Die Stadt Bad Breisig erhöht die Hundesteuer

Kostenfaktor oder Freund des Menschen?

Beim Thema Steuer scheiden sich die Geister

24.07.2017 - 14:53

Bad Breisig. Das Thema „Hund“ ist ein absolutes Reizthema. Von den einen als treuer Lebensbegleiter geliebt und verwöhnt, auf der anderen Seite von Menschen so gehasst, dass Giftköder oder mit Rasierklingen gespickte „Hundeleckerli“ ausgelegt werden (Blick aktuell berichtete in seiner Ausgabe vom 13.7.17 darüber).

Die Hundesteuer wurde nach der Satzungsänderung durch den Stadtrat von Bad Breisig am 15. Dezember 2016 um 30 Euro für den ersten und zweiten Hund erhöht. Damit zahlt man in Bad Breisig aktuell für einen Hund 90 Euro pro Jahr, für den zweiten Vierbeiner 135, für den dritten 210 und für „gefährliche Hunde“ 560 Euro.

Laut Bürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch hat die Stadt damit die Hundesteuer angepasst. Es gibt einen relativ hohen Reinigungsaufwand. Die Gehälter für die nach Tarifen im Öffentlichen Dienst bezahlten Reinigungstrupps steigen ebenso wie die Sachkosten, die eingesetzten Maschinen und Geräte. Es wurden Halterungen aufgestellt, an denen Hundekot-Tütchen entnommen werden können - auch das kostet Geld. „Zusätzliche Kosten“, erklärt die Stadtbürgermeisterin, „entstehen durch falsche Entsorgung der Plastiktütchen. Manche Hundebesitzer werfen diese z. B. in Kanalschächte und sorgen damit für erheblichen Mehraufwand und Kosten, weil diese wieder entfernt werden müssen“.

Natürlich stören die Hundehinterlassenschaften ganz besonders im Kurpark oder auf dem Fußgänger- und Fahrradweg am Rheinufer. Das immer wieder angeführte Argument, dass hier ja auch die Vierbeiner von Gästen beteiligt sind, nützt nichts, denn auch dann heißt es: Wegräumen und säubern.

90 Euro Hundesteuer im Jahr ist für Bezieher eines kleineren Einkommens oder Rente trotz alledem ein spürbarer Betrag. Und so sagt eine ältere Dame, im Kurpark darauf angesprochen: „Für mich ist die Hundesteuer ohnehin eine Abzockerei“. Die Leine ihres Hundes in der einen Hand, nestelt sie mit der anderen ein kleines Tütchen aus der Jackentasche: „Sehen Sie, ich halte den Weg und die Wiese sauber und muss trotzdem zahlen“. Nein, aus Kostengründen auf ihr Haustier verzichten wolle sie nicht. Für sie als Witwe sei ihr Hund ihr treuer Wegbegleiter. So erfüllen Hunde wie auch andere Haustiere eine wichtige soziale Funktion. Und sie sorgen dafür, dass Frauchen oder Herrchen regelmäßig zum Spaziergang animiert werden, also an die frische Luft kommen.

Dabei sollte man noch beachten: Auch wenn Hundebesitzer ihre Tiere auf den Feldern ausführen, sollten die besagten Plastiktütchen zur Hand sein. Denn auf den landwirtschaftlichen Flächen werden schließlich Nahrungsmittel angebaut. Eine Frage der Hygiene also, wie auch bei Sport- oder insbesondere bei Kinderspielplätzen. Um die Situation grundlegend zu verbessern, ist bei der Stadtverwaltung die Anlage von speziellen Hunde-Toilettenplätzen angedacht, die z. B. als Wildblumenwiesen gar nicht einmal unattraktiv aussehen müssen. Für Anregungen und Ideen zum Thema „Hunde“ ist die Stadtverwaltung übrigens dankbar. KMI

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24.07.2017 20:54 Uhr
Michael Daum

Aufwendungen für die Hinterlassenschaften mancher Hunde als Begründung für die Hundesteuer? Ganz schwaches Argument. Warum ist die Steuer für den zweiten Hund dann höher? Macht der mehr Dreck als der erste? Um den Problemen beizukommen, müsste einfach mehr kontrolliert und Verstöße entsprechend geahndet werden. Die von der Bürgermeisterin genannten Gründe sind daher nur vorgeschoben. Die Hundesteuer ist und bleibt eine ungerechte Steuer, da sie insbesondere die finanziell nicht so gut gestellten stärker trifft als andere. Absolut ins lächerliche gleitet der Artikel aber im letzten Absatz ab. Hundekot auf freiem Feld ist also schlimm, da dort Nahrungsmittel angebaut werden? Und was ist mit den Unmengen an Gülle und Klärschlämmen, die auf unseren Feldern verklappt werden? Die "Krönung" sind aber die Hunde-Toilettenplätze mit Wildblumenwiese. Das gibt eine große Freude, wenn dort die ersten Kinder Sträuße für ihre Mama pflücken. Meine Anregung an die Stadt ist und bleibt daher: Kontrolle!



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