DRK-Migrationsberaterin Maria Schön reist mit deutscher Delegation nach Nigeria

DRK im Ahrkreis erweitert Beratungsangebot für Migranten

DRK-Rückkehrberatung erarbeitet mit ausreisewilligen Migranten Perspektiven für die Rückreise in das Heimatland

DRK im Ahrkreis erweitert
Beratungsangebot für Migranten

Migrationsberatung beim DRK für freiwillig ausreisende Migranten. Foto: privat

26.11.2019 - 09:15

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Im Spätsommer 2015 erreichten viele Migranten den Kreis Ahrweiler. Mit den jahrzehntelangen Flüchtlingserfahrungen aus dem Netzwerk der internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung bietet das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verschiedenste Beratungs- und Integrationsangebote für Flüchtlinge und Migranten an. Neu ist die Rückkehrberatung für freiwillig ausreisende Migranten.

Nicht jeder, der aus einem fernen Land nach Deutschland gekommen ist, darf hierbleiben. Behörden prüfen den Rechtsanspruch auf Asyl und setzen ganz individuell den Aufenthaltsstatus fest. Die Stimmung in der Gesellschaft hat sich seit 2015 von einer offenen Willkommenskultur, die von vielen Akteuren gelebt wurde, bis heute deutlich verändert. Die in der Asylverfahrensberatung Tätigen erleben heute, dass mittlerweile immer mehr Menschen perspektivlos in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden. Einige Migranten, in deren Ländern es zu Beruhigungen oder positiven Veränderungen gekommen ist, entscheiden sich für eine freiwillige Rückkehr. Ein geordneter Start in die neue Zukunft im Heimatland wird mit staatlicher Förderung von deutschen Organisationen unterstützt.


„Lernen für Rückkehr“


Maria Schön, Verantwortliche für den Migrationsfachdienst des DRK-Kreisverbandes Ahrweiler e. V., hat sich für die Beratung von freiwilligen Rückkehrern qualifiziert. Sie möchte Alternativen zur drohenden Perspektivlosigkeit anbieten und auf Wunsch mit ihren Klienten ergebnisoffen erarbeiten. In Schulungen und persönlichen Gesprächen mit verschiedenen Experten bereitete sich Maria Schön auf ihre neue Tätigkeit vor. Isa-Maren Beck, Reintegrations-Scout der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, stellte diverse Informationsangebote für Rückkehrinteressierte sowie mögliche Perspektiven in den Herkunftsländern vor. Die GIZ ist zentraler Informations- und Netzwerkpartner. Erfolgreiche Reintegrationsprozesse beginnen bereits vor der eigentlichen Rückkehr. Dabei ist es wichtig, Angebote zur Vorbereitung auf die Rückkehr gezielt auf die Erfordernisse der Reintegration in der Herkunftsregion auszurichten. Die GIZ unterstützt zusammen mit ihren Kooperationspartnern Migranten bei der Reintegration in den Herkunftsländern. Im Jahr 2016 wurde durch die GIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) das Projekt „Lernen für Rückkehr“ gestartet. Ziel ist es, durch bedarfsgerechte Qualifizierungsangebote die Beschäftigungsfähigkeit von freiwilligen Rückkehrern zu erhöhen. Ein weiterer regionaler Partner im Netzwerk der GIZ ist die IHK-Koblenz mit speziellen Schulungsangeboten. Barbara Sterzenbach informierte über die Reintegrationsmaßnahme des Gastronomischen Bildungszentrums der IHK-Koblenz. Hier können Rückkehrer eine Basisqualifizierung für Hotelerie und Tourismus in Form eines IHK-Zertifikatslehrgangs erlangen.


