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Die wichtigsten Infos rund um Bewässerungssysteme
Lange Trockenperioden waren charakteristisch für den Sommer in Rheinland Pfalz in den letzten Jahren. Ein Alptraum für die Pflanzen und den Rasen im Garten. Umso wichtiger ist die richtige Bewässerung. Ein professionelles System kann dabei sehr hilfreich sein. In längeren Trockenperioden fällt es Pflanzen zunehmend schwerer, sich selbst mit ausreichend Wasser zu versorgen. Selbst gut verwurzelte Exemplare finden in den trockenen Böden dann keine Feuchtigkeit mehr und es muss durch regelmäßiges Gießen nachgeholfen werden. Doch auch das richtige Gießen will gelernt sein.
Wann eine Bewässerungsanlage Sinn macht
Je nachdem wie groß Ihre grüne Oase rund um das Haus ist, sollten Sie sich schon vor dem Hausbau – oder falls schon geschehen auch danach – Gedanken über eine Bewässerungsanlage machen: Haben Sie nur ein kleines Beet mit wenigen Pflanzen, genügt es oft die Gießkanne im Haus zu füllen. Haben Sie jedoch ein größeres Gartenparadies mit ganz vielen Pflanzen und Beeten kann das Bewässern auf diese Weise ganz schön zeitraubend sein. Die einfachste Methode um nicht ständig mit Kanne zwischen Haus und Garten hin- und herpendeln zu müssen, ist der Kauf eines Gartenschlauchs. Mit dem entsprechenden Zubehör können Sie damit auch Ihren Rasen sprengen und ohne Mühe weiter entferntere Beete erreichen. Auf Dauer die bessere Alternative ist das Errichten eines Bewässerungssystems. Hier reichen die Möglichkeiten vom Anbringen einfacher Wasseranschlüsse an verschiedenen Stellen im Garten bis hin zu vollautomatischen computergesteuerten Systemen, die Ihnen die ganze Arbeit abnehmen.
Verlegen von Wasseranschlüssen im Garten
Das Verlegen eines Kaltwasseranschlusses im Garten ist auch für Laien mit ein wenig handwerklichem Geschick möglich. Helfen kann Ihnen dabei eine ausführliche Anleitung. Im Gegensatz zu Hausleitungen, die frostfrei in mindestens einem Meter Tiefe verlegt werden, muss für den Wasseranschluss im Garten nicht so tief gegraben werden. Die Rohre können hier spatentief oder sogar überirdisch verlegt werden. Mit Hilfe von Winkeln und T-Stücken kann nahezu jeder noch so entlegene Bereich bewässert werden. Achten Sie beim Kauf von Material für Ihren Gartenanschluss unbedingt auf die richtigen Maße – gerade wenn es abweichende Angaben in Zentimetern und Zoll für unterschiedliche Teile gibt. Je nach Material der Rohre gibt es eigene typische Standardgrößen. Unter Umständen lassen sich unterschiedliche Rohre dann nicht so leicht miteinander kombinieren oder es sind spezielle Übergangsstücke notwendig. Mit einer einfachen Umrechnungstabelle können sie das richtige Maß für die Rohrdurchmesser ermitteln. Neben den passenden Größen der Rohrelemente sind beim Verlegen einer Wasserleitung noch weitere Dinge, wie der nötige Wasserdruck und natürlich der Anschluss ans Leitungssystem zu beachten. Eine detaillierte Planung bevor Sie loslegen hilft dabei, Fehler zu vermeiden.
Die gewöhnliche Bewässerungsanlage
Eine gewöhnliche Bewässerung wird für große, zusammenhängende Flächen eingesetzt. Das klassische Beispiel hierfür ist der Rasen. Mikrobewässerungssysteme (siehe nächster Absatz) eignen sich dagegen für kleingliedriges oder unebenes Terrain. Ein wesentlicher Unterschied ist der notwendige Wasserdruck: Mikrobewässerungssysteme benötigen einen wesentlich geringeren Ausgangs-Wasserdruck von etwa 1,5 Bar, für die gewöhnliche Beregnung werden 3,5 bis 4 Bar empfohlen.
Die gewöhnliche Bewässerung wird unterirdisch verlegt. Sie arbeitet im Normalfall mit im Boden versenkten Regnern. Sie steigen erst bei der Bewässerung auf. Ansonsten sind sie nahezu unsichtbar. Alternativ kann überirdisch von Hand ein Regner an den Anschlusspunkten installiert werden. Grundsätzlich gibt es drei Arten von Regnern mit unterschiedlicher Funktionsweise:
- 1. Rotierender Regner
Wird auch als Getrieberegner bezeichnet. Er gibt das Wasser in einem konzentrierten Strahl ab, während er sich langsam um die eigene Achse dreht. Sein Hauptvorteil: Der rotierende Regner kann Flächen in einem Umkreis von bis zu 20 Metern erreichen. Nachteil: Flächen in unmittelbarer Nähe des rotierenden Regners werden nicht, oder nur unzureichend, bewässert.
- 2. Düsen-Regner
Er wird auch als Sprüher bezeichnet. Seine Funktionsweise ähnelt der eines Duschkopfs. Der Schwall wird in viele kleine Strahlen unterteilt. Er eignet sich vor allem zur Bewässerung kleinerer, längerer oder schmaler Flächen. Da für einen rotierenden Regner mindestens vier Bar Wasserdruck benötigt werden, ist der Düsen-Regner auch eine Alternative, wenn dieser Druck nicht zur Verfügung steht. Denn er kommt auch mit weniger als vier Bar Wasserduck aus.
