Ein Rückblick auf die Meistersaison der SG Ahrtal
Die SG Ahrtal I steigt in die A-Klasse auf
Die sehr gute Jugendarbeit macht sich bezahlt!
Hönningen, Dümpelfeld, Insul, Schuld. Die Anfangsphase der Saison war gekennzeichnet von zwei unterschiedlichen Gesichtern der SG Ahrtal. Während man zu Hause die Gegner maximal an Punktgewinnen schnuppern ließ, um sie im Endeffekt doch als Verlierer nach Hause zu schicken, konnte man bis in den drei ersten Auswärtsspielen der Saison nichts Zählbares mit nach Hause nehmen. Zu erwähnen ist, dass die ersten beiden Auswärtspartien bei den härtesten Konkurrenten stattfanden und zum Teil von personellen Ausfällen geprägt waren. Anscheinend eine „normale“ Saison ohne Glauben an das große Ziel. Nach diesem wechselhaften Saisonstart hat man sich zum Ende des letzten Jahres wieder an das obere Tabellendrittel ran gekämpft. Am 7. Spieltag erlitt die Mannschaft von der Mittelahr mit einer ersatzgeschwächten Elf eine bittere aber verdiente Auswärtsniederlage auf dem schlechten Geläuf des SV Remagen. Zudem fiel neben Patrick Baur und Daniel Hengsberg ein weiterer Stammspieler aus. Maik Alisch bekam die rote Karte wegen einer Notbremse. Trotz des schlechten Spiels in Remagen war die Stimmung auf und neben dem Platz insgesamt gut, berichtet Meistercoach Martin Hintemann. Es sollte die letzte Auswärtsniederlage der Saison gewesen sein. In den Folgespielen sammelte man fleißig Punkte. Nach dem „Arbeitssieg“ über Franken ließ vor allem der Auswärtssieg in Kempenich das Gefühl aufkommen, in dieser Saison zu Höherem berufen zu sein. Auch das prestigeträchtige Derby beim SV Dernau konnte man mit 3:1 für sich entscheiden. Ein big point, wenn man bedenkt, dass wir die einzige Mannschaft sind, die in Dernau drei Punkte entführen konnte. Umrahmt wurde das Spiel in Dernau von zwei unspektakulären Heimsiegen gegen Bad Breisig und Müllenbach. Nach fünf Siegen in Serie hatte man durch die Ansetzung am Freitagabend in Oberzissen die Möglichkeit mit mindestens einem Punkt vorübergehend die Tabellenführung zu übernehmen. Ein Ziel, das man erreichte, über das sich aber aufgrund des kassierten Ausgleichstreffers in der Nachspielzeit zunächst keiner freuen konnte. In Oberwinter konnte man mit einigen spektakulären Toren und einer sicher stehenden Defensive auch zum ersten Mal unter der Regie von Martin Hintemann ein Pflichtspiel auf Kunstrasen gewinnen. Mit dem Rückenwind aus dem Oberwinterspiel ging man ins Duell mit dem SV Kripp. Ein gerechtes Unentschieden, das man sich in der Schlussphase auch nach zweifelhafter Hinausstellung unseres Mittelfeldmotors nicht mehr wegnehmen ließ. Punktgleich mit dem SV Kripp überwinterte die SG Ahrtal auf dem 2. Tabellenplatz und feierte diesen auf der legendären Weihnachtsfeier im Landgasthaus Keuler in Insul. Auf dieser Weihnachtsfeier wurde neben dem Zusammenhalt gelebt und der Glaube an das (Aufstiegs-)Wunder heraufbeschworen. Das Schneechaos in der Vorbereitung machte den Mannen aus dem Ahrtal sehr zu schaffen, aber ausgestattet mit Schneeschaufeln und dem Aufstiegswillen wurden auch bei Schnee die gehassten Steigerungsläufe voll durchgezogen. Dieses harte Training sollte sich am Ende der Saison noch bezahlt machen. Die beiden Auswärtsspiele in Bengen und Neuenahr machten den Unterschied zur letzten Saison. Trotz Hilfe aus den