„BLICK aktuell“ traf Barbara Genscher

Ein Herz für schwache Herzen

17.07.2018 - 13:54

Wachtberg. Bereits seit über dreißig Jahren fungiert Barbara Genscher nun schon als Schirmherrin der Deutschen Herzstiftung e.V., die 1979 gegründet wurde.

Grund genug, der großen Dame im Rahmen einer Festveranstaltung im Frankfurter Goethe Haus zu danken und Grund genug für uns, um der prominenten Wachtberger Bürgerin einige Fragen zu stellen.

„BLICK aktuell“: Wie kam es dazu, dass Sie die Schirmherrschaft übernommen haben?

B. Genscher: So allerlei Schirmherrschaften sind seinerzeit an mich herangetragen worden. Stets habe ich abgelehnt, da ich zu sehr in die Pflichten meines Mannes, dem verstorbenen Außenminister a.D. Hans Dietrich Genscher, eingebunden war. Aber die DHS war mir nicht unbekannt und die Vorhaben und Ziele der Frankfurter Stiftung interessierten mich besonders. Nach einem Gespräch mit dem Vorstand kam es 1987 dann zu meinem Engagement, mich für die Ziele und Aufgaben der Deutschen Herzstiftung einzusetzen.

„BLICK aktuell“: Sind Sie stolz auf das, was sich in den letzten 30 Jahren bei der Deutschen Herzstiftung getan hat?

B. Genscher: Ja natürlich. Es ist ja eine gute Arbeit geleistet worden, insbesondere, wenn man sich die Mitgliederzahlen anschaut.

„BLICK aktuell“: Im April 2005 wurde Ihnen das Verdienstkreuz am Bande verliehen. Hierbei wurde besonders ihr hohes Engagement in der Öffentlichkeit gewürdigt. Was war das für ein Gefühl für Sie?

B. Genscher: Ein sehr schönes Gefühl natürlich.

„BLICK aktuell“: Was oder wer liegt Ihnen besonders am Herzen?

B. Genscher: Unsere Kinderherzstiftung kümmert sich um Kinder, die mit einem angeborenen Herzfehler zur Welt kommen; es sind jährlich circa 6.000 und deren Eltern. Vor Jahrzehnten hatten diese Kinder nur eine geringe Überlebenschance. Heute können nahezu alle durch riesige Fortschritte in Diagnostik und Therapie mit gewissen Einschränkungen das Erwachsenenalter erreichen.

Neben vielen anderen Unterstützungsmaßnahmen bieten wir ärztlich- und durch Sportfachkräfte betreute Freizeiten an wie z.B. Segeltörns, Wanderungen, Skifreizeiten. Diese Kinder bzw. Jugendlichen wachsen meist in einem überbehüteten ängstlichen Elternhaus auf. Hier lernen sie ihre körperlichen Fähigkeiten selbst einzuschätzen und Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit zu bekommen.

„BLICK aktuell“: Wie schaffen Sie das enorme Alltagspensum?

B. Genscher: Eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, regelmäßige Entspannung und Auszeiten sind wichtige Säulen einer herzgesunden Lebensweise.

„BLICK aktuell“: Was empfehlen Sie den Menschen?

B. Genscher: Zu regelmäßigen ärztlichen Kontrollen und der Beachtung des Blutdrucks ist zu raten. In unserer schnelllebigen Zeit wird das leider oft vernachlässigt.

„BLICK aktuell“: Was ist für die Vorsorgearbeit das allerwichtigste?

B. Genscher: Wir wollen mit unserer Aufklärungsarbeit – Informationsschriften, Herzseminaren, telefonischen und schriftlichen Sprechstunden, der Herzwoche – das Wissen über die Risikofaktoren, Symptome und das richtige Notfallverhalten möglichst viele Menschen ansprechen, um einen Rückgang der Herz-Kreislauf-Erkrankungen, vor allem der Herzinfarktsterblichkeit zu erreichen.

„BLICK aktuell“: Welche Projekte gibt es bei der Deutschen Herzstiftung?

B. Genscher: Wir bringen regelmäßig einen Patienten-Newsletter raus und vierteljährig erscheint unsere Zeitschrift „Herz heute“, in der über neue medizinische Entwicklungen, Behandlungskonzepte und die richtige Vorsorge berichtet wird. Wir unterstützen Selbsthilfegruppen und über eine Tochterstiftung Forschungsvorhaben. Es gibt zahlreiche Seminare zum Thema Herz und wir haben einmal im Jahr die Herzwochen. Es gibt Präventionsveranstaltungen in Schulen und es gibt natürlich auch Vorträge zu den unterschiedlichsten Themen rund ums Herz.

„BLICK aktuell“: Wie finanziert sich die Stiftung?

B. Genscher: Da wir keine staatliche Förderung erhalten, sind wir auf Mitgliedsbeiträge, Spenden, Erbschaften oder Nachlässe angewiesen.

Besonders wichtig ist allerdings die Arbeit der Regionalbeauftragten und ehrenamtlichen Helfer. Insgesamt haben wir bundesweit 106 ehrenamtliche Regionalbeauftragte. Hier im rechts- und linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis steht Rainer Walterscheid den Menschen seit 15 Jahren mit Rat und Tat zur Seite.

„BLICK aktuell“: Wie viele Mitglieder hat die Deutsche Herzstiftung und wie viele davon wohnen im Rhein-Sieg-Kreis?

B. Genscher: Anfang Mai 2018 waren es bundesweit 103.698 Mitglieder rund 2.000 davon wohnen im Rhein-Sieg-Kreis. Es wäre natürlich wunderbar, wenn wir durch dieses Interview weitere Menschen aktivieren können.

„BLICK aktuell“: Was wünschen Sie sich als Schirmherrin der Deutschen Herzstiftung für die Zukunft?

B. Genscher: Natürlich, dass sich meine Stiftung auch in den kommenden Jahren weiterhin positiv entwickelt.

Das Gespräch führte Barbara Voss.

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