Justus Frantz begeisterte erneut über 130 Gäste im Foyer der Rheinhalle in Remagen
„Ein Leben für die Musik“
Erstmalig zog Justus Frantz in Remagen das Publikum gemeinsam mit Sohn Jujuscha in seinen Bann

Justus Frantz konzertiert gemeinsam mit Sohn Jujuscha im Foyer der Rheinhalle in Remagen. Foto: AB
Remagen. „Wenn der Vater mit dem Sohne“, so könnte man den Titel des Konzerts auch nennen, bei dem der weltbekannte Pianist und Dirigent Justus Frantz, erstmalig mit seinem Sohn Jujuscha, das über 130 Gäste starke Publikum verzauberte. Ist der 75-jährige Justus Frantz in Remagen ein schon häufig umjubelter Konzertist, so war der 14-jährige Sohn Jujuscha erstmalig zu hören. Justus Frantz, dessen Namen man mit absoluter Hingabe an die Musik verbindet, hat sich in 50 Jahren als Pianist, Dirigent, Fernsehmoderator und Musikmanager unzählige Male um die klassische Musik verdient gemacht. Doch auch der 14-jährige Jujuscha, der bereits mit viereinhalb Jahren seine ersten Gehversuche am Klavier gestartet hat, hat inzwischen mehrfach als erster Preisträger Hamburger Klavierwettbewerbe gewonnen und wurde zu diversen Festspielen eingeladen. So erwartete die über 130 Fans der klassischen Musik und von Justus Frantz ein ganz besonderes Konzert unter dem Titel „Ein Leben für die Musik“ im gut gefüllten Foyer der Rheinhalle.
Sowohl solistisch als auch vierhändig begeisterten und berührten Vater und Sohn das Publikum mit ausgewählten Musikstücken am Flügel. So brachten Justus Frantz, der Gründer des Schleswig-Holstein Musikfestivals, und Sohn Jujuscha Frantz, dem restlos begeisterten Zuhörern, renommierte Musikstücke wie unter anderem den „Militärmarsch“ von Franz Schubert, den er nicht nur für Orchester, sondern auch für vier Hände am Klavier komponiert hatte. Begeisterung im Publikum auch bei der „Klaviersonate Nr. 8“, bekannt unter dem Namen „Pathétique“ von Ludwig van Beethoven. Die Klaviersonate hatte Ludwig van Beethoven dem Fürsten Karl von Lichnowsky gewidmet, einem der treuesten Freunde und Förderer seiner Kunst. Ebenfalls von Beethoven gab es die „Mondscheinsonate“, Beethoven´s wohl berühmteste Klaviersonate. Von Felix Mendelssohn Bartholdy genoss das Publikum neben weiteren Musikstücken „Rondo capriccioso op. 14“. In der Erstfassung von 1828 wurde das spritzige Bravourstück noch als „Etude“ bezeichnet. Zwei Jahre später wollte Mendelssohn das Werk der jugendlichen Klaviervirtuosin Delphine von Schauroth überreichen, der er gerade den Hof machte. Für sie gestaltete er das Werk unter dem neuen Titel „Rondo capriccioso“ noch deutlich brillanter und fügte ein – so steht es in einem Brief an Fanny – „rührendes Einleitungsadagio“ hinzu. In dieser Form stellt das Werk bis heute alle fortgeschrittenen Pianisten vor reizvolle und dankbare Aufgaben. Die übernahm Justus Frantz sicher nur zu gerne.
Das Publikum jedenfalls hatte am Freitag seine helle Freude, von Vater und Sohn, Justus und Jujuscha Frantz, mit klassischer Musik am Klavier bestens unterhalten zu werden und dankte mit langanhaltenden Applaus. AB