Generalinspekteur Carsten Breuer besucht das Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr in Mayen
Über Fähigkeiten und Aufgaben der Truppe vor Ort informiert
Mayen. Zwei Tage nach dem Bundesminister der Verteidigung, Pistorius, besuchte der Generalinspekteur der Bundeswehr (GI), General Carsten Breuer, am 18. April 2024 das Zentrum für Operative Kommunikation der Bundeswehr (ZOpKomBw) in Mayen. Oberst Dr. phil. Ferdi Akaltin, Kommandeur ZOpKomBw begrüßte den Verteidigungsminister in der Oberst-Hauschild-Kaserne.
Aktueller denn je: Hybride Bedrohungen im Informationsumfeld
„Russlands brutaler Angriffskrieg führt uns täglich vor Augen, dass ein Leben in Frieden, Sicherheit und Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist“, leitet Akaltin ein. Beim Erkennen ausländischer Informationsmanipulationen kommt den Soldaten und Soldatinnen in der Oberst-Hauschild-Kaserne aktuell eine Schlüsselrolle zu: „Gezielte Des- und Fehlinformationen ausländischer Akteure beobachten wir nahezu täglich im Informationsumfeld“, wie Akaltin weiter erläutert. Als Instrument hybrider Einflussnahme soll die öffentliche Meinung beeinflusst und die Glaubwürdigkeit staatlicher Institutionen gezielt untergraben werden. Die gegen die Bundeswehr gerichteten Informationsmanipulationen frühzeitig zu erkennen und ihr Schädigungspotential zu bewerten, ist eine entscheidende Aufgabe des Zentrums. „Meine Truppe leistet auf diesem Gebiet einen sehr wichtigen Beitrag, um Deutschland und die Bundeswehr bestmöglich zu verteidigen“, so Akaltin. Bei seinem Rundgang konnte sich GI Breuer genau hiervon überzeugen.
„Planbarkeit ist ausverkauft, wir müssen jederzeit bereit sein, Deutschland zu verteidigen“ sagt GI Breuer.
Das Schweizer Taschenmesser der Kommunikation: Die Einsatzkräfte der Operativen Kommunikation
Weiterhin erlangte Breuer einen Einblick in die Leistungsfähigkeit der Operativen Kommunikation, ihren Beitrag für das Deutsche Heer sowie ihre Einsatzmöglichkeiten in einem Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung. Regulär ist das Zentrum dem Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum (CIR) unterstellt. Im Fall der Landes- und Bündnisverteidigung wird die Fähigkeit größtenteils dem Deutschen Heer zugeordnet. In diesem Fall unterstützen die OpKom-Kräfte die Kampftruppe direkt. Nahezu autark von fester Infrastruktur einsetzbar, können sie mit Massenmedien in der Bandbreite vom gedruckten Flugblatt, über den Podcast, bis zu Radio-/Videobeiträgen auf gängigen Plattformen und Kanälen wirken. Zusätzlich bieten die Kräfte der Taktischen Direktkommunikation ein effektives Mittel für Kommunikation im Einsatzgebiet. Die hochmobilen Kräfte unterstützen die Kampftruppe mittels Lautsprechereinsatz auch unter Gefechtsbedingungen unmittelbar. Das Spektrum erstreckt sich dabei vom Informieren und Lenken von Menschenansammlungen, bis zum Täuschen und Demoralisieren eines Gegners.
Zeitenwende: Der Weg zur Kriegstüchtigkeit
Für diesen fordernden Einsatz, beispielsweise zur Verteidigung der NATO-Ostflanke als Teil der Division 2025, müssen die OpKom-Kräfte einsatzbereit sein. „In jeder Hinsicht kriegstüchtig – und zwar schnellstmöglich, um auf dem modernen Gefechtsfeld bestehen zu können“, wie Akaltin beschreibt. Die OpKom-Kräfte trainieren dafür regelmäßig und eng mit den Heereskräften, um den Einsatz taktischer Kommunikationsmittel auf gegnerische Zielgruppen zu üben.
„Jeder muss jederzeit einsatzbereit sein“
Im „Townhallmeeting“ im ZOpKomBW hörte sich der Generalinspekteur die Sorgen und Nöte der Soldaten an. Zum Schluss hatte General Breuer mahnende Worte im Gepäck:
„Putin hat per Duma-Beschluss auf Kriegswirtschaft umgestellt. Er wird sich nicht mit der Ukraine zufriedengeben. Russland produziert und füllt auch die Depots wieder auf. Schon in 5-8 Jahren könnte Putins Armee aufgerüstet haben und ein NATO-Land angreifen, -könnte.“
Ob es so kommt bliebe offen, aber Breuer fragt die Anwesenden: „Wollen Sie sich von einer fremden Macht vorgeben lassen, wie Sie zu leben haben? Wir müssen verteidigungsbereit sein!“
Pressemitteilung
ZOpKomBw