Forum Ziviler Friedensdienst (forumZFD) e. V.
Friedensmobil machte in Neuwied Station
72-jähriger Rentner setzt sich mit Ehefrau auf Deutschlandtour für den Ausbau der zivilen Konfliktbearbeitung ein
Neuwied. Im Rahmen einer bundesweiten „Roadshow“ machte der 72-jährige Rentner Jochen Petzschmann mit seiner Ehefrau Mareike Wingerath und ihrem „Friedensmobil“ in Neuwied Station auf dem Luisenplatz. Ihr Gefährt: Der eheliche Wohnwagen. Den hat Petzschmann mithilfe eines Graffitikünstlers aus Köln zum Friedensmobil umgerüstet. Mit seiner Roadshow unterstützt der Rentner die Kampagne „20 Millionen Euro mehr vom Militär“ des Forums ziviler Friedensdienst (forumZFD), einer Friedensorganisation mit Sitz in Köln, die in Israel und Palästina, im westlichen Balkan und auf den Philippinen Friedensprojekte durchführt. In den vergangenen zehn Tagen hat das Friedensmobil bereits elf Städte in Deutschland besucht, darunter Köln, Bonn, München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg und Mannheim.
Unter dem Motto „20 Millionen mehr vom Militär“ macht der Kölner Verein Druck auf die Politik, endlich mehr Geld für die zivile Konfliktbearbeitung aufzubringen, anstatt in militärische Lösungsansätze zu investieren. „Wir fordern jährlich 20 Millionen Euro für den Ausbau des zivilen Friedensdienstes, ein bereits bestehendes friedenspolitisches Programm der Bundesregierung, das über das Entwicklungshilfeministerium finanziert wird. Jeder ist für den Frieden, aber wir haben mit dem zivilen Friedensdienst eine ganz konkrete Alternative zu Krieg und Gewalt“, sagt Petzschmann, der selbst die Ausbildung zur Friedensfachkraft durchlaufen hat. „Auf meiner Tour möchte ich mit Hunderten Menschen über unsere Arbeit sprechen und sie dafür gewinnen, unsere Kampagne zu unterstützen, per Unterschrift, Spende oder mit eigenen Aktionen.“
Mit 20 Millionen Euro, darauf macht Petzschmann aufmerksam, könnten weitere 200 Friedensfachkräfte weltweit dabei helfen, Krieg und Gewalt frühzeitig zu stoppen. Und die Zahlen beeindrucken: So entsprechen 20 Millionen Euro etwa 250 Flugstunden eines Eurofighters oder sieben Tage Afghanistaneinsatz der Bundeswehr. Insgesamt machen 20 Millionen Euro gerade einmal 0,06 Prozent am deutschen Verteidigungsetat aus. „Unserer Forderung, dass die neue Bundesregierung mit Unterstützung des neu zu wählenden Deutschen Bundestages drei Jahre lang je 20 Millionen Euro mehr für den zivilen Friedensdienst bereitstellt, ist also absolut realistisch“, ist Petzschmann überzeugt. Es sei lediglich eine Frage des politischen Willens der Entscheidungsträger in Berlin.
Noch am Donnerstagnachmittag reiste Petzschmann mit seiner Ehefrau weiter nach Jülich, der vorerst letzten Station des ersten Teils seiner bundesweiten Rundreise. Im August beginnt dann der zweite Teil, der ihn durch den Norden und Osten der Republik nach Berlin bringen wird. Petzschmanns Tour endet am 1. September, dem internationalen Anti-Kriegstag, in Berlin. Dort wird er zusammen mit Aktivisten des forumZFD alle während der Kampagne gesammelten Unterschriften öffentlichkeitswirksam an die Wahlkampfzentralen der im Bundestag vertretenen Parteien übergeben. Über 4.000 Kilometer wird Jochen Petzschmann dann im Rahmen seiner Tour für den Frieden hinter sich gebracht haben. Ein wirklich außergewöhnliches Engagement.
Weitere Infos unter: www.20millionen-mehr-vom-militaer.de und www.forumzfd.de.
Pressemitteilung
Forum Ziviler Friedensdienst
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