Die Stadt Linz präsentierte die neue Toilettenanlage und ein umgestaltetes Erdgeschoss-Foyer

„Ein Leben für die Kunst“

Kernstück ist die Ausstellung über das Künstlerehepaar Günther Oellers und Edith Oellers-Teuber.

„Ein Leben für die Kunst“

Adam, Edith und Maria Oellers zeigten sich hocherfreut, dass Arbeiten ihrer Eltern bei Hans-Georg Faust im Rathaus gezeigt werden. Foto: DL

22.02.2017 - 09:55

Linz. Gleich aus zwei Gründen hatte Stadtbürgermeister Hans Georg Faust Anfang dieser Woche in das Linzer Rathaus eingeladen. „Zum einen haben wir den Eingangsbereich neu gestaltet und die in die Jahre gekommen Toilettenanlage komplett erneuert. Zum anderen eröffnen wir heute die Ausstellung ‚Ein Leben für die Kunst – Das Künstlerehepaar Günther Oellers und Edith Oellers-Teuber‘. Neben dem großen Bild der Malerin und den beiden Skulpturen hier im Ratshauseingang zeigen wir im Foyer-Obergeschoss weitere Arbeiten der beiden Künstler“, erklärte er. Initiiert hatten die Werkpräsentation die drei Kinder des Künstlerehepaars, Maria, Edith und Adam Oellers, die Hans-Georg Faust ebenso begrüßen konnte wie Bernd Willscheid, den Leiter des Roentgen-Museums Neuwied, Vertreter des Kunstvereins Linz um die Vorsitzenden Norbert Boden und Geza Stuip, zahlreiche Mitglieder des Stadtrates und der Kulturausschusses sowie viele interessierte Bürger.

Die Kachelbilder von Alexander Jokisch haben nicht nur den drei Arbeiten des Künstlerehepaars Platz gemacht. Verschwunden ist auch der große Ständer mit Broschüren und Flyern. „Stattdessen zieren große Veranstaltungs-Plakate die rechte Eingangswand, die so zur allgemeinen Informationsplattform geworden ist und die sich entsprechend ständig verändern wird“, erklärte Daniela Maier, der Leiterin der Touristinformation, bevor der Stadtchef wieder auf die Ausstellung zu sprechen kam. „Die Kinder von Günther Oellers und Edith Oellers-Teuber sind an uns herangetreten mit der Bitte, ob die Stadt nicht den Künstlernachlass präsentieren könne“, erinnerte er. Klaus Krumscheid habe dann dankenswerter Weise den weiteren Kontakt zu der Familie hergestellt, so dass eine erste kleine Werkschau zusammengestellt worden sei. Wie es weiter gehe, darüber müsse sich der Kulturausschuss Gedanken machen, so Hans Georg Faust, bevor er dem Kunsthistoriker Adam Oellers bat, in die Arbeit seiner Eltern einzuführen.

„Es ist für uns eine sehr große Freude, dass nach der große Oellers-Ausstellung 2005, der Ausstellung ‚Oellers und Freunde‘ hier beim Kunstverein 2010 und der Werkschau ‚Zwei Künstlergenerationen‘ in Neuwied vor fünf Jahren mit Arbeiten meiner Eltern und ihrer Tochter Edith so großes Interesse gezeigt wurde, ihre Bilder und Skulpturen zu präsentieren“, erklärte der ehemalige stellvertretende Museumsdirektor der Stadt Aachen. Zu Lebzeiten seiner Eltern sei es nicht immer ganz einfach gewesen, ihre Arbeiten auszustellen. Die Kinder die nach dem Tod der Mutter Anfang 2015 den immensen Nachlass zu verwalten hätten, würden solchen Plänen viel aufgeschlossener gegenüber stehen. „Wir werden auf die Stadt, in der mein Vater im Mai 1925 geboren ist, zugehen und ihr weitere Angebote machen. Die Kunst unserer Eltern auszustellen ist durchaus lohnend, den die beiden Oellers zählen schon zu den wichtigen Künstlern nach 1945 im Rheinland“, erklärte der Kunsthistoriker.

