Festveranstaltung in der Stadthalle Montabaur
Feuerwehr ehrte Kameraden für 45 Jahre aktiven Dienst
Aktuell 620 Feuerwehrleute in der Verbandsgemeinde – Neuer Feuerwehrbedarfsplan kommt
Montabaur. 620 aktive Feuerwehrleute gibt es in der Verbandsgemeinde Montabaur. Sie hatten im vergangenen Jahr knapp 700 Einsätze. Das waren fast 200 mehr als im Jahr 2015. Angesichts solcher Zahlen zweifelt niemand daran, dass es auch einmal angebracht ist, diese Menschen zu ehren, die für die Allgemeinheit viel leisten, manchmal Schreckliches mit ansehen müssen und teilweise bei ihren Einsätzen sogar ihr Leben riskieren. Eine solche Ehrung fand jetzt in der Stadthalle Montabaur für Wehrleute aus der Verbandsgemeinde Montabaur statt. Noch am Tag dieser Veranstaltung mussten Feuerwehrleute zu einem schweren Unfall auf der B49 fahren, bei dem zwei Autofahrer ums Leben gekommen waren.
Das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen ist eine der höchsten Auszeichnungen, die von der Feuerwehr vergeben werden. Für ihre 45-jährige Zugehörigkeit zu einer der Wehren im Gebiet der Verbandsgemeinde Montabaur wurden damit geehrt: Oberlöschmeister Thomas Knopp (Eitelborn), Löschmeister Harald Quirmbach (Großholbach), Brandmeister Manfred Weimer (Heilberscheid), Brandmeister Jürgen Ferdinand (Simmern), Hauptfeuerwehrmann Siegfried Kaiser sowie Hauptfeuerwehrmann Peter Klaus (beide Nentershausen).
Für 35 Jahre aktive Mitarbeit bei der Feuerwehr gibt es ebenfalls das Goldene Feuerwehr-Ehrenzeichen. In diesen Kreis gehören: Brandmeister Ralf Steuper (Montabaur), stellvertretender Wehrführer Wolfgang Höber, Brandmeister Heinz-Ulrich Roth und Hauptfeuerwehrmann Stefan Weyand (alle Niederelbert), stellvertretender Wehrführer Herbert Kunz (Görgeshausen), Brandmeister Harald Reusch und Gerhard Theis (beide Niedererbach), Brandmeister Hans-Günter Herbst, Oberlöschmeister Matthias Memel, Hauptfeuerwehrmann Karl-Josef Morr und Hauptfeuerwehrmann Markus Noll (alle Ruppach-Goldhausen).
Für 25 Jahre Feuerwehrdienst wurde das Silbernen Feuerwehr-Ehrenzeichen verliehen an: Wehrführer Matthias Noll, Hauptfeuerwehrfrau Nadine Straß und Brandmeister Dominik Weimer (alle Heilberscheid), Oberfeuerwehrmann Thorsten Fetz (Welschneudorf), Brandmeister Michael Hojniec (Eschelbach), Oberbrandmeister Christian Wetter, Hauptfeuerwehrmann Frank Herz und Brandmeister Markus Socha (alle Nentershausen), Hauptfeuerwehrmann Stefan Eichberg (Eitelborn) und Dirk Rörig (Görgeshausen).
VG-Beigeordneter Andree Stein berichtete, dass die Wehrleitung kurz vor dem Abschluss der Erstellung eines neuen Feuerwehrbedarfsplans steht. Der soll im Juni den politischen Gremien zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt werden. Die Erstellung dieses Plans habe länger gedauert als zunächst angenommen. Es sei klar geworden, dass in die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr investiert werden müsse. Stein gab einen statistischen Rückblick auf das Jahr 2016: Neben den 620 aktiven Feuerwehrkameradinnen und -kameraden gibt es 13 Jugendfeuerwehren mit 147 Mitgliedern (2015: 164), 20 davon sind Mädchen. 18 Jugendliche erklärten sich bereit, mit Erreichen des Mindestalters in den aktiven Feuerwehrdienst zu wechseln. 52 Mitglieder haben die Bambinifeuerwehren in der Verbandsgemeinde Montabaur (2015: 33). In Niedererbach wurde 2016 eine neue Bambinifeuerwehr gegründet.
Fast die Hälfte aller Einsätze im Jahr 2016 führte die Feuerwehr auf die Straße, zu Hilfeleistungseinsätzen nach Verkehrsunfällen (300), es gab 260 Alarmierungen zu Gebäudebränden und 80 zu Objektbränden. 46 Mal standen Fahrzeuge in Flammen. Als besondere Einsätze erwähnte der für die Feuerwehren zuständige Beigeordnete Stein den Brand eines mit Heuballen beladenen Lkw auf der A3 bei Nentershausen. Der Einsatz dauerte elf Stunden. Innerhalb der folgenden eineinhalb Wochen folgten Einsätze im Steinweg in Montabaur, wo ein Wohnhaus und ein Dachstuhl in Brand geraten waren. Die Belastungen, denen Feuerwehrmänner und -frauen ausgesetzt sind, lassen sich erahnen anhand der beiden Einsätze im vergangenen Jahr, bei denen nach Suiziden im ICE-Tunnel und an einer Brücke bei Neuhäusel Bergungsarbeiten geleistet werden mussten.
Neuanschaffungen der Feuerwehren waren neben einem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF 20) für den Löschzug Montabaur, das im Juni übergeben wird, ein Einsatzleitwagen für Neuhäusel sowie eine Waschmaschine, ein Trockner und ein Trockenschrank für die Feuerwehr Montabaur. Das HLF 20 hat einen Wert von 395.000 Euro.
Im Rahmen der Feier wurden auch zahlreiche Beförderungen innerhalb der Feuerwehr-Hierarchie vorgenommen. Zum Beispiel wird ein Feuerwehrmann in der nächsten Stufe Oberfeuerwehrmann. Ein Oberfeuerwehrmann wird anschließend, wenn er die dafür erforderlichen Kriterien erfüllt, Hauptfeuerwehrmann. Eine sehr hohe Funktion ist die des Verbandsführers. In diesen Rang kamen aus dem Löschzug Montabaur die Kameraden Carsten Stach und Ralf Kespe, die gleichzeitig auch vom Dienstgrad des Oberbrandmeisters zum Hauptbrandmeister befördert wurden. Gleiches geschah mit Michael Schmidtke vom Löschzug Nentershausen.
Vier Feuerwehrleute wurden mit Erreichen der Altersgrenze aus dem aktiven Feuerwehrdienst verabschiedet: Helmut Buschhaus und Gebhard Klein aus Nomborn, Wolfram Rubel aus Nentershausen und Karl Engers aus Holler.