Swisttal-Heimerzheim. Wie können echte Karnevalisten ihr Jubiläum besser feiern als auf einer großen Bühne in vollem Ornat und einer Aula gefüllt mit stimmungsfrohen Jecken? 40 Jahre Ehrengarde Heimerzheim, da hieß es nicht nur musikalisch „Komm, lass mer fiere“. Im Jubiläumsjahr stellt die Ehrengarde auch das Dreigestirn. Kommandant Stefan Klimke führt als Prinz Stefan I. zusammen mit Bauer Thomas (Spilles) und Jungfrau Bernadette (Bernd Floß) die große Heimerzheimer Narrenschar durch die Session.

Sitzungsleiter Hauptmann Wolfgang Röseling konnte rund 350 geladene Gäste begrüßen, darunter die befreundeten Vereine und Karnevalsgesellschaften u.a. aus Morenhoven, Dünstekoven, Dom-Esch und Ollheim. Waren die Mitglieder der Karnevalsgesellschaften selbstverständlich in ihren Uniformen gekommen, hatten sich die übrigen Gäste mehr oder weniger phantasievoll verkleidet.

Schon der Einmarsch der Ehrengarde zusammen mit den Mitgliedern der Großen Heimerzheimer KG, musikalisch angeführt vom Tambourcorps Frei Weg, gestaltete sich zu einem Triumphzug. Die Gäste standen Spalier und bejubelten die Karnevalisten. Auf der Bühne wurden dann erst einmal reichlich Orden verteilt und einige Dankesreden gehalten. Bei dieser Gelegenheit verabschiedete sich auch das „große Tanzpaar“ der Ehrengarde, Corinna Hambach und Christopher Felten mit einem allerletzten Sessionstanz. Zehn Jahre lang waren sie das Aushängeschild der Ehrengarde. Jetzt folgt das Jugendtanzpaar Céline Floß und Marc Stindtmann, das sogleich sein Können demonstrierte.

Die Gründung der Ehrengarde 1974 geht auf eine Bitte des damaligen Präsidenten der KG, Hans-Josef Bürvenich zurück, der gerne eine Begleitung für das Prinzenpaar haben wollte. Die befreundeten Josef Hambach, Franz-Josef Hambach, Adolf Hambach, Reinhold Bäumer, Hans-Bert Zock, Alois Kessel, Hans-Josef Kessel, Willi Euskirchen und Willi Rupperath stellten sich als „Ehrengarde“ zur Verfügung. Schon im folgenden Jahr waren es 15 Gardisten, und seit 1977 sind auch weibliche Mitglieder zugelassen, die heute ganz selbstverständlich einen wichtigen Teil der Ehrengarde stellen. Dass die Ehrengarde so wachsen und heute mit ihren 158 Mitgliedern ein unverzichtbarer Bestandteil des Heimerzheime Karnevals werden würde, war damals nicht abzusehen. Schon zum 30-jährigen Jubiläum hatte die Ehrengarde das Dreigestirn gestellt.

Ein Höhepunkt der Jubiläumsfeier wurde die vom Adjutanten des Dreigestirns, Karl Heuel, angekündigte Versteigerung eines Trikots mit der Originalunterschrift von Nationalspieler und ehemaligen Bayernstürmer Mario Gomez. Die Inhaberin einer Firma für Werbetechnik ließ sich das Trikot 500 Euro kosten, und das Dreigestirn verdoppelte diesen Betrag. Mit weiteren Spenden wird das Dreigestirn den Betrag von insgesamt 1070 Euro demnächst einem Kinderhospiz in Köln übergeben.

Ein buntes Bühnenprogramm sorgte dann bis gegen Mitternacht für beste Unterhaltung. Den Anfang machte die Kläävbotze. Die „Kultband des Kölner Nordens“ hat sich in mehr als 20 Jahren einen Namen im Kölner Karneval gemacht und begeisterte auch in der Aula der Georg-von-Boeselager-Schule. Es folgten die Auftritte der Stadtsoldaten Bonn, der Gruppe Sibbeschuss, der Palm Beach Girls, Blom un Blömcher sowie der Rheinländer. Auch nach Ende des Bühnenprogramms hielt die gute Stimmung noch bis in die Morgenstunden an.