Ansgar Hehenkamp lud anlässlich der „Nacht der Vulkane“ zu einem Info-Treffen in seine Fischerei ein

Wie die Felchen in den Laacher See kamen

01.08.2016 - 10:11

Maria Laach. Anlässlich der offiziellen Eröffnung des „Maria Laach Tages“ im Rahmen der „Nacht der Vulkane“ durch die Arbeitsgemeinschaft „Ferienregion Laacher See“ hatte der Fischer vom Laacher See, Ansgar Hehenkamp, zu einem Informationsbesuch in seine idyllisch am Laacher See gelegene Fischerei eingeladen. Zu den Teilnehmern zählten außer den Vertretern der Presse und den Gastgebern (Maria Laach), Prior Administrator Pater Andreas Werner, Thomas Schäfer (Kaufmännischer Leiter Maria Laach) und Jens Neumann, auch die drei Bürgermeister bzw. deren Vertreter der zu der Arbeitsgemeinschaften zählenden Verbandsgemeinden: Mendig, Brohltal und Pellenz, Erich Schlich (Beigeordneter VG Mendig), Johannes Bell (VG Brohltal) und Klaus Bell (VG Pellenz).

Ansgar Hehenkamp ist ausgebildeter Fluss- und Seenfischer. Nach seiner Lehre in Berlin von 1994 bis 1996 bereiste er fast ganz Deutschland, um sich beruflich weiter zu bilden. Seit 2002 arbeitete er in Koblenz als staatlicher Fischereiaufseher. Im Herbst 2007 konnte er sich den Lebenstraum vom eigenen See erfüllen und bewirtschaftet seitdem mit seinem Team den Lacher See als Pachtgewässer.

Dass sich in dem 330 Hektar umfassenden Laacher See unzählige Felchen tummeln, bei denen es sich um eine Delikatesse handelt, die sicher schon viele Feinschmecker in der hiesigen Region genießen durften, ist bekannt. Wie die Felchen jedoch in den Laacher See gekommen sind, war bisher nur in Fachkreisen bekannt und diese berichten, dass die Jesuiten im Jahr 1866 zahlreiche Felchen vom Bodensee und später noch einmal einen weiteren Schub aus einem der zahlreichen Pommerschen Seen im Laacher See einsetzten. Dass die Felchen sich permanent vermehrten und die Fischer des Laacher Sees in den 50er und 60er Jahren die wohl besten Fänge verzeichnen konnten, lag nicht zuletzt daran, dass Bruder Pachomius und nach ihm Bruder Ewald fast jedes Jahr millionenweise Felchenbrut einsetzten und zudem immer darum bemüht waren, Hecht und Barsch, die stärksten Räuber des Sees, kurz zu halten.

Die Felchen, die außer im Bodensee und einigen bayerischen Seen auch im Laacher See die Chance haben, ihre natürliche Nahrung in Form von Phytoplankton bzw. Zooplankton zu finden, werden von Ansgar Hehenkamp ebenso zum Kauf angeboten wie frischer oder geräucherter Aal, Hecht oder Barsch. Der Begriff Phytoplankton bezeichnet pflanzliches Plankton, vor allem bestehend aus Kieselalgen, Grünalgen, Goldalgen, Dinoflagellaten und Blaualgen. Es baut als Primärproduzent mithilfe von Licht in der Photosynthese aus Kohlendioxid und Nährstoffen seine Körpersubstanz auf. Das Phytoplankton ist damit die Basis der autochthonen Nahrungspyramide in stehenden und langsam fließenden Gewässern. Phytoplankton wird gefressen vom Zooplankton und davon wiederum ernährt sich unter anderem auch das Felchen.


Delikate Kostprobe


Das Felchen (coregonus lavaretus) kommt nur in tiefen, klaren Seen vor. Einzig die von der Klosterfischerei Maria Laach bewirtschafteten Gewässer bieten diesem anspruchsvollen Fisch die nötigen Umweltbedingungen. „Allein die Tatsache, dass das Felchen extrem viel Sauerstoff benötigt und diesen im Laacher See auch bekommt, spricht für die hervorragende Qualität des Wassers“, so Hehenkamp, der seine Gäste unter anderem mit einer delikaten Kostprobe seiner fachkundig geräucherten Felchen verwöhnte. FRE

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