Zielländer, in denen die GIZ Maßnahmen fördert


Katharina Köll erklärte die Reintegrationsmaßnahme vom GIZ-Netzwerkpartner StartHope@Home von Social Impact. StartHope@Home bereitet Migranten mit reintegrationsvorbereitenden Trainings- und Schulungsangeboten in Deutschland kostenlos auf eine Existenzgründung in ihrem Herkunftsland mit individuellen Coachings und sozialpädagogischer Begleitung vor. Vorhandene unternehmerischen Fähigkeiten werden gestärkt und gemeinsam auf Grundlage vorhandener Qualifikationen und/oder Interessen neue Perspektiven entwickelt. Das Ziel ist die Erhöhung der Startchancen von Rückkehrinteressierten in ihren Heimatländern. Zu den Zielländern, in denen die GIZ Maßnahmen fördert, gehören Ägypten, Afghanistan, Albanien, Gambia, Ghana, Irak, Kosovo, Marokko, Nigeria, Pakistan, Senegal, Serbien und Tunesien. Es bestehen Kontakte zu Beratungszentren in den Herkunftsländern vor Ort, wo die Zurückgekehrten in ihrer jeweiligen Muttersprache persönlich, telefonisch oder per E-Mail beraten werden.

Alle vernetzten Maßnahmen haben das Ziel, vorhandene Existenzängste abzubauen und die Rückkehr in das Heimatland mit neuen Perspektiven positiv zu gestalten. Ab Samstag, 30. November ist DRK-Migrationsberaterin Maria Schön mit einer deutschen Delegation in einer vom GIZ organisierten Reise eine Woche in Westafrika. In Nigeria wird sie sich die Strukturen für Rückkehrwillige vor Ort anschauen. Schön hofft, dort auch von bereits erfolgreich Zurückgereisten Informationen aus erster Hand für ihre weitere Beratungstätigkeit in Deutschland mitnehmen zu können.

Pressemitteilung

Deutsches Rotes Kreuz

Kreisverband Ahrweiler e. V.

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Ich glaube, innerhalb der anderen Parteien verstehen das sehr, sehr viele. Aber weil die Entscheidungsträger auf Bundes- und Landesebene zu sehr befürchten, Macht abzugeben, oder aus anderen unerfindlichen Gründen, nimmt man dort schon gar nicht mehr wahr, was die eigene Parteibasis denkt. Wenn man...
Amir Samed:
Am meisten nutzt es der AfD aber, dass die in Bund und Ländern regierenden Parteien immer noch nicht verstehen wollen, was ihnen die meisten AfD-Wähler mit ihrer Stimmabgabe eigentlich sagen möchten....
K. Schmidt:
Herr Müller: "Die Lüge gehört zum politischen Geschäft... Man mag mit der Politik der vergangenen Jahrzehnte nicht einverstanden sein, was man auch nicht kann..." Richtig erkannt. Nur wen wählt man nun? Und wie stehen Sie zu der von den "Omas" offenbar gefeierten "Brandmauer", die in sehr vielen Konstellationen...
Gabriele Friedrich:
@Amir Samed, Sie sollten besser aufpassen mit ihrem Betondenken der AfD....
Gabriele Friedrich:
Ach die AfD, blamiert sich mittlerweile nur noch und langsam kommen die Straftaten raus. Ist doch hervorragend wie *Krah* sich selber entfernt von den Wahlplakaten, wie Höcke sich schwitzend blamiert mit seinem Geschichtsbuch und er vor Gericht musste. Die Weidel wird auch immer blasser und Chrupalla...
Amir Samed :
@Utz der Bär, ich bevorzuge wissenschaftliche Literatur. ...
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@Amir Samed: Glauben Sie ernsthaft, dass mehr als 200 Jahre Industrialisierung spurlos an unserer Umwelt vorbeigegangen sind? Denken Sie doch einfach mal selber nach, anstatt nachzuplappern, was ihnen irgendwelche Pseudo-Schwurbler auf Tiktok oder wo-auch-immer weismachen wollen! Was uns alle noch viel...
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@juergen mieller, ich habe schon einiges an Niveaulosen und inhaltsleeren gelesen, Sie schaffen es dies noch zu unterbieten. Solange Sie auf dieser Ebene weiter agieren und sich einer sachlichen Diskussion und Argumentation verweigern, bleiben ihnen Antworten von mir erspart. Es ist nie zu spät, lernen...
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