichen Gremien vorgestellt und beschlossen werden, bevor ein Förderantrag bei der Landesregierung gestellt wird. Derzeit sei allerdings noch nicht über die Förderfähigkeit aller ausgeschriebenen Leistungen entschieden, so der Hinweis von Bürgermeister Achim Juchem (CDU). Deshalb wolle man den Auftrag erst dann tatsächlich erteilen, wenn es grünes Licht aus Mainz gebe.
JOST