Puderbacher SPD lud zum Ortstermin ein

Das Schulhallenbad muss wieder geöffnet werden

17.07.2017 - 16:57

Puderbach. Zu einem Pressetermin bezüglich der Sanierung und Wiedereröffnung des Puderbacher Schulhallenbads hatten SPD-Fraktion und -Ortsverein in der Verbandsgemeinde Puderbach an das Hallenbad geladen. Sie wollen nicht mehr länger warten, bis irgendwann endlich einmal eine Entscheidung vor Gericht gefällt wird und zeigten die Notwendigkeit der baldigen Wiedereröffnung des Hallenbads nachdrücklich.

Erst fünfeinhalb Jahre nach der Schließung des Bades wegen Baumängeln im Jahr 2011, das zu diesem Zeitpunkt erst sechs Jahre nach dem Umbau in Betrieb war, fand am 12. Juni 2017 der erste Gerichtstermin beim Landgericht Koblenz statt, der allerdings schnell erledigt war. Die Architektenseite legte ihr Gutachten erst zu Beginn der Verhandlung vor, und somit verschleppt sich der Prozess weiterhin. Ein zweiter Gerichtstermin ist für Mitte September anberaumt, somit gehen weitere Monate ins Land, in denen die Schäden am Bad immer größer werden.

Die beiden sehr stark differierenden Gutachten müssen nun überprüft werden. Das vom Gericht beauftragte Gutachten beläuft sich auf eine Schadenshöhe von aktuell 852.000 Euro, das Gutachten der Gegenseite auf rund 200.000 Euro. „Derzeit arbeiten Verwaltung, unsere Anwalts- und Fachbüros an der Gegendarstellung zum Gutachten der Architekten beziehungsweise deren Berufshaftpflicht. Darin werden auch erneut die ursächlichen Fehler in der Planung des Bades herausgearbeitet“, so Bürgermeister Volker Mendel. Leider sei mit einer schnellen Einigung und der entsprechenden Zahlung der durch ein Urteil festgelegten Entschädigungszahlungen in absehbarer Zeit nicht zu rechnen. Und das geht weiterhin zu Lasten derer, die am allerwenigsten dafür können und ein Schwimmbad in Puderbach dringend brauchen. Schwimmunterricht kann in der Verbandsgemeinde Puderbach derzeit kaum stattfinden, die Schüler, die für Wettkämpfe trainieren oder an Schwimmkursen teilnehmen wollen, müssen auf die Bäder in Dierdorf und Rengsdorf ausweichen, denen jedoch auch die Kapazitäten fehlen. Außerdem leiden auch Senioren unter der Situation, die nicht alle mobil sind, um in andere Orte zu fahren. Das Paradoxe an der Situation ist, dass bundesweit über die hohe Anzahl an Nichtschwimmern geklagt wird und gleichzeitig die dringend notwendige Sanierung eines Schulschwimmbads verschleppt wird.


Fehlender Schwimmunterricht kann lebensgefährlich werden


Nicole Schmidt, Vorstandsmitglied und Schwimmtrainerin der Sportfreunde 09 Puderbach und gleichzeitig SPD-Mitglied im Orts- und Verbandsgemeinderat stellt fest: „Über 80 Prozent unserer Grundschüler können nicht schwimmen, gegenüber dem Bundesschnitt von etwa 35 Prozent. Die Kinder werden gehänselt und können zum Teil deswegen nicht an Klassenfahrten teilnehmen. Schwimmlernkurse können nicht mehr angeboten werden, ganz zu schweigen von Babykursen, Wassergewöhnung oder Wassergymnastik.“

Hans-Peter Schmidt, Vorsitzender der Sportfreunde 09 Puderbach, 1. Beigeordneter der Ortsgemeinde Puderbach und SPD-Verbandsgemeinderatsmitglied, sieht das Problem genauso: „Wir haben viele Vereinsmitglieder verloren, die Wettkampfmannschaft ist von 170 auf 30 Kinder geschrumpft. Die Realschule plus in Puderbach hat inzwischen einen ganz klaren Wettbewerbsnachteil gegenüber den Nachbarschulen mit einem angeschlossenen Schulschwimmbad.“

Bürgermeister Volker Mendel machte den Anwesenden trotzdem Hoffnung: „Im Herbst liegt die Sanierungsplanung der Monte Mare GmbH Architekten und Ingenieurdienstleistungen, Rengsdorf, vor, die wir vorab einmütig im VG-Rat beschlossen haben. Dann sehen wir, wie teuer die notwendige und dann fachgemäße Sanierung des Bades werden wird.“


Klein-Ventur: Sanierung auch ohne Gerichtsurteil nagehen


Dieter Klein-Ventur, SPD-Fraktionsvorsitzender im Verbandsgemeinderat, bezieht ebenfalls ganz klar Stellung: „Wir sollten den Mut haben, auch ohne belastbares Gerichtsurteil die Sanierung nach der Kenntnis des Gutachtens direkt anzugehen und Gelder im Haushalt 2018 bereit zu stellen, denn wenn ein Kind im Urlaub oder in der Freizeit beim Baden zu Schaden kommt, weil es bei uns nicht schwimmen lernen konnte, ist es zu spät. Die Verwaltung soll Gespräche mit der Kommunalaufsicht führen, damit wir diese wichtige Investition für unsere Bürgerinnen und Bürger im nächsten Jahr tätigen können. Das hat für uns höchste Priorität und ist ein Risiko wert. Wir haben schon über 100.000 Euro für Gutachter und Gericht, sowie für nötigste Unterhaltungsmaßnahmen ausgegeben.“ Die SPD-Fraktion wird für die nächste Sitzung des Verbandsgemeinderats einen entsprechenden Antrag vorbereiten.

Unterstützt wird dieser von Michael Mahlert, der nicht nur Landratskandidat, sondern gleichzeitig auch Präsident des Turnverbands Mittelrhein ist: „Ich halte als Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebundes des Kreises Neuwied einen Fortgang in Richtung schnelle Wiedereröffnung des Bades als Standortbad für unseren Schul- und Vereinssport für absolut richtig und unterstütze die Initiative voll und ganz.“

Bleibt zu hoffen, dass die Initiative erfolgreich ist und bald wieder die Anwohner und Schüler von Puderbach und den umliegenden Orten in Puderbach schwimmen gehen können.

Auch etwas Erfreuliches gab es auch noch zu vermelden. Hans-Peter Schmidt, der in der Sparkasse Dierdorf tätig ist, konnte Volker Mendel eine Spende von 300 Euro für die Kindergärten in der Verbandsgemeinde übergeben. Diese Spenden hatte das Kaffeemobil der Sparkasse bei der Gewerbeschau in Dierdorf erhalten, und Bürgermeister Volker Mendel wird sie nun auf die insgesamt sechs Institutionen verteilen.

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Ralf Dutine:
Hansen, die für meine Statistik wichtigste Info war dabei ;-)...
Hansen:
Korrektur: Das war grausanste Folter und ein Femizid. Benennt es als das, was es ist. Wir schreiben das Jahr 2024 und nicht 1980....
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