Freie Wähler Mayen-Mittelrhein-Mosel (FWM3) zu drohenden Fachabteilungsschließungen
Kommt bald der erste „Todesstoß“ für das Mayener Krankenhaus?
Kreis Mayen-Koblenz. Wer die Diskussionen rund um die Zukunft des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein und damit auch des Mayener Krankenhauses medial genau verfolgt, spürt, dass zur Zeit eine über Sein- oder Nichtsein entscheidende Phase in der Diskussion um die beste Zukunftskonzeption des GKM ansteht – mit vielleicht drastischen Veränderungen für den Standort Mayen. Denn da die beauftragten Gutachten „selbstverständlich“ nur nach ökonomischen Kriterien ausgerichtet sind, und das Wohl der Menschen - ökonomisch gewollt – bewusst außen vor bleibt, gilt wohl wieder einmal „Wirtschaftlichkeit vor medizinischer Versorgung“. Während sich die Freien Wähler Mayen (FWM) und die Freien Wähler Mayen-Mittelrhein-Mosel (FWM3) seit Jahren für eine leistungsfähige Eifelklinik im Mayen engagieren und die Öffentlichkeit über die zunehmende Verschlechterung im Gesundheits- und Pflegebereich sowie seine ökonomischen Ursachen aufklären, bleibt das Verhalten der Parteien auch noch im aktuellen Verhalten auffällig „ruhig“: Zwar warnt die lokale SPD inzwischen - in sanftem Widerstand gegen die Mainzer und Berliner Ampel – wenigstens vor dem totalen Kollaps der medizinischen Versorgung vor Ort und fordert deshalb eine nachhaltige und langfristige medizinische Versorgung in der Region durch das Mayener Krankenhaus. CDU, FDP, AfD, Die Grünen und die FWG-MYK hingegen bieten den Wählerinnen und Wählern – wenn überhaupt - nur lahme Lippenbekenntnisse an: Wo findet bei diesen bisher im Kreistag vertretenden Gruppierungen tatsächlich eine sicht- und hörbare Auseinandersetzung mit der Krise im Gesundheitswesen und in der Pflege statt? Noch immer neoliberal, d.h. auf Wettbewerb und Profitmaximierung im Gesundheitswesen, durchgestylt, kennen diese politischen Gruppen nur die Lösungen Privatisierung oder Gesundschrumpfen. Gesundheit und Wohlbefinden der Menschen vor Ort darf nichts mehr kosten – die Kranken und Alten können es ja ausbaden! Für den Krankenhausstandort Mayen kann dieses mangelhafte politische Engagement zum Wohle der Bevölkerung und das heute selbst kommunalpolitisch so beliebte Berufen auf „Alternativlosigkeit“ fatale Folgen haben. Dies belegt nun eindrücklich der RZ-Bericht „Weiteres Geld für GKM aus Koblenz und MYK“ (18.05.2024)! Ein kleiner Passus darin informiert die aufmerksame Leserschaft über den Antrag der SPD-Kreistagsfraktion das Mayener Elisabethkrankenhaus zu „stärken“: Die angebliche „Stärkung“ ist aber eine Überprüfungsbitte, „inwieweit die Geburtsstation erhalten bleiben kann, ebenso die Pädiatrie sowie die kinderärztliche Versorgung im Medizinischen Versorgungszentrum“. D. h. aber konkret, das vom Kreistag - gegen die Stimme der FWM3 – abgegebene Bekenntnis zur Umsetzung des vorgelegten Sanierungskonzepts enthält konkret diese Schließungspläne für den Standort Mayen, denn sonst macht der SPD-Antrag keinen Sinn. D.h. aber auch, fast alle Mayener Kreistagsmitglieder und alle Fraktionen außer FWM3/Die Linke und die SPD wollen diese Einschnitte in das Leistungsspektrum und damit die Leistungsfähigkeit des Mayener Krankenhauses – so sieht ihr Einsatz für die Bevölkerung des Kreises aus, was sie im Wahlkampf aber lieber verschweigen. Wenn tatsächlich Fachabteilteilungen, wie z.B. der Gynäkologie und Geburtshilfe, der Pädiatrie sowie die kinderärztliche Versorgung im MVZ verkleinert oder ganz geschlossen würden, hat das gravierende Auswirkungen auf die Zukunft des Krankenhauses in Mayen. Im Fall der Schließung der Geburtshilfestation in Mayen hieße das zum Beispiel konkret, dass die nächsten Ersatzangebote zwischen 23 und 66 Kilometer (Andernach - 23 km; Koblenz - 38 km; Bonn - 63 km; Wittlich - 66 km) entfernt sind, alles wohl „kein Problem“ für werdende Mütter – jedenfalls keines für viele männliche Kreispolitiker! Zu erwarten ist aber auch, dass bei teilweiser oder gänzlicher Schließung von Abteilungen – und hier können z.B. noch weitere Teilbereiche (Viszeralchirurgie?) aus Spargründen hinzukommen - die entsprechenden Chef- und Oberärzte abwandern und dadurch die Qualität der „Restversorgung“ im drastisch verkleinerten Mayener Krankenhaus noch zusätzlich abnimmt! Nach Ansicht der Freien Wähler der FWM und der FWM3 sind schon die bis jetzt im Sanierungskonzept vorgesehenen Einschnitte für das Elisabethkrankenhaus gewaltig und wohl der erste „Todesstoß“ für den Status eines Krankenhauses der Regelversorgung am Standort Mayen. Doch solche Szenarien wollen die bisher im Kreistag vertretenen Parteien, die nach Ansicht FWM und der FWM3 das ihre zur fatalen Lage des GKM beigetragen haben, im aktuellen Wahlkampf scheinbar bewusst nicht ansprechen und mit der Bevölkerung diskutieren. Und nach der Wahl wird wohl der neue Kreistag überrascht die drastische Lage erkennen, seine „Unschuld“ an der Krise feststellen und dann „alternativlose“ Entscheidungen zur endgültigen Umsetzung des Sanierungskonzepts treffen. „Letztlich wird man diese gravierenden, die medizinische Versorgung in der Fläche massiv verschlechternden Einschnitte dann noch als Optimierung des Angebots und der Leistungen am zentralen Standort in Koblenz den Bürgerinnen und Bürgern verkaufen“, lautet die ernüchternde Prognose der beiden Vorsitzenden der FWM3, Michael Helsper und Hans Georg Schönberg.
Pressemitteilung FWM3