Kennengelernt hatte der Linzer Oellers die gebürtige Duisburgerin nach dem Krieg während des Studiums an der Werkkunstschule Köln. Nach der Heirat 1948 und dem Bau der Hauses in der Asbacher Straße begann in den 50-er und 60-er Jahren die Zeit des Aufbaus und der künstlerischen Weiterentwicklung. „Moderne Kunst hatte es während der Nazizeit in Deutschland ja nicht gegeben“, erinnerte Adam Oellers. Deshalb seien seine Eltern auch schon 1951 in Paris gewesen, wo sein Vater seine Ausbildung bei Ossip Zadkine an der Académie de la Grande Chaumière fortgesetzt habe. In den 70-er Jahren sei dann der Schritt in die Öffentlichkeit vollzogen worden. So habe sein Vater zusammen mit Heinrich Böll, Joseph Beuys und Georg Meistermann 1972 die „Freie Internationale Universität für Kreativität und interdisziplinäre Forschung gegründet.

„Unsere Eltern hatte sehr unterschiedliche Auffassung von Kunst. Während sich mein Vater mit der Theorie, der Idee auseinandersetzte, ging meiner Mutter um die Anschauung, um auf vielen Reisen vor Ort gewonnene Impressionen, die dann im Atelier umgesetzt wurden“, erklärte Adam Oellers.

So habe sie etwa in dem Ölbild „Smalten im Wüstensand“ ihre Eindrücke während einer Reise durch Turkmenistan festgehalten, wie im grellen Licht der brennenden Sonnen Städte im vor Hitze flirrenden Wüstensand versinken und eben nur noch als „Smalten“, verstreute Mosaiksteinchen, an frühere Zeiten erinnern. Sein Vater habe sich dagegen gefragt, wie Figuren in ihrer Gesamtheit in bestimmten existenziellen Tätigkeiten erfasst werden können. Entsprechend habe er seine Skulpturen auch meist im Plural, wie hier ‚Rufende‘ aus rotem Granit oder die Kalkstein-‘Springer‘ benannt, in denen Ausdrucksformen einer Masse, auf das Wesentliche reduziert, in einfacher Form zu einer skulpturalen Geste zusammengefasst visualisiert werden, fasste er kurz zusammen. DL

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Starkregen überflutet Straßen

Unwetter im Kreis Ahrweiler

Kreis Ahrweiler. Bereits am Vormittag warnte der Deutsche Wetterdienst vor Gewittern und Starkregen im Kreis Ahrweiler. mehr...

Ausverkaufter Festivalauftakt: „Punk am Eck“ im Jugendhaus

Toxoplasma war gefeierter Headliner

Mülheim-Kärlich. Kürzlich öffneten sich pünktlich um 19 Uhr die Türen des Jugendhauses in Mülheim-Kärlich, das bereits Wochen vor der Veranstaltung ausverkauft war. Kurz darauf starteten die Lokalmatadoren von Wellenbrecher ihren Auftritt vor noch wenigen Zuschauern, wussten aber mit ihrem eigenen Stil (Alternative Rock) zu überzeugen. Es folgten Oier Problem aus Koblenz und Ni Ju San aus Wermelskirchen. mehr...

Regional+
 

Mitmachen: Verbandsgemeinde Weißenthurm radelt wieder!

Weltgrößte Fahrradkampagne lädt ein, gemeinsam in die Pedale zu treten

VG Weißenthurm. Vom 9. bis zum 29. Juni beteiligt sich die Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm wieder an der bundesweiten Aktion Stadtradeln. Das Klima-Bündnis veranstaltet seit 2008 die nach eigenen Angaben weltgrößte Fahrradkampagne und lädt auch in diesem Jahr dazu ein, 21 Tage lang möglichst viele Wege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die VG Weißenthurm ist unter dem Dach des Landkreises Mayen-Koblenz... mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
66-jähriger Mann erleidet Fraktur des linken Beckens

Zeugenaufruf nach Verkehrsunfall mit Fahrerflucht in Weißenthurm

66-jähriger Mann erleidet Fraktur des linken Beckens

Weißenthurm. Am 30. April gegen 18 Uhr ereignete sich in der Breslauer Straße in Weißenthurm (Nähe Sportplatz) ein Verkehrsunfall. Dabei wurde ein 66-jähriger Mann von einem silberfarbenen BMW angefahren. mehr...