- 3. Der rotierende Düsen-Regner
Er vereint die Vorteile beider oben genannten Systeme. Er hat eine rotierende, oben aufgesetzte, Düse. So wird das Wasser nicht mehr in einem Schwall abgegeben, sondern der Schwall wird in viele kleine Wasserstrahlen unterteilt. Diese werden durch die Rotation der Düse laufend an unterschiedlichen Stellen abgegeben. Von der Reichweite liegt er in der Mitte der beiden anderen Systeme: In einem Umkreis von zehn Metern kann der rotierende Düsen-Regner kostbares Nass verteilen. Gegenüber dem klassischen Düsen-Regner punktet er zudem mit einer Wasserersparnis.
Mikrobewässerung
Mikrobewässerungssysteme werden oberirdisch verlegt. Sie eignen sich am besten zur Bewässerung von kleineren, nicht zusammenhängenden ober unebenen Flächen. Klassische Beispiele sind das Gemüsebeet oder Hecken an einem Hang. Diese Bewässerungsform ist auch besonders schonend. Die Mikrobewässerung ist allerdings weniger als Alternative, sondern vielmehr als Ergänzung zur gewöhnlichen Bewässerung zu sehen.
Auch bei dieser Bewässerungsform gibt es unterschiedliche Varianten – den Mikrosprüher und die Tropfbewässerung:
- 1. Mikrosprüher
Sie versprühen kleinste Wassertröpfen und werden fix oberirdisch angebracht. Manche Modelle können einfach mit Hilfe einer spitzen Vorrichtung in den Boden gesteckt werden. Der benötigte Wasserdruck ist mit 1,5 bis 1,8 Bar gering. Entsprechend ist aber auch die Reichweite nicht hoch. Die Sprüher müssen in kleinem Abstand zueinander gesetzt werden. - 2. Tropfbewässerung:
Hier wird ein Tropfschlauch einfach auf den Boden gelegt, aus dem im Abstand von wenigen Zentimetern Wasser direkt auf die Erdoberfläche tropft. Der Vorteil dieser Methode gerade an heißen Tagen: Weniger Verdunstung als beim Mikrosprüher führt zu einem niedrigeren Wasserverbrauch.
Das Entwässern von Gärten
Nicht nur zu wenig, sondern auch zu viel Wasser im Garten kann zum Problem werden. Je nach Bodenbeschaffenheit können sich Außenflächen nicht nur in den kalten Herbst- und Wintermonaten, sondern auch im Sommer nach Gewittern oder Starkregenereignissen in wahre Schlammwüsten verwandeln. Vor allem „schwere Böden“ wie Lehm- oder Tonböden haben eine schlechte Versickerungsfähigkeit.
Es gibt verschiedene natürliche Möglichkeiten die Wasserdurchlässigkeit von Böden zu verbessern. Mit einer Grabegabel können in gleichmäßigen Abständen Belüftungs- und Ablauflöcher in den Boden gestochen werden. Die entstanden Löcher können anschließend mit feinkörnigem Sand verfüllt werden. Mit der Aerifiziergabel (oder Aerifizierungsgabel) gibt es hierfür auch ein extra Spezialwerkzeug.
Bilden sich nur einzelne kleine Pfützen, können diese punktuell entwässert werden. Hierzu mit einem Erdbohrer ein mindestens 50 Zentimeter tiefes Loch graben. Dieses anschließend mit Vlies auskleiden und bis 15 Zentimeter unter der Oberfläche mit groben Sand oder feinem Kies füllen. Danach Mutterboden wieder auffüllen. Durch den Kies kann das Wasser nun besser ablaufen und das Vlies verhindert, dass eingeschwemmte Erde diese kleine Drainage wieder zusetzt.
Führt all dies nicht zum gewünschten Erfolg, werden Sie sich Gedanken über den Einbau einer Drainage mit speziellen Ablaufrohren machen müssen. Dies ist allerdings ein kostenintensives und aufwendiges Verfahren. Zudem müssen gesetzliche Vorgaben beachtet werden, da die Beseitigung von Niederschlagswasser in den Bereich Abwasserentsorgung fallen.
Beim Bau einer Entwässerungs-Drainage werden Rohre mit kleinen Löchern oder Schlitzen in einer Tiefe von mindestens 50 Zentimetern verlegt. Wenn nicht nur Rasen sondern Flächen mit Obstbäumen oder Gemüsebeete entwässert werden sollen, müssen die Leitungen sogar noch tiefer (80 bis 150 Zentimeter unter der Erdoberfläche) verlegt werden.
Um das Verstopfen der Löcher in den Rohren zu verhindern werden diese ebenfalls mit Vlies ummantelt und in ein etwa 15 bis 20 Zentimeter umfassendes Kiesbett gelegt. Damit das Wasser ablaufen kann, wird zudem ein Gefälle von zwei bis drei Prozent benötigt. Die Leitungen münden schließlich in einer Sickergrube oder einem Sickerschacht. Möglich ist aber auch, das Wasser in eine unterirdische Zisterne zu leiten, aus der dann Gießwasser für den Garten entnommen werden kann.