Bezirksligamannschaften bezwang man diese unangenehmen Gegner. Spieltag für Spieltag sammelten die Jungs ordentlich Punkte und die Konkurrenz aus Kripp und Langenfeld ließ federn. „Nach dem 5:0 im Auswärtsspiel gegen Franken war ich mir sicher, dass wir ganz oben mit dabei bleiben“, berichtet SG Vorsitzender Gerd Stappen. Aufgrund der anhaltenden Winterbedingungen fielen viele angesetzte Spiele aus und mussten unter der Woche nachgeholt werden - das zehrte an den Nerven aber vor allem an den Kräften der Spieler. Als Tabellenführer, jedoch mit einem ausgetragenen Spiel mehr, ging man in das wohl wichtigste Spiel der Saison. Mit vereinten Kräften und der Unterstützung der A-Jugend gewann man im Stadion an der Ahr 3:1 gegen den Konkurrenten aus Langenfeld. Durch diesen Sieg ließ man Langenfeld 6 Punkte hinter sich und verteidigte weiterhin die Tabellenspitze. Der Heimsieg gegen Kempenich und drei kampflos erhaltene Punkte von der SG aus Bad Breisig waren die Vorlage für drei Matchbälle. Derbytime in Hönningen - über 200 Zuschauer sahen ein starkes Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften. Trotz Unterzahl kam der SV Dernau zum Ausgleichstreffer und wehrte in der letzten Minute des Spiels noch einen Elfmeter ab. Zum nächsten Derby ging es am darauffolgenden Sonntag nach Müllenbach. Nach einem „Oberzissen-Fehler“, vom ansonsten famos haltenden Schlussmann Steffen Hoffmann, konnte die DJK Müllenbach in der 80. Minute zum 1:1 ausgleichen. Doch Torschützenkönig Daniel „Olaf“ Ohlerth besiegelte nach einem genialen Zuspiel von Lukas Knelke die Meisterschaft. Eine Woche Aufstiegsfeier und ein „entspanntes“ Training hinterließen im letzten Heimspiel gegen den SV Oberzissen ihre Spuren. Es war spielerisch eine der besseren Partien, aber die Torausbeute war mangelhaft und die letzte Konzentration hat gefehlt, berichtet SG Betreuer Andreas Leuer. Oberzissens Trainer Frank Fingerhut fügte hinzu: „Unser Sieg heute war ein wenig unverdient, wir hätten uns auch bei 5 Gegentreffern nicht beschweren dürfen“. Anzumerken ist, dass die SG Ahrtal bis zu diesem Zeitpunkt seit dem 18.09.2011 kein Heimspiel mehr verloren hat. Für diese Serie gibt es nur einen Grund: „Wir haben die geilsten Fans der Welt.“ Jeder Gegner freut sich, wenn die SG Ahrtal zu Gast ist - da klingelt die Vereinskasse. „Und bei Heimspielen hat so manche Oberliga - Mannschaft weniger Fans,“ bedankt sich Spielführer Christoph Hengsberg. Ein weiterer Dank ging nicht nur an die Spieler und Trainer aus dieser Saison. „Das ist ein Gewächs der letzten Jahre, an dem auch unser ehemaliger Torwart Roland Müller maßgeblich beteiligt war,“ so Hengsberg weiter. Müller steht seit 2006 im Tor der SG Ahrtal und beendet seine Karriere in diesem Sommer. „Es war eine unbeschreibliche Zeit bei der SG Ahrtal. Ich wünsche meiner Mannschaft viel Glück in der A-Klasse und stehe dem Verein in Ausnahmefällen natürlich zur Verfügung“, ergänzt Müller. Neben Torwart Roland Müller geht auch ein großer Dank an die lebende Legende Ralf Ohlerth aus Lind. Er war in den letzten Jahren sowohl bei der Ersten. als auch bei der Zweiten Mannschaft als Trainer und Betreuer aktiv und hat sich zu jeder Zeit für den Verein eingesetzt. Er genießt jetzt erst mal wieder die Zweisamkeit mit seiner Frau Martina, aber: „ohne Fußball geht es nicht“, fügt Ohlerth hinzu.
