„Rettung für Burg Bischofstein“

Mit einer Benefiz-Veranstaltung am 2. März in Münstermaifeld wird der Hausbock „finanziell bekämpft“

20.02.2013 - 12:27

Münstermaifeld. Fast hätte der Hausbock das Schicksal der Burg Bischofstein besiegelt, denn er hatte Einzug gehalten in das jahrhundertealte Holz. Doch dem wollten die umliegenden Gemeinden Münstermaifeld, Burgen und Hatzenport nicht tatenlos zusehen. Festentschlossen sagten sie dem Eigentümer, das Fichte-Gymnasium Krefeld, ihre Unterstützung zu, denn für die Sanierung sind mehr als 400.000 Euro veranschlagt. Der Hausbock oder Bockkäfer erreicht eine Körperlänge von 8 bis 26 mm und legt seine Eier bevorzugt in totem Nadelholz, aber auch gern in Gebäuden, dort besonders in den Dachstühlen, ab. Dabei spielt es nach neuesten Erkenntnissen keine Rolle, wie alt das verbaute Holz ist. Dem Schädling soll mittels einer thermischen Behandlung noch in diesem Jahr zu Leibe gerückt werden. Dazu wird das gesamte Gebäude luftdicht verpackt und für zwei Wochen auf 80 Grad erhitzt. Um diese Herausforderung zu schultern, wurde im November 2011 ein Förderverein gegründet. Diesem gehören die Ortsbürgermeister von Burgen Richard Uhrmacher, von Hatzenport Albert Gietzen und der Stadtbürgermeister von Münstermaifeld Robert Müller an. Bei der vor Kurzem stattgefundenen Pressekonferenz auf der Burg Bischofstein, erläuterten sie gemeinsam mit dem Vertreter des Krefelder Fördervereins, Dr. Winfried Schorre, Maßnahmen und Möglichkeiten zum Erhalt der Burg. Seit 1954 ist Bischofstein im Besitz des Fichte-Gymnasiums Krefeld und wurde für 40.000 DM erworben. Bis heute wurde die Burg fast ausschließlich als Landschulheim genutzt, war weitestgehend isoliert und für die Menschen der Region nicht öffentlich zugänglich. „Das ist uns erst bewusst geworden, als der Befall entdeckt wurde und wir hier Unterstützung suchten“ bekannte Dr. Schorre. Die Mitte des 13. Jahrhunderts erbaute Burg soll zukünftig auch touristisch mehr im Mittelpunkt stehen, ein Ziel für Wanderer auf den Traumpfaden und Wanderwegen sein. Im gegenüberliegenden Ort Burgen gibt es ein Wassertaxi, dass Interessierte an das Moselufer unterhalb der Burg bringt. Wanderwege von Münstermailfeld und Hatzenport kreuzen die Burg. Die drei Gemeinden erhoffen sich mit der Öffnung ein weiteres touristisches Potenzial für die Region und das dadurch Fördergelder fließen, die zur Sanierung genutzt werden können. Für die Burgbesitzer bedeutet es aber auch, zukünftig durch Besichtigungen eine weitere Einnahmequelle zu haben. Gesicherte finanzielle Unterstützung gibt es bisher vom Bund in Höhe von 180.000 Euro und vom Land Rheinland-Pfalz in Höhe von 90.000 Euro, so die Aussage von Hatzenports Bürgermeister Albert Gietzen. Eine kleine Episode am Rande hatte Burgens Bürgermeister Richard Uhrmacher zu erzählen. Im Burgener Karneval wurde für die Burg gesammelt und es kamen 200 Euro zusammen. „Die können wir sicher gut bei der Benefizgala einsetzen“ sagte Uhrmacher. Denn mit Unterstützung der Lotto-Stiftung Rheinland-Pfalz, wird es am 2. März in der Stadthalle Münstermaifeld eine Benefizveranstaltung in Kulturkooperation mit Burgen, Hatzenport und Münstermaifeld, zugunsten des Erhalts der Burg Bischofstein geben. Dort präsentiert an diesem Abend der als „Unterhaltungskanzler“ bekannte Lars Reichow sein Programm „Goldfinger“. Informationen über Vorverkaufsstellen und den Erwerb der Eintrittskarten im Internet gibt es unter Gemeindeverwaltung@Hatzenport.de. Die Lottostiftung Rheinland-Pfalz möchte darüber hinaus mit einer Spende zum Erhalt der Burg Bischofstein beitragen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die Summe zusammenbekommen!“ betonte Albert Gietzen. Letztlich brachte der Hausbockbefall, durch die gemeinschaftliche Sorge aller Beteiligten, eine Solidarität zutage, die dieses Kleinod an der Untermosel zukünftig schützt und bewahrt.

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