Bündnis 90/Die Grünen Neuwied
Barrierefreier Rundgang
Mitglieder des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen unterwegs mit Corinna Rüffer (MdB), Sprecherin für Behindertenpolitik
Neuwied. Mitglieder des OV Neuwied trafen sich mit der Bundestagsabgeordneten Corinna Rüffer am Pegelturm in Neuwied. Von dort starteten sie zu einen Rundgang, um die Barrierefreiheit in der Stadt Neuwied zu testen. Dabei war das Mitglied aus Neuwied, Kerstin Schütte. Sie ist gehbehindert und benötigt für längere Wege einen Rollstuhl.
Über den Deich ging es in die Innenstadt und letztlich zum Bahnhof zu einer Testfahrt mit dem Zug nach Engers.
Die erste Hürde war das Verlassen des Deiches an der (ehemaligen Gaststätte) Deichkrone. Dort war der Weg aufgrund baulicher Maßnahmen (schon länger… ) gesperrt. Wir nahmen die Treppe, die Kerstin meisterte und trugen den Rohstuhl hinunter (darauf waren wir vorbereitet).
Von der Deichkrone ging es zum alten Rathaus. Dort gibt es einen Aufzug, der schon vieles möglich macht.
In der Fußgängerzone gab es Licht und Schatten. Manche Geschäfte waren nur über eine Stufe zu erreichen. Kerstin machte an einer Bushaltestelle am Marktplatz auch auf die Situation im ÖPNV aufmerksam: Nicht alle Busse sind barrierefrei! Busfahrer dürfen eigentlich aus versicherungstechnischen Gründen nicht helfen. Auch bei der Neuausrichtung des ÖPNVs sollte man schauen, dass man auch Lösungen findet für Menschen im Rollstuhl.
In Richtung Bahnhof fiel auf, dass viele Bürgersteige über Neigungen verfügen, die gerade für Menschen mit Gehbehinderung schwer zu laufen sind. Die Stadtverwaltung ist mit Rollstuhl auch nur schwerlich zu erreichen, manche Räume erreicht man nur über einen speziellen Außen-Aufzug, der vom Personal bedient werden muss.
Abschließend ging es zum Bahnhof Neuwied für die Fahrt nach Engers. In Neuwied halten drei Nahverkehrszüge: Die RB 27 und RB 8 der DB haben Einstiegshilfen für Rollstühle. Es wird aber die Hilfe des Personals benötigt und es ist zu beachten, wo diese sind. Bei dem Zug, den wir nahmen, waren diese je am Anfang bzw. Ende des Wagens. Die RB 10 der VIAS verfügt über eine manuelle Rampe, die auch immer zugänglich ist.
Kerstin betonte auch, dass das Fernreisen mit der Bahn nicht einfach sind. So muss man Fahrten in Fernverkehrszügen lange vorher anmelden, spontane Touren sind so eher nicht möglich.
In Engers gibt es leider keinen Aufzug, was verwunderlich ist, da sich hier ein Schwerpunkt von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen befindet.
Fazit: Es gibt viel zu tun!
Pressemitteilung
Bündnis 90/Die Grünen Neuwied