Riesiger Heimvorteil
Einen riesigen Heimvorteil hat die Mannschaft von Trainer Martin Hintemann auch im ersten Jahr der Kreisliga A, denn dann werden die Heimspiele auf dem Naturrasenplatz in Schuld ausgetragen. Doch nicht nur mit der Heimstärke, sondern auch mit der Fairness der Mannschaft sind die Verantwortlichen zufrieden. Noch in der Saison 2010/11 hagelte es Karten und man belegte den letzten Platz in der Fairnesstabelle. In den Folgejahren 2011/12 und 2012/13 belegte die SG Ahrtal jeweils den vierten Platz. In dieser Saison wurde man von jedem gegnerischen Trainer und Spieler herzlich empfangen - das ist die Handschrift vom Trainer- und Betreuergespann.
Nachdem der Aufstieg beim letzten Heimspiel gemeinsam mit der 2. Mannschaft, Fans und Vorstand ordentlich gefeiert und ganz Hönningen bis tief in die Nacht mit lauter Musik beschallt wurde, hieß es dann wieder: „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“. Denn am darauffolgenden Dienstag war die SG Mendig/Bell II zum Kreismeisterschaftsfinale in Hönningen zu Gast. Die SG Ahrtal bewies wiederum ihre Heimstärke und setze sich mit 6:3 gegen Meister der B-Klasse Mayen durch. Nach 20 Minuten hatten wir uns auf das System der Gegner eingestellt und danach zu jeder Zeit das Spiel bestimmt. Jedoch waren die Mannschaften durch die Feierlichkeiten doch noch etwas gekennzeichnet“, meinte der Ahrtaler Trainer Martin Hintemann. Seine SG war bereits vor der Partie für den Rheinlandpokal qualifiziert, da die erste Mannschaft der SG Mendig/Bell als Bezirksligist ohnehin für diesen Wettbewerb startberechtigt ist und es pro Verein nur einen Teilnehmer geben darf. Tore: 1:0 Daniel Ohlerth (11.), 1:1 Joshua Queng (13.), 2:1, 3:1 Christian Hannappel (25., 45.), 3:2 Björn Wagner (60., Foulelfmeter), 4:2 Ohlerth (62.), 5:2 Hannappel (74.), 5:3 Daniel Merkler (81), 6:3 Andreas Weber (85., Foulelfmeter).
Saisonvorbereitungen laufen auf Hochtouren
Die Vorbereitungen für die nächste Saison laufen schon auf Hochtouren. Neben den Gesprächen mit Spielern von anderen Vereinen stehen aus der eigenen A-Jugend mit Martin Klein, Pascal Baur, Maxi Metzen, Ben Krahe, Marcel Zimmermann und Daniel Zavelberg schon 6 Neuzugänge fest. Alle haben dank der guten Zusammenarbeit mit A-Jugend Trainer Walter Sicken im letzten halben Jahr schon Erfahrung im Seniorenbereich gesammelt und ihr Potential bewiesen. Daniel Hengsberg, Patrick Baur und Christoph Vahnenbruck stehen dem Trainer nach längerer Auszeit auch wieder zur Verfügung. Außerdem kommt mit Max Heinz ein alter Bekannter zurück zu der SG. Er hat im Jugendbereich beim ESV Kreuzberg einige Jahre Bezirksligaerfahrung gesammelt und wird die Mannschaft ebenfalls verstärken. Wir haben uns mit den Verantwortlichen zusammengesetzt und entschieden, dass wir auf die eigene Jugend aufbauen. Gepaart mit den erfahrenen Spielern wird es eine spannende Aufgabe für unseren Trainer,“ so der .Vorsitzende Gerd Stappen.