- Anzeige - Die Mayener „Puppenmutti“ Gaby Ziehm sagt Ade
Jeder Abschied fällt schwer
Ausverkauf im Laden in der Neustraße hat bereits begonnen
Mayen. Fast zwei Jahrzehnte lang betrieb Gaby Ziehm in der Mayener Neustraße ihr Puppenstübchen. In dieser Zeit hat sie unzählige Puppenliebhaberinnen, ob große oder kleine, glücklich gemacht. Und wenn der Liebling ein „Wehwehchen“ hatte, dann half Gaby mit viel heilenden Kenntnissen als die Puppendoktorin. Strahlende Kinderaugen sah sie fast an jedem Tag, und sie strahlte genauso, wenn sie den kleinen Kunden eine Freude machen konnte. Sie wusste immer, dass es wichtig für junge Mädchen war und auch immer noch ist, mit Puppen zu spielen, sich früh genug auf ein spätere „Mutterrolle“ vorzubereiten.
Nun hat Sie sich schweren Herzens entschlossen, ihr Lädchen zu schließen – wie man so schön sagt „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“. Aber genauer gesagt ist es aus gesundheitlichen Gründen. Natürlich ist, wenn man so will, seit einigen Jahren die berühmte „Puppenzeit“ vorbei. Man hat heute vielfach andere Interessen. Jedenfalls machte der gelernten Porzellanpuppen-Herstellerin ihr Beruf, den sie mit Herzblut ausführte, immer sehr viel Spaß. Mitte November begann in ihrem Puppenstübchen der Ausverkauf mit starken Preisnachlässen. Vielleicht gute Gründe, gerade vor Weihnachten ein „Schnäppchen“ zu ergattern, um seinem kleinen „Goldstück“ eine Freude zu machen. Die Auswahl ist jedenfalls groß.
Gaby Ziehm, die in ihrem Leben als Mayener „Puppenmutti“ sehr viel erlebt hat, gab uns noch eine nette Geschichte mit auf den Weg: Vor ihrer Ladentür hatte sie immer einen etwa 100 Zentimeter hohen Berner Sennenhund aus Stoff als Blickfang postiert. Ein kleiner Steppke, der tagtäglich bei ihr vorbei ging und jedes Mal stehen blieb, um Hund „Bruno“ zu streicheln, kam plötzlich in Gabys Puppenlädchen und fragte, was der Hund kosten würde. Warum? Wofür? Der Achtjährige hatte gleich die Antwort parat: „Ich würde ihn gerne mit ins Bett holen und ihn auch mal mit meiner Freundin Maria teilen. Wir sind nämlich bei der Lebenshilfe.“ Darauf Gaby Ziehm: „Weißt Du was – ich schließe bald meinen Laden und schenke Dir den Bruno, aber Du musst mir versprechen, immer gut auf ihn aufzupassen.“ Wahrhaft eine kleine Weihnachtsvorfreude-Begebenheit der Frau, die weiß, was Freude ausmachen kann.
Aber was auch noch schön ist: Es gibt ja den berühmten Satz: „Niemals geht man so ganz.“ Vielleicht macht Gaby Ziehm ihre schöne Idee ja zur Wirklichkeit, die Idee zur Schaffung einer „Meckerstube“, ein kleines Kommunikationszentrum für jedermann. Einfach so zum Reden, Austauschen oder sich des Lebens Freuen. „So, dass man ganz „locker vom Hocker“ zusammen kommunizieren kann, ähnlich wie in einem „Tante Emma Laden“. Wir werden sehen, schön wär es allemal. BS