Vier Verkehrsschilder durch Geschosse durchlöchert

Polizei sucht Zeugen nach Vandalismus an Straßenschildern bei Niedersayn

Vier Verkehrsschilder durch Geschosse durchlöchert

Niedersayn. In den vergangenen Tagen wurden entlang der L 303 zwischen den Ortsgemeinden Helferskirchen und Niedersayn insgesamt vier Verkehrszeichen beschossen. Womit die Schilder beschossen wurden, ist derzeit Gegenstand der Ermittlungen. mehr...

Motorrollerfahrer stirbt nach Kollision mit Traktor

Tödlicher Zweiradunfall in Bornheim

Motorrollerfahrer stirbt nach Kollision mit Traktor

Bornheim. Bei einem folgenschweren Verkehrsunfall in der Nacht zum Donnerstag (1. Mai 2024) ist der 50-jährige Fahrer eines Motorrollers in Bornheim mit einem Traktorgespann zusammengestoßen und dabei tödlich verletzt worden. mehr...

Städtisches Briefwahlbüro geöffnet

Städtisches Briefwahlbüro geöffnet

Neuwied. Am Sonntag, 9. Juni, finden in Rheinland-Pfalz Europa- und Kommunalwahlen statt. Wer möchte, kann in Neuwied aber bereits am kommenden Montag seine Stimme(n) abgeben. Denn dann öffnet im Amalie-Raiffeisen-Saal der Volkshochschule (Heddesdorfer Straße 33) das städtische Briefwahlbüro. mehr...

JU-Initiative erfolgreich

Kreisverwaltung prüft Einführung von Aktionstag Katastrophenschutzprävention als Modellprojekt an Schulen

JU-Initiative erfolgreich

Kreis Ahrweiler. Auf Initiative der Jungen Union Kreisverband Ahrweiler und Antrag der CDU-Fraktion prüft die Kreisverwaltung nun, ob und wie in enger Absprache mit den Schulen des Kreises ein Aktionstag „Katastrophenschutzprävention“ eingeführt werden kann. mehr...

AAC-Automobil-Slalom
für den Nachwuchs

AAC-Automobil-Slalom für den Nachwuchs

Bad Neuenahr. Der letzte Samstag im April stand ganz im Zeichen der Nachwuchsarbeit beim Ahr-Automobil-Club Bad Neuenahr. Auf dem Gelände des Flugplatzes in Mendig veranstaltete der Club den sogenannten ADAC-Youngster-Slalom-Cup, eine Serie für Slalomeinsteiger von 16 - 23 Jahren. mehr...

Erfolgsstory aus Hohenlimburg

Junge Ringer des RSV Rheinbach glänzen bei Landesmeisterschaft für Anfänger

Erfolgsstory aus Hohenlimburg

Rheinbach. Am 1. Mai fand in Hohenlimburg ein denkwürdiges Ereignis statt: Die Landesmeisterschaft für Anfänger lockte junge Ringer aus verschiedenen Altersklassen, darunter U8, U12 und U17, auf die Matte. mehr...

Erfolgreicher Bambini-Treff in Mertloch

Maifelder SV Bambini

Erfolgreicher Bambini-Treff in Mertloch

Mertloch. 14 Vereine, 30 Mini-Teams, 200 Spieler*innen, 500 Gäste – so lauteten die Eckdaten des Bambini-Treffs am 28. April 2024 in Mertloch. Aufgrund der Vielzahl an Gästen, entwickelte sich schnell ein wuseliges und buntes Treiben auf dem Sportgelände. mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service