Ein schönes Geburtstagsgeschenk für den Naturpark „Lebenswelt“

Die Permakultur in Eich ist nun um eine Wasserlandschaft reicher

23.07.2018 - 12:13

Eich. Nach biblischer Überlieferung soll Gott die Erde und ihre Geschöpfe in sechs Tagen erschaffen haben - das Wasser gleich am ersten Tag. 10 Jahre vergingen, bis das feuchte Nass im, von Ehrenamtlichen und dem Team der Perspektive gGmbH aus Brachland geformten Naturpark „Lebenswelt Eich“ (Permakultur) seinen Platz fand.

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der über die Grenzen Andernachs hinaus geachteten Bildungs- und Begegnungsstätte legten nun zahlreiche Helfer*innen innerhalb von drei Tagen am Entrée der Permakultur zwei ansehnliche Teiche an. Möglich machte dies nicht nur deren Engagement, sondern auch die finanzielle und materielle Unterstützung von Sponsoren.


Auf einmal ging es ganz schnell


In Erinnerung an den Projektauftakt im Jahr 2008 war es wieder eine Aktion in Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen, die zu einer weiteren Bereicherung der „Lebenswelt“ führen sollte. An nur drei Tagen wurden von diesen und von Mitarbeitern der Perspektive gGmbH zwei Teiche (12 bis 18 m Durchmesser) angelegt. Die Wasserlandschaft wird von Basaltbrocken gesäumt, durch eine Kaskade verbunden und von einem Staketenzaun umzäunt.

Ein Steg ist noch geplant. Nach einem Presseaufruf fanden sich rund 25 Personen, darunter auch die Projektgruppe „Naturfreunde“ der Ehrenamtsinitiative Rheinland-Pfalz „Ich bin dabei“ zusammen. Außerdem baute die Projektgruppe „Pilger“ Nistkästen und Insektenhotels und der Forst fertigte und installierte eine Rübezahl-Bank. Weitere kleine Projekte sollen folgen. Nachdem am ersten Aktionstag das Gelände nivelliert und Sand eingebracht wurde, konnte schon am Tag darauf eine erste Flutung in die ausgebachte Teichfolie erfolgen. Am dritten und letzten Tag wurde dann das Substrat eingebracht, die Pflanzen schon mal positioniert sowie die Teiche komplett befüllt. Am Ende der gelungenen Arbeit stand für die Helfer*innen und Sponsoren dann ein geselliges und mundendes Grillfest, Gelegenheit für ein Abschlussfoto und Dankesworte des Oberbürgermeisters Achim Hütten.


Jeder fängt mal klein an


Im August 2008 hatte der SWR 4 mit seiner Aktion „Rheinland-Pfalz macht mit“ zu Spenden und aktiver Mitarbeit aufgerufen. Auch in Andernach fanden sich Ehrenamtliche und Sponsoren, die es ermöglichten, auf einem Gelände an der Ortsgrenze des Stadtteils Eich ein mobiles Sägewerk und einen Stall zu errichten. Mit großen Wasserbausteinen aus einem benachbarten Steinbruch wurde ein Mandalagarten errichtet. Außerdem bildeten 150 gesetzte Obstbäume und eine aus Schnittgut aufgeschichtete Benjeshecke den Anfang der Permakulturanlage, die sich seitdem kontinuierlich weiterentwickelte.

Auf rund 14 ha gedeihen hier inzwischen mit Gemüse, Salat und Obst über 200 verschiedene Pflanzen, darunter auch der Hopfen für das Andernacher Bier. Ressourcen schonen, nachhaltig planen und nach hochökologischen Aspekten bewirtschaften sind die Grundsätze, die die Beschäftigten der Perspektive gGmbH beim Anbau und der Ernte beachten. Zu finden sind in der Lebenswelt auch seltene Tierrassen wie Fuchsschafe und Glanrinder die, wie die schwäbisch-hällischen Hausschweine, Esel und Gänse, das Gelände beweiden, umwühlen und düngen. Das Projekt Permakultur „Lebenswelt“ in Eich findet im Zusammenspiel mit der Essbaren Stadt Andernach weltweite Beachtung. In Zusammenarbeit mit der Tourist-Information ‚Andernach.net‘ und der Stadtverwaltung werden hier jährlich ca. 30 Führungen angeboten. Zudem wurde das Objekt durch den Europäischen Sozialfond als Bildungsstätte für Langzeitarbeitslose ausgebaut, in der bis 2017 jährlich durchschnittlich 15 Langzeitarbeitslose durch Anleiter betreut und geschult wurden.


Permakultur?


Der Begriff wurde 1978 von dem australischen Ökologen Bill Mollison und seinem Studenten David Holmgren entwickelt. Er entstand aus der Verknüpfung der englischen Begriffe ‚permanent agriculture“ (dt. ‚dauerhafte Landwirtschaft‘). Permakultur ist ein Konzept, das auf die Schaffung von dauerhaft funktionierenden nachhaltigen und naturnahen Kreisläufen zielt.

Im Mittelpunkt der Permakultur stehen Grundwerte wie der achtsame Umgang mit der Natur und mit den Mitmenschen sowie eine faire Verteilung von Gütern in der Gemeinschaft. Mit einem möglichst geringen Einsatz an Arbeit, Energie und Rohstoffen sollen Lebenssysteme langfristig erhalten bleiben.

Die Herausforderung dabei ist, natürliche Kreisläufe so zu nutzen, dass sie sich immer wieder möglichst selbstständig regulieren und an veränderte Umweltbedingungen anpassen können. Vielfalt spielt in der Permakultur eine große Rolle: Vielfältige Systeme sind widerstandsfähiger. Sie können sich besser an veränderte Umweltbedingungen anpassen.

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