Ortsbeirat Nierendorf war sich uneins

Baugebiet „Im Wondel“ soll entwickelt werden

Alle störenden Bäume im Akazienweg sollen gefällt und durch standortgerechte Bäume ersetzt werden. Nur Udo Klein sprach sich dafür aus, erhaltenswerte Bäume stehen zu lassen

20.02.2018 - 13:47

Nierendorf. Straßenbäume und ihre Zukunft beschäftigen einmal mehr den Nierendorfer Ortsbeirat. 2014 hatte es nach jahrelanger Diskussion wegen einiger Bäume im Herrenwiesenring schon einmal große Aufregung gegeben. Unter anderem waren Bäume mutwillig beschädigt worden und Ortsbeiratsbeschlüsse ungültig, weil befangene Mitglieder sich an den Beratungen und Abstimmungen beteiligt hatten. Die 14 Platanen im Herrenwiesenring sind mittlerweile gefällt und durch Spitzahorn ersetzt worden. Diesmal ging es um die Entfernung und Ersatzpflanzung von zwölf Robinien und einer Baumhasel im benachbarten Akazienweg, was von einigen Anliegern ebenfalls schon vor einiger Zeit beantragt worden war. Die Baumkommission der Gemeinde Grafschaft war mittlerweile in der Sache aktiv und hatte sich die Bäume vor Ort angeschaut. Ergebnis: einige seien nicht mehr zu retten, stellten unkalkulierbare Risiken dar und müssten gefällt werden, andere wiederum seien durchaus überlebensfähig und sollten stehen bleiben, nachdem das Totholz entfernt wurde. Nun war die Meinung des Ortsbeirats zu der Sache gefragt.


Drei Ortsbeiratsmitglieder waren befangen


Allerdings waren auch diesmal wieder fast die Hälfte der anwesenden Mitglieder befangen, Ortsvorsteher Josef Braun musste ebenso wie sein Stellvertreter Klaus Assenmacher (beide CDU) und Günter Bach (SPD) vom Sitzungstisch abrücken. So übernahm Franz-Josef Gieraths (CDU) als ältester der noch verbliebenen vier Ortsbeiratsmitglieder die Sitzungsleitung. Sein Vorschlag war es, sämtliche von den Anwohnern aufgeführten Bäume zu fällen und stattdessen neue, standortgerechtere Bäume zu pflanzen. Dem stimmten die drei verbliebenen CDU-Ortsbeiratsmitglieder zu mit der Bitte an die Gemeinde, die neuen Bäume besser als die alten zu pflegen, damit es nicht in ein paar Jahren wieder die gleichen Probleme gebe. Udo Klein (SPD) hingegen wollte sich dem Vorschlag der Baumkommission anschließen und nur diejenigen Bäume fällen lassen, die abgängig seien.

Außerdem wies er darauf hin, dass bei unterschiedlicher Meinung von Ortsbeirat und Baumkommission, wie es nun der Fall sei, der Agrarausschuss des Gemeinderates das letzte Wort in der Sache habe. Er fand es erstaunlich, wie sich einige Ortsbeiratsmitglieder „ohne sachlichen Grund“ über die Bewertung der Baumkommission hinwegsetzen. „Alles Absägen ist die Devise, der nächste Kahlschlag von Bäumen ist vorprogrammiert“, bemerkte er in einer persönlichen Erklärung nach der Sitzung.


Nur eines von drei Baugebieten möglich


Anschließend ging es um die Frage, welches der drei ursprünglich vorgeschlagenen Baugebiete in einem vereinfachten Verfahren entwickelt werden soll. Denn höchstens eines könne auf absehbare Zeit verwirklicht werden, machte Braun die Vorgabe des Gemeinderates deutlich. Das Gelände „Auf der Reinarzgrube“ komme wegen der Hanglage dafür nicht infrage, und für die Fläche „Am Weiher“ sei der vorhandene Kanal nicht ausreichend dimensioniert, was hohe Folgekosten nach sich ziehe. Für seine Begriffe bleiben nur das angedachte kleine Baugebiet „Im Wondel“ übrig, wo unterhalb des Sportplatzes zwischen Friedhof und dem jetzigen Ortsrand bis zu 20 Häuser entstehen könnten. Erneut betonte der Ortsbeirat einmütig, eine Baulandausweisung für den „Eigenbedarf“ gebe es nur unter folgendenGrundbedingungen: Nierendorfern müsse die erste Priorität für Bebauung zugestanden werden, Grafschaftern eine zweite Priorität. Erst danach solle Ortsfremden eine Zuzugsmöglichkeit eingeräumt werden. Das neue Baugebiet müsse zudem in das Hochwasserschutzkonzept der Gemeinde eingebunden werden. Während sich die vier Christdemokraten für die Fläche „Im Wondel“ aussprachen, enthielten sich die beiden Sozialdemokraten der Stimme. Insbesondere hinsichtlich fehlender Informationen zur entstehenden Hochwassergefahr sehe man sich außerstande, eine konkrete Entscheidung zwischen „Im Wondel“ und „Am Weiher“ zu treffen, denn für beide Flächen gebe es gute Argumente. Deshalb bat der Ortsbeirat die Gemeindeverwaltung, auch das Gebiet „auf Am Weiher“ zu überprüfen, sollte es schwerwiegende Bedenken gegen eine Ausweisung von Bauland „Im Wondel“ geben. JOST

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Geldautomatensprengungen in Andernach und Montabaur

Polizei schnappt Automatensprenger: 20-Jähriger erbeutete mehrere hunderttausend Euro

Region. Nach einer Serie von Geldautomatensprengungen führten die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln am Morgen des 24. April Durchsuchungen in mehreren Privatwohnungen und Büros in Köln, Rheinbach und Heimerzheim sowie in einer Justizvollzugsanstalt in Nordrhein-Westfalen durch. Die umfangreichen Ermittlungen konzentrierten sich auf einen 20-jährigen Mann, der seit Februar 2024 in Haft ist und eine Strafe für ein Raubdelikt verbüßt. mehr...

Rudergesellschaft Treis-Karden 1969.e.V.

Simon Haible bei DM im A- Finale

Treis-Karden. Bei den Deutschen Kleinboot- Meisterschaften auf dem Elfrather See in Krefeld startete Simon Haible von der Rudergesellschaft Treis- Karden im Leichtgewichts-Männer- Einer. mehr...

Regional+
 

Rudergesellschaft Treis-Karden 1969.e.V.

Silber bei den Ruder- Europameisterschaften im ungarischen Szeged

Treis-Karden. Szeged. Sechs Boote hatten bei den Europameisterschaften im ungarischen Szeged im Achter gemeldet. An den Steuerseilen im deutschen Boot, dem „Deutschlandachter“ Jonas Wiesen von der Rudergesellschaft Treis-Karden. Alle gemeldeten Boote kommen direkt ins A- Finale der besten sechs, müssen aber ein Bahnverteilungsrennen fahren, welches die deutsche Mannschaft mit dem vierten Platz abschloss. mehr...

HSC Gamlen: Teilnahme am Volkslauf in Laubach

Burgmer und Gotto ganz vorne über 5 km/10 km

Gamlen. Vordere Platzierungen über 5000 m und 10.000 m beim 28. Volkslauf in Laubach / Hunsrück waren für Martin Burgmer und Robert Gotto der Lohn vieler Trainingskilometer der letzten Wochen. Zuerst ging „ Doppelstarter „ Robert Gotto über 5.000 m auf die Strecke, kam auf dem 6. Gesamtplatz / 1. M 65 in guten 22:48:5 Min. ins Ziel. Die 5000 m – Läufer mussten sich 10 Minuten in Geduld üben, da der geplante Führungs-Radfahrer nicht zur Stelle war. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Verbalattacke nach Verkehrsgefährdung

Gefährliches Überholmanöver: Radfahrer in Unkel von Bus bedrängt

Verbalattacke nach Verkehrsgefährdung

Unkel. Am Montagnachmittag, 29. April kam es zu einem Verkehrsunfall zwischen einem Busfahrer und einem Radfahrer, wie die Polizeiinspektion Linz/Rhein mitteilte. Nach Angaben des Radfahrers befuhr dieser mit seinem Fahrrad die Siebengebirgsstraße und wurde von einem nachfolgenden Bus überholt. mehr...

Schwerverletzter per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen

Mehrere Verletzte bei Verkehrsunfall auf der Bendorfer Brücke in Fahrtrichtung Westerwald

Schwerverletzter per Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen

Bendorf. Am 29. April 2024 gegen 15:40 Uhr meldeten mehrere Verkehrsteilnehmer einen schweren Verkehrsunfall auf der Bendorfer Brücke (A48) in Fahrtrichtung Westerwald. Im stockenden Verkehr sei es zu einem Auffahrunfall mit mehreren Verletzten gekommen. mehr...

Entwarnung: Kampfmittelfund in Bonn-Duisdorf

Der 500kg schwere Blindgänger, aus dem 2. Weltkrieg, konnte erfolgreich durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland entschärft werden

Entwarnung: Kampfmittelfund in Bonn-Duisdorf

Bonn. Der 500kg schwere Blindgänger, aus dem 2. Weltkrieg, konnte erfolgreich durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst Rheinland entschärft werden. Die Absperrmaßnahmen sind aufgehoben worden. mehr...

ÖPNV im Kreis Cochem-Zell

Illerich. Die SPD Cochem-Zell lädt zu einer Infoveranstaltung zum Thema ÖPNV im Landkreis Cochem-Zell ein. Neben einem Vortrag von Stephan Pauly, dem Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Rhein-Mosel,... mehr...

Team zur Wahl für den Gemeinderat

Freie Wählergruppe Hupperich Altenahr zur Kommunalwahl

Team zur Wahl für den Gemeinderat

Altenahr. Die Freie Wählergruppe Hupperich stellt sich mit einem starken Team zur Wahl für den Ortsgemeinderat in Altenahr. mehr...

Souverän den Klassenerhalt geschafft

TuWi Adenau

Souverän den Klassenerhalt geschafft

Adenau. Wenn man als Abstiegskandidat in die Saison startet und dann aus verschiedenen Gründen in keinem der 18 Spiele mit der vermeintlich besten Besetzung an die Platte geht, kann man zurecht von einer herausfordernden Spielzeit ausgehen. mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Amir Samed :
Eine im Wesentlichen auf die Medien, nicht auf die Wähler gestützte Regierung verteidigt ihre Vormacht durch Tricks, die einer demokratischen Gesellschaft nicht würdig sind, dies gilt auch für Hr. Kühnert, denn, wer in der Demokratie anderen eine Grube gräbt, wird darin selbst beerdigt. Denn Demokratie...
Amir Samed :
HR Kühnert, auch Talkshow-Kevin genannt, ist allgemein bekannt für seine Forderungen nach Verstaatlichung. In seinem Weltbild ist es Diebstahl, wenn ein Mensch sein Leben lang hart arbeitet und sich zur Altersvorsorge ein Haus baut. Stattdessen sollte dieser sein hart verdientes Geld dem Staat überlassen,...
Anonym:
Ich bin hier gerade sehr im Zwiespalt. Das ist doch der Gnadenhof wo auch bei die Harten Hunde mit Ralf Seeger gesendet wurde und der dort auch geholfen hat. Da Ralf Seeger sich dem Tierschutz mit ganzer Seele verschrieben hat kann ich mir nicht vorstellen daß er dort geholfen hätte und auch eine...
Anonym:
Ich bin hier gerade sehr im Zwiespalt. Das ist doch der Gnadenhof wo auch bei die Harten Hunde mit Ralf Seeger gesendet wurde und der dort auch geholfen hat. Da Ralf Seeger sich dem Tierschutz mit ganzer Seele verschrieben hat kann ich mir nicht vorstellen daß er dort geholfen hätte und auch eine...
MARGIT S.:
Wie krank mal einfach ohne eine 2 Meinung sowas zu beschließen???!!! Sorry aber das hier ist jein Rechtsstaat mehr !!! 15 Jahre hat diese Frau alles gegeben für diese armen Seelen..Und da behauptet eine Person etwas und wer leidet darunter???? DIESE ARMEN SEELEN!!!! Statt Auflagen und diese unangemeldet...
Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service