Heimatvarieté „SAALÜ!“ begeisterte das Publikum mit seinem abwechslungsreichen Programm

„Lebendige Owezesse Dorfkultur“ ließ die Brohltalhalle beben

28.10.2014 - 10:28

Oberzissen. Kabarett und Comedy vom Feinsten bekamen die Zuschauer in der bis auf den letzten Platz besetzten Brohltalhalle in Oberzissen geboten. Zufrieden mit den Darbietungen des Ensembles von „SAALÜ!“ konnten sie nach dem mehrstündigen Programm, in das auch Oberzissener Bürger und Vereine eingebunden waren, den Weg nach Hause antreten.

Da war zum einen die Gruppe „The Beez“, die Pop- und Rocksongs aus aller Welt bearbeiten und verändern, bis sie das unverwechselbare, gewisse Beez-Etwas haben. Damit sind sie seit 1997 in ganz Europa unterwegs und seit 2006 auch in Australien. Deta Cordelia Rayner (Berlin) ist die charismatische, charmante Gründerin der Band und prägt die musikalische Richtung. Ihr Lieblingsinstrument ist das Akkordeon.

Rob Rayner (Sydney) ist als Gitarrist, Sänger, Komponist und Filmmusiker schon durch die halbe Welt gereist. Peter D’Elia (San Franzisco) ist der kleine amerikanische Wirbelwind, der seine Finger in Windeseile über die Saiten fliegen lassen kann. Er spielte bereits in vielen amerikanischen Bands.

Zum anderen begeisterten die „Huber-Schwestern“. Während Susanne Grampp als „Mechthild“ auf der Suche nach einer Wohnung in Oberzissen war, hatte Rike Radloff den weitaus schwierigeren Part zu meistern. Sie war bereits vor der Veranstaltung als „Kellnerin Annemarie“ unterwegs, um sich den Job auf Dauer zu sichern. Dabei versuchte sie stets, den schmackhaften Eierlikör, den sie gleich flaschenweise bereithielt, an den Mann zu bringen. Da ging es zur Freude der Gäste dann auch mal über Tisch und Bänke.

In seiner Begrüßung hieß Ortsbürgermeister Eugen Schmitt, der sich auch im Verlaufe der Veranstaltung mehrmals als schlagfertiger Gesprächspartner des Ensembles bewies, besonders Bürgermeister Johannes Bell, die zweite Beigeordnete der Verbandsgemeinde Brohltal, Elisabeth Dahr, die Ortsbürgermeister Berthold Doll (Wehr), August Henn (Niederdürenbach) und Manfred Hürter (Glees), den SWR-Wetterbauer Hans Boes sowie den ehemaligen Oberzissener Ortsbürgermeister Karl-Heinz Faßbender willkommen.


Der „heimliche Regierungssitz von Oberzissen“


Dann zog das Ensemble singend in die Brohltalhalle ein und begeisterte das Publikum mit ihrem mehrstündigen Programm. Dabei wurde die „lebhafte und lebendige Oberzissener Dorfkultur“ zur Unterhaltung und Freude der Gäste in das Geschehen eingebunden. „Es geht um Oberzissen“, wusste Deta Rayner zu Beginn festzustellen. Da konnte man so manches über die Oberzissener erfahren: Welche Bedeutung das „Maipädche“ hat, wie das mit dem ältesten Edeka-Laden in Deutschland war (Edeka Bell), dem heimlichen Regierungssitz von Oberzissen. Urkomisch hörte sich der Versuch der Darsteller an, das Gedicht vom „Owezesse Bürschelsche“ im „Owezesse Dialekt“ vorzutragen. Es war allerdings ein gelungener Übergang zum Auftritt der Abordnung des JGV Oberzissen, dessen Fändelschwenker Raphael Weber einige Kostproben seines Könnens demonstrierte und der gemeinsam mit seinen JGV-Kollegen das Lied vom „Owezesse Bürschelsche“ sang.

Beim Dorfgespräch warb Ortsbürgermeister Eugen Schmitt für seinen Ort und stellte fest: „Hier wird das Miteinander noch großgeschrieben. Im Brohltal gibt es nur liebenswerte Menschen. Die Allerliebsten wohnen allerdings in Oberzissen. Wer uns nicht mag, ist selber schuld.“ Da waren ihm große Zustimmung im Saal und tosender Applaus sicher. Während Alfons Dietz insbesondere die Geschichte um den Sauerbrunnen in Erinnerung rief und erzählte, wie man als kleiner Junge den Bundespräsidenten Prof. Theodor Heuss auf dem Weg nach Galenberg mit Pfeil und Bogen aufhielt. Die „fliegenden Reporter des Kindergartens“ waren in einem Film von Thomas Laux mit dem Neusten zur „Duck-Dich-Quelle“ zu sehen. Ortsbürgermeister Eugen Schmitt trug mit Hilfe von Kellnerin Annemarie ein „Liebesgedicht auf Owezesse“ vor. Zwischendurch wurde das Geschehen auf der Bühne musikalisch von „The Beez“ gestaltet, die auch schwungvoll in die Pause überleiteten.

Gleich danach wurde es eng auf der Bühne, denn der der Kirchenchor Oberzissen unter der Leitung von Beatrix Knechtges trug hier zunächst das „Heimatlied von Oberzissen“ sowie den Mitternachtsblues vor. „The Beez“ ließ „Deep Purple“ vergessen und Deta Rayner wusste anschließend als „zauberhafte Sybille“ einige Kunststücke darzubieten. In einem weiteren Film von Thomas Laux wussten Hans Dünker und Alfons Dietz so manches über den Saal und die Gaststätte Dünker zu berichten, bevor in einer weiteren Gesprächsrunde Ewald Dahm, Alfons Dietz und Joachim Schütz zu Wort kamen. Dabei zeigte Ewald Dahm der Kellnerin Annemarie sehr zur Erheiterung des Publikums, was der Unterschied zwischen einem argentinischen und einem deutschen Tango ist. Alfons Dietz erklärte, warum man bis heute in Oberzissen keinen Arzt wegen der „Heilwirkung des Bur’s“ brauchte.


Letzter „SAALÜ-Pokal“ ging an das Publikum


Joachim Schütz war dann hilfreich beim Gespräch über den Karneval und die zweijährige Regentschaft der jeweiligen Prinzen. Gabi Weber und Marlene Höper von den „Owezesse Möhnen“ stritten in einem Sketch um ein zu hart gekochtes Ei und der Elferrat des KCO war in einem Film als Müllmänner zu sehen und zu hören. Den letzten „SAALÜ!-Pokal“, der an diesem Abend als Wanderpokal durch die Saalreihen zog, verlieh „Kellnerin Annemarie“, vor der keiner im Saal sicher war, dem tollen Publikum in der Brohltalhalle.

Man dankte allen, die in der Vorbereitung wie auch während der Veranstaltung aktiv mitgewirkt hatten. Auch Ortsbürgermeister Eugen Schmitt dankte allen Darstellern, Helfern und besonders dem Ensemble von „SAALÜ!“ für die großartige Darbietung, bevor es mit Standing Ovations verabschiedet wurde. Eine großartige Veranstaltung die Lust auf mehr „SAALÜ!“ machte.

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K. Schmidt:
Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
Utz der Bär:
@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
Amir Samed :
@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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