OB Nikolaus Roth vergibt Ehrenteller der Stadt

Eberhard Malzi und Hans-Joachim Feix

07.11.2016 - 11:02

Neuwied. Eberhard Malzi und Hans-Joachim Feix bekamen von Oberbürgermeister Nikolaus Roth die nach der Ehrenbürgerschaft zweithöchste Auszeichnung der Stadt Neuwied, den Ehrenteller überreicht. Außerdem durften sich die beiden Geehrten in das Goldene Buch der Stadt Neuwied eintragen. „Es gibt vielfältige Auszeichnungen. Aber wenn eine Kommune im Namen der gesamten Bürgerschaft Danke sagt, dann ist das etwas ganz besonders“, leitete Nikolaus Roth den Festakt in der StadtGalerie in der ehemaligen Mennonitenkirche ein. Er stellte auch klar, was es bedarf, den Ehrenteller überreicht zu bekommen. Nämlich die Ausübung eines Ehrenamtes und das über einen sehr langen Zeitraum. „Ohne das Ehrenamt wäre unser Leben sehr ärmlich“, so Nikolaus Roth. Die Gesellschaft sei auf das Ehrenamt angewiesen. Sei es im Sport, der Kirche, der Kultur oder der Politik. Stadträte seien ebenfalls ehrenamtlich aktiv. Das komme nicht von ungefähr und darauf fuße auch unsere Demokratie. Der Oberbürgermeister erinnerte daran, dass der preußische Staat die kommunale Selbstverwaltung einführte, weil er den Aufgaben und Anforderungen alleine nicht mehr gewachsen war. „Wir sind auf die Menschen angewiesen, die sich ehrenamtlich in der Gesellschaft einbringen“, unterstrich Nikolaus Roth. Wie vielen Menschen Eberhard Malzi im Rahmen seiner Tätigkeit eine Freude gemacht hat, ist unmöglich zu zählen. Während sich heute jeder Mensch, jederzeit überall jeden Film im Internet anschauen kann, war das vor fünfzig Jahren anders. Wollte man einen Film sehen, musste man ins Kino. Der positive Nebeneffekt war die dabei entstehende Gemeinschaft. Viele von jenen, die als Jugendliche ins Donnerstags-Kino (Doki) gingen, treffen sich noch heute zum Besuch des Programmkinos (Minski). Eberhard Malzi ist mit dem Kino verbunden wie kein anderer. 52 Jahre zeichnete er sich für die Organisation verantwortlich und fuhr durch die ganze Region, um Filme für Neuwied auszuwählen. Dabei ging es nicht immer nur um Unterhaltung. Im Anschluss wurden die Filme rege diskutiert. „So manche politische Diskussion wurde dadurch befruchtet“, erzählte Nikolaus Roth. Zu Spitzenzeiten besuchten das Neuwieder Kino 17.000 Menschen im Jahr. 1977 waren es rund 340 Leute pro Vorstellung. Das Einzugsgebiet ging damals weit über Neuwied hinaus. Elfmal in Folge gewann das Neuwieder Programmkino den Rheinland-pfälzischen Filmpreis. Der Oberbürgermeister würdigte Eberhard Malzi als einen Mann, der sich noch in anderen Bereichen verdient gemacht hat. So habe der ehemalige Leiter des Stadtjugendamts im Gymnasialen Turn- und Ruderverein Neuwied ehrenamtlich mitgeholfen und die Sprudelbälle über viele Jahre begleitet. Wie das Minski läuft auch die Saalveranstaltung zu Karneval noch immer erfolgreich.


Von der Ehre überrascht


„Ich bin überrascht für mein Hobby geehrt zu werden“, sagte Hans-Joachim Feix. In seiner Danksagung nannte er Herbert Reinhard. Vom zwischenzeitlich verstorbenen Stadtführer habe der ehemalige Leiter des diakonischen Werks auf einer dessen letzten Führungen das Virus „Alter Friedhof“ übertragen bekommen. Dass Hans-Joachim Feix später eine Verwandtschaft feststellte, habe den alten Friedhof nur interessanter gemacht. „Für geschichtlich Interessierte ist der Friedhof der Einstieg, die Entwicklung der Stadt Neuwied und der Menschen, nachzuvollziehen“, erklärte Nikolaus Roth. Der Alte Friedhof sei so etwas wie das Geschichtsbuch der Stadt Neuwied. Hans-Joachim Feix bezeichnete er als die gute Seele des Alten Friedhofs. Der Geehrte habe Grabsteine gesichert und die Parkanlage wiederhergestellt sowie Mitstreiter gefunden und viele andere für die Sache begeistert. „Sie haben ein Kleinod geschaffen“, bedankte sich der Oberbürgermeister. Er bedauerte, dass Hans-Joachim Feix außer zu besonderen Anlässen keine seiner genuss- und wertvollen Führungen mehr macht. Begonnen hatte der Geehrte sein Engagement, als der Alte Friedhof unter Denkmalschutz gestellt und damit aufgewertet wurde. Wenn Hans-Joachim Feix auch keine Führungen mehr macht, hat er etwas Bleibendes geschaffen. Vier Bücher hat er über die Geschichte des historischen Friedhofs, über die Verstorbenen und deren Familiengeschichten geschrieben. Ein fünftes steht vor der Veröffentlichung. Wie bei Eberhard Malz kommt ein Ehrenamt selten allein. Nikolaus Roth würdigte Hans-Joachim Feix ferner für dessen Engagement im Dialog mit den Kulturen und Religionsgemeinschaften. Zum Abschluss bedankte sich der Oberbürgermeister bei den anwesenden Familien der Geehrten. Wohlwissend um deren zeitliche Entbehrungen aber auch Unterstützungen der Männer und Väter.